Vodafone: Nur noch drei Bundesländer fehlen zum Gigabit-Vollausbau
Mit 730.000 weiteren Gigabit-Anschlüssen hat Vodafone den Ausbau des Kabelnetzes in 13 von 16 Bundesländern vorerst abgeschlossen. 22 Millionen der mit dem Kabelnetz erreichten Haushalte können damit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Downlink buchen. Pläne für bis zu 2 Gbit/s im Downlink und DOCSIS 4.0 gibt es aber schon.
Im Netz von Vodafone gibt es mit Abschluss der aktuellen Ausbaumaßnahmen 22 Millionen Gigabit-Haushalte. Bis Ende 2022 hat sich das Unternehmen das Ziel der Anbindung von 25 Millionen Haushalten vorgenommen. Um das zu erreichen, will Vodafone sich nun auf den Ausbau in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg konzentrieren. Bei den drei verbleibenden Bundesländern handelt es sich um Gebiete aus dem im September 2019 erfolgten Zukauf von Unitymedia.
Vodafone hat das eigene Netz seit Herbst 2018 mit Netzelementen gemäß des Kabel-Standards DOCSIS 3.1 aufgerüstet und kann Kunden so einen maximalen Downlink von bis zu 1 Gbit/s und einen Uplink von bis zu 50 Mbit/s bieten. Wie das Unternehmen erklärt, habe sich mehr als die Hälfte der Neukunden im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres für einen Anschluss mit 400 Mbit/s oder mehr entschieden. Jeder Dritte Neukunde wählte die höchste Geschwindigkeit von 1 Gbit/s im Downlink.
100 Mbit/s im Uplink kommen
Künftig ist mit höheren Geschwindigkeiten im Kabelnetz zu rechnen. Wie Vodafone bereits im Juli erklärte, sei im ersten Schritt eine Verdoppelung der Uplink-Geschwindigkeit von 50 Mbit/s auf 100 Mbit/s geplant. Das ist möglich, indem Vodafone auch für den Uplink von DOCSIS 3.0 auf 3.1 wechselt, das derzeit nur für den Downlink verwendet wird. Vodafone will die benötigten Vorarbeiten im Netz bis zum Ende dieses Jahres abschließen und im nächsten Jahr den schnelleren Uplink den Kunden anbieten. Ein konkreteres Zeitfenster als potenziell Mitte bis Ende des kommenden Jahres gibt es dafür aber noch nicht.
Vodafone plant mit 2 Gbit/s und DOCSIS 4.0
Im Downlink ist mit DOCSIS 3.1 aber ebenso noch Luft nach oben. In der Theorie sind je nach Ausbaustufe Geschwindigkeiten von bis zu 5 Gbit/s möglich, doch Vodafone will im kommenden Jahr zunächst eine Verdoppelung auf dann 2 Gbit/s realisieren. Erste Feldtests mit dem schnelleren Downlink werden bereits durchgeführt. Den übernächsten Schritt will Vodafone mit DOCSIS 4.0 gehen. Damit sollen perspektivisch Geschwindigkeiten von 10 Gbit/s für den Downlink und 6 Gbit/s für den Uplink möglich sein. Erste Pilotprojekte mit dem neuen Standard erwartet Vodafone innerhalb der nächsten zwei Jahre, sobald erste Prototypen neuer Hardware verfügbar sind.
Vodafone hat heute aktuelle Zahlen für den Gigabit-Ausbau vor allem in den ehemals von Unitymedia versorgten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg vorgelegt. Dort sind zwischenzeitlich insgesamt 420.000 Anschlüsse hinzugekommen, wobei mit 300.000 die meisten auf Nordrhein-Westfalen entfallen, das damit nun auf 4,8 Millionen Gigabit-Anschlüsse kommt. Im kommenden Jahr soll der Ausbau in Nordrhein-Westfalen mit dann 5,6 Millionen Haushalten abgeschlossen werden. In Baden-Württemberg und Hessen liegt die Zahl der gigabitfähigen Kabelanschlüsse aktuell bei 3,2 (+100.000) und 1,5 Millionen (+20.000).
Vodafone-Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter hat zur heutigen Ankündigung außerdem erneut bekräftigt, dass die Upload-Geschwindigkeit im Gigabit-Tarif „bald“ von 50 auf 100 Mbit/s verdoppelt werden soll, außerdem gab es die erneute Zusage für DOCSIS 4.0 mit bis zu 10 Gbit/s im Down- und bis zu 6 Gbit/s im Uplink. Sobald erste Prototypen der neuen Hardware-Generation verfügbar sind, plant Vodafone erste Feldtests. Diese sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre stattfinden.