Razer Pro Click im Test: Fazit

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Fabian Vecellio del Monego
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Die Pro Click ist eine mitunter gelungene Gaming-Maus für Palm-Grip-Nutzer. Dieses knappe Schlusswort mag überraschend kommen – immerhin bewirbt Razer das Eingabegerät als professionelle Office-Maus des Premium-Segments. Und zumindest auf den ersten Blick stimmt das auch: Das Modell sieht im Vergleich zu Razers üblichen Gaming-Nagern eleganter aus, verzichtet auf das Schlangenlogo und bietet darüber hinaus einige im Büro-Alltag nützliche Funktionen, darunter eine sehr hohe Individualisierbarkeit der Maustasten bis hin zur Sekundärbelegung.

Die Sensorik auf gehobenem Gaming-Niveau ist dabei mitunter eine nette Dreingabe, die aber potentiell zum zweischneidigen Schwert werden kann: Auf Glastischen lässt sich die Pro Click aufgrund des LED-Sensors nicht verwenden. Bemängeln lassen sich überdies der rückständige Micro-USB-Anschluss sowie der Verzicht auf optomechanische Tasten, beides ist aber zweitrangig. Der größte Kritikpunkt findet sich im schlichtweg enttäuschenden internen Speicher. Dass eine derart teure Office-Maus permanent eine im Hintergrund laufende Gaming-Software benötigt, um teils einfachste Tastenkürzel abzuspielen, während andere, teils komplexere Funktionen willkürlich sicherbar sind, ist eine Farce und völlig unverständlich.

Die zum ungefähr gleichen Preis konkurrierende MX Master 3 (Test) ist diesbezüglich nicht viel besser aufgestellt, das zugehörige Programm fällt allerdings deutlich schmaler und unauffälliger aus als Razers sehr breite und omnipräsente Synapse-Software. Überdies bietet die Logitech-Maus mit einem magnetisch gelagerten und auf Wunsch frei drehenden Magnetmausrad, einem weiteren Drehrad an der linken Seite und Logitech Flow (Test) viele Zusatzfunktionen, die sich bei der Pro Click nicht finden. Die einzigen relevanten Vorteile der Pro Click liegen somit im geringeren Gewicht und in der höheren USB-Abfragerate – beides Features, die im Büro-Alltag eine untergeordnete Rolle spielen.

Die Pro Click ist folglich eine deutlich bessere Gaming-Maus als die MX Master 3, nicht aber eine bessere Office-Maus. Wenn weiterhin bedacht wird, dass die Logitech-Konkurrentin derzeit ab rund 80 Euro im Preisvergleich gelistet wird, fällt das Urteil noch klarer aus. Es ist dennoch wichtig anzumerken, dass die Pro Click keinesfalls eine schlechte Maus ist: Gerade wenn eine dauerhaft im Hintergrund laufende Synapse-Software möglich und akzeptiert ist, stellt sie eine gelungene Gaming- und auch Office-Maus dar – der Preis ist für das Gebotene nur viel zu hoch.

Razer Pro Click
Produktgruppe Mäuse, 23.10.2020
  • Sensorik
    ++
  • Primärtasten & Mausrad
    +
  • Oberfläche & Verarbeitung
    +
  • Gleiteigenschaften
    +
  • Software
    +
  • Erstklassiger Sensor
  • Äußerst angenehme Palm-Grip-Form
  • Sekundärbelegung aller Tasten möglich
  • Funkverbindung ohne Verzögerung
  • Hohe Akkulaufzeit
  • Funktionalität ohne Software eingeschränkt
  • Micro-USB-Anschluss

Eine Randnotiz am Schluss: Razer bietet mit der Basilisk V2 Ultimate (Test) und der DeathAdder V2 Pro zwei ähnlich konzipierte respektive geformte Gaming-Mäuse, die wiederum auch bessere Office-Modelle als die Pro Click sind: Beide verfügen über einen potenten internen Speicher. Das Problem: Sie kosten noch mehr.

ComputerBase wurde die Pro Click leihweise von Razer unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt, der Test erschien jedoch erst später.

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