PlayStation 5: Sony will Beleidigungen im Sprachchat stoppen
Der Sprachchat der PlayStation 5 soll kein rechtsfreier Raum sein. Nutzer können sich bei eklatantem Fehlverhalten an Sony wenden und als Beleg eine Aufzeichnung von Aussagen Dritter anhängen, die anschließend vom Kundendienst des Konzerns geprüft werden.
Beleidigungen und Drangsalierungen sind ein häufig anzutreffendes Problem in Online-Spielen, das das Klima einer Community schnell vergiften kann. Während Text-Chats noch vergleichsweise leicht und teils automatisch, etwa durch Filter zu moderieren sind, verbleiben Sprachchats als ein relativ ungeschützter Raum.
Auf der PlayStation 5 wird es deshalb die Option geben, einer Meldung einen Ausschnitt von 20 Sekunden Länge aus dem beanstandeten Teil des Gesprächs anzuhängen. Weitere 10 Sekunden vor und nach dem Ausschnitt werden automatisch angefügt, um dem Kundendienst bei der Einordnung des Kontextes zu unterstützen. So kann verhindert werden, dass versehentlich eine Reaktion sanktioniert wird, die der eigentliche Täter meldet.
Zur Auswahl stehen bei einer Meldung lediglich die letzten fünf Minuten des Gesprächs, was nahelegt, dass nur dieser Zeitraum vorübergehend aufgezeichnet wird. Die Moderation übernimmt im Anschluss an die Meldung der Kundendienst. Eine Opt-Out-Möglichkeit bietet Sony nicht an. Jeder Kunde solle sich sicher fühlen, wenn er mit anderen online spiele, heißt es in der Begründung. Die „einzige Funktion“ dieser neuen Funktion sei es, bei der Meldung „unangemessenen Verhaltens“ zu helfen, sie überwache oder belausche Unterhaltungen nicht aktiv.
Schadensbegrenzung nach Firmware-Update
Diese Erklärungen und Versicherungen sind Teil eines Versuches zur Schadensbegrenzung. Angekündigt wurde das Feature zunächst inoffiziell über den Changelog der jüngsten Firmware für die PlayStation 4, der erklärt, warum Nutzer auf die mögliche Moderation des Chats mit Hilfe von Aufzeichnungen hingewiesen werden. Gemeldet werden kann mit Aufzeichnungen zwar nur auf der PlayStation 5, in Cross-Play-Spielen sind die Nutzer der Vorgängerkonsole aber ebenfalls betroffen. Die durch fehlende Kommunikation bedingte Verwirrung über Art und Dauer der Aufzeichnungen führte zu Irritationen. Für Sony ist es nicht das erste Versagen dieser Art: Unter anderem bei Vorbestellungen und Exklusivspielen agierte das Unternehmen suboptimal.