Autonomes Fahren: Waymo One ohne Fahrer öffnet sich der Allgemeinheit
Der Waymo One genannte Robotaxi-Dienst der Google-Mutter Alphabet steht in Phoenix, Arizona nun vollständig fahrerlos der Allgemeinheit zur Verfügung. Bislang wurde nur ein kleiner Teil der Fahrten nicht von einer Aufsichtsperson begleitet, außerdem galt ein striktes NDA, das Erfahrungsberichte mit Waymo One verhinderte.
Waymo bietet mit Waymo One einen Robotaxi-Dienst für Privatpersonen in den USA an. Mit Waymo Via entwickelt das Unternehmen auch eine Lösung für autonome, vollständig fahrerlose Lkw, die derzeit in Kalifornien, Georgia und Arizona getestet wird.
In Phoenix fährt Waymo ohne Fahrer
Nach langjährigen Testfahren vor allem im Westen der Vereinigten Staaten stand Waymo One seit 2017 in Phoenix, Arizona zunächst im Rahmen eines Early-Rider-Programms zur Verfügung. In Phoenix bedient Waymo das Stadtgebiet rund um die Bezirke Chandler, Tempe, Mesa und Gilbert. Zum Einsatz kommt dabei der Waymo Driver der 4. Generation, den Waymo in dem Minivan Chrysler Pacifica verbaut.
Fahrten mit Waymo One werden über eine App für Android oder iOS gebucht. Der Dienst stand zunächst im Early-Rider-Programm zur Verfügung, wurde später aber auch für normale Anwender geöffnet. Nur im Early-Rider-Programm wurden aber 5 bis 10 Prozent der Fahrten tatsächlich vollständig fahrerlos, rein autonom durchgeführt. Zwar sollen in nächster Zeit 100 Prozent der Fahrten fahrerlos durchgeführt werden, in den meisten Fällen saß bisher aber eine Aufsichtsperson am Steuer, die den autonomen Betrieb überwachte. Die Early Rider mussten sich zudem an einen Geheimhaltungsvertrag (NDA) halten und durften nicht über ihre Fahrten mit Waymo One berichten.
Das ändert sich nun mit der allgemeinen Freigabe des Dienstes, der es Mitfahrern erlaubt, ihre Erlebnisse mit dem fahrerlosen Waymo One mit der Öffentlichkeit zu teilen. Zunächst sollen bestehende Nutzer von Waymo One für die fahrerlosen Fahrten freigeschaltet werden, in den kommenden Wochen sollen dann weitere Nutzer der Warteliste für den Dienst zugelassen werden.
Waymo will Einzugsgebiet erweitern
Überwachte Fahrten will Waymo aber nicht aufgeben, sondern diese nutzen, um ein größeres Gebiet abzudecken, das noch nicht für den vollständig fahrerlosen Betrieb freigegeben wurde. Dafür sind allerdings Veränderungen an der Flotte notwendig, denn aufgrund der COVID-19-Pandemie müssen Trennwände zum vorderen Bereich eingezogen werden. Diese Umbaumaßnahmen will Waymo noch dieses Jahr abschließen.
Waymo Driver der 5. Generation in Entwicklung
Neben der 4. Generation Waymo Driver, die für Waymo One zum Einsatz kommt, wird die 5. Generation auf Basis des Jaguar I-PACE entwickelt. Der neue Waymo Driver erkennt mit überarbeiteter Sensorik in über 500 Metern Entfernung Objekte. Außerdem will die Volvo Car Group mit der Technologie von Waymo einen Ridehailing-Service aufbauen. Der Waymo Driver soll in Fahrzeuge von Volvo, dem Tochterunternehmen Polestar und bei der Marke Lynk & Co. International des chinesischen Mutterkonzerns Geely einziehen. Die Partnerschaft mit Fiat Chrysler Automobiles (FCA) soll indes weiter ausgebaut werden und künftig auch Transportfahrzeuge für Waymo Via umfassen.