Philips Momentum 278M1R im Test: Display-Messungen

 2/3
Frank Hüber
73 Kommentare

Helligkeit und Farbraum

Die Messungen zur Helligkeit werden im Modus „6500K“ durchgeführt, wobei SmartUniformity deaktiviert ist, da dies die Helligkeit deutlich reduziert.

Homogenität mit Abstrichen

Mit einer Abweichung der Helligkeit vom Maximum von mehr als 20 Prozent kann sich der Philips Momentum 278M1R keine sehr gute Homogenität auf die Fahnen schreiben. Am hellsten ist das Display in der Bildmitte, dort werden 411 cd/m² erreicht, was für eine DisplayHDR-400-Zertifizierung ausreichend ist. Mit aktivierter SmartUniformity liegt die maximale Leuchtdichte nur noch bei 270 cd/m². Dafür steigt die Homogenität auf diesem niedrigen Niveau im Durchschnitt zwar etwas an, überschreitet aber trotzdem nicht 90 Prozent. Die Helligkeit und daraus resultierend den Kontrast künstlich derart einzuschränken, ist in der Praxis nicht sinnvoll – SmartUniformity sollte im Alltag deaktiviert bleiben. Andere Monitore erreichen eine gute Homogenität auch bei höherer Helligkeit. Denn beispielsweise der Dell UltraSharp U3219Q (Test) erzielt bei der Homogenität Werte von mindestens 90 Prozent bei einer maximalen Helligkeit von 400 cd/m².

Der Philips-Monitor setzt auf unmodulierten Gleichstrom zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung und verzichtet auf eine Pulsweitenmodulation (PWM). So ist das Bild auch bei niedriger Helligkeit flackerfrei.

Durchschnittlicher Kontrast und Schwarzwert

Der Schwarzwert des Philips Momentum 278M1R liegt bei maximaler Display-Helligkeit im Schnitt bei 0,384 cd/m² – ein durchschnittlicher Wert.

Der resultierende maximale Kontrast des Displays beträgt 1.070:1. Durchschnittlich kommt der Monitor aber auf einen Kontrast von nur 938:1, was knapp unter den angestrebten 1.000:1 des IPS-Panels liegt. Die Farbtemperatur des Probanden beträgt 6.540 Kelvin, was dem eingestellten Farbprofil somit sehr gut entspricht.

Bei minimaler Helligkeit leuchtet der Momentum-Monitor bei der Darstellung von Weiß mit mindestens 82 cd/m² (Mitte rechts) und maximal 108 cd/m² (Display-Mitte). Sehr hohe Werte, die mitunter doppelt so hoch liegen wie bei guten Konkurrenzmodellen.

Ordentliche Farbabstimmung

ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Philips Momentum 278M1R mit HCFR, wobei die Farbtests entsprechend dem Muster von CalMAN ColorMatch durchgeführt werden. Bei HCFR wird die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe verglichen. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.

Im dargestellten CIE-1976-Chart des Philips Momentum 278M1R ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.

Der Philips Momentum 278M1R weist eine durchschnittliche Farbabweichung von 2,86 dE und eine maximale Farbabweichung von 5,9 dE auf. Während der durchschnittliche Wert somit noch innerhalb der Grenzen liegt, wird der maximale bei Orange-Gelb überschritten.

Die Graustufen sind mit einer durchschnittlichen Abweichung von 1,67 dE sehr gut, bei den Primärfarben fällt Grün mit 2,9 dE deutlich hinter Rot und Blau (1,6 und 1,7 dE) ab. Auch bei den Sekundärfarben zeigt sich, dass der Monitor potenziell am meisten Probleme mit Gelb hat, das in jeder Abstufung den Grenzwert von 3 dE überschreitet.

Sowohl der Dell U3219Q (Test) als auch der Eizo EV3285 sind mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 1,5 und 1,9 dE und einer maximalen Abweichung von 3,2 und 5,8 allerdings besser abgestimmt.

Display- und Input-Lag (Beta)

Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.

Input-Lag

Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.

Input-Lag
    • BenQ EX3203R
      38,54
    • ViewSonic XG270QG (Ultra Fast)
      38,54
    • LG 38GL950G (Fast)
      38,54
    • ViewSonic XG3240C
      38,88
    • LG 32GK850F
      39,16
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 5)
      39,58
    • ViewSonic VX3258-2KC (Ultra Fast/Low Input Lag an)
      39,58
    • AOC Agon AG273QZ (Medium)
      40,28
    • AOC Agon AG273QZ (Strong)
      40,28
    • MSI Optix MAG272CQR (Fastest)
      40,63
    • LG 38GL950G (Off)
      40,63
    • Samsung S24F356FH
      41,17
    • ViewSonic XG240R (Fastest)
      41,20
    • ViewSonic XG240R (Standard)
      41,60
    • Dell U4919DW (schnell)
      41,67
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Picture Quality)
      41,67
    • MSI Optix MAG272CQR (Normal)
      41,67
    • Philips Momentum 278M1R (aus)
      41,67
    • LG 27GL850-B (Schnell)
      42,70
    • Dell P2720DC (Fast)
      42,71
    • AOC Agon AG273QZ (Off)
      43,06
    • Acer Predator X38 (Normal)
      43,06
    • Acer Predator X38 (Extreme)
      43,06
    • Acer Predator X38 (OC)
      43,06
    • ViewSonic XG2530
      43,75
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag an)
      43,75
    • ViewSonic XG270QG (Standard)
      43,75
    • LG 27GL850-B (Aus)
      43,75
    • Dell P2720DC (Normal)
      43,75
    • MSI MAG274R (Fastest)
      44,44
    • ViewSonic VX3211-4K
      44,79
    • Dell U4919DW (normal)
      44,79
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Speed)
      45,01
    • LG OLED 48CX (Spiel)
      45,80
    • ViewSonic XG270 (Fastest)
      45,83
    • Dell U3219Q (schnell)
      46,67
    • MSI MAG274R (Fast)
      47,22
    • Philips Momentum 278M1R (Faster)
      47,22
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag aus)
      50,00
    • ViewSonic XG270 (Standard)
      51,04
    • Samsung C27RG50 (Schnellstens)
      52,08
    • Samsung C27RG50 (Schneller)
      57,29
    • Eizo EV3285 (Standard)
      60,42
    • Eizo FlexScan EV2760 (Enhanced)
      64,58
    • ViewSonic XG3220
      66,70
    • Eizo FlexScan EV2760 (Standard)
      67,70
    • Eizo EV3285 (Enhanced)
      77,50
    • LG OLED 48CX (Filmmaker)
      136,00
Einheit: Millisekunden

Philips gibt die Reaktionszeit mit 4 ms Grau zu Grau an, was dem Momentum 278M1R keine außergewöhnliche Eignung speziell für Spieler bescheinigt, die inzwischen mit Reaktionszeiten von 1 ms umworben werden. Im OSD lassen sich unter SmartResponse die Overdrive-Stufen „Aus“, „Fast“, „Faster“ und „Fastest“ einstellen, wobei „Fastest“ ein so extremes Ghosting aufweist, dass es im Alltag unspielbar ist. Bei „Faster“ hält es sich hingegen in Grenzen, so dass für Shooter diese Einstellung gewählt werden kann. Im Test wird neben „Aus“ deshalb auch mit der Einstellung „Faster“ getestet.

Diese Einstellung sorgt für einen Input-Lag von etwas mehr als 47 ms, was nicht nur im hinteren Bereich des Testfeldes liegt, sondern für etwas Irritation sorgt, denn ohne SmartResponse liegt die Reaktionszeit bei 41,67 ms, womit der Monitor zwar nicht mit den besten Gaming-Modellen mithalten kann, aber respektabel abschneidet.

Display-Lag

Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.

Display-Lag
    • Samsung S24F356FH
      0,00
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag an)
      0,50
    • ViewSonic VX3258-2KC (Ultra Fast/Low Input Lag an)
      0,50
    • ViewSonic XG240R (Standard)
      0,72
    • AOC Agon AG273QZ (Medium)
      0,83
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 5)
      1,01
    • ViewSonic XG270QG (Ultra Fast)
      1,18
    • Acer Predator X38 (Extreme)
      1,19
    • ViewSonic XG270 (Fastest)
      1,21
    • Acer Predator X38 (Normal)
      1,35
    • LG 38GL950G (Fast)
      1,40
    • Samsung C27RG50 (Schnellstens)
      1,53
    • MSI Optix MAG272CQR (Fastest)
      1,56
    • LG 27GL850-B (Schnell)
      1,75
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 0)
      1,90
    • LG 32GK850F
      1,91
    • MSI MAG274R (Fastest)
      2,00
    • ViewSonic XG3240C
      2,05
    • BenQ EX3203R
      2,05
    • LG OLED 48CX (Spiel)
      2,21
    • MSI MAG274R (Fast)
      2,28
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Speed)
      2,57
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Picture Quality)
      2,70
    • Dell P2720DC (Fast)
      3,00
    • Dell U3219Q (schnell)
      9,16
    • Dell U3219Q (normal)
      12,22
    • Philips Momentum 278M1R (aus)
      12,55
    • Philips Momentum 278M1R (Faster)
      14,83
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag aus)
      17,00
    • ViewSonic XG2530
      17,24
    • ViewSonic VX3211-4K
      19,95
    • Eizo FlexScan EV2760 (Enhanced)
      20,00
    • Dell U4919DW (normal)
      20,75
    • ViewSonic XG3220
      21,10
    • Eizo FlexScan EV2760 (Standard)
      24,00
    • Eizo EV3285 (Standard)
      29,46
    • LG OLED 48CX (Filmmaker)
      35,00
Einheit: Millisekunden

Das beim Input-Lag festgestellte Verhalten bestätigt sich auch beim Display-Lag, denn erneut ist der Philips-Monitor schneller, wenn SmartResponse deaktiviert wird. Mit 12,55 ms bei der Einstellung „Aus“ und 14,83 ms bei der Einstellung „Faster“ sind allerdings beide Werte nicht besonders flott.