AMD Radeon RX 6800 XT im Test: Die Taktraten, Benchmarks in Full HD, WQHD sowie Ultra HD und Raytracing
3/6Testsystem und Testmethodik
Für die neue Generation an High-End-Grafikkarten hat ComputerBase den Testparcours umgebaut und erneuert. Überarbeitet wurde die Spieleauswahl, oder die Testszenen wurde geändert. Da der Parcours explizit für die schnellsten AMD- und Nvidia-Produkte gedacht ist, kommen in Full HD, WQHD und Ultra HD durchweg die maximalen Grafikdetails zum Einsatz. Auch das Testsystem wurde angepasst. Alle Details und einen Überblick über die Unterschiede zwischen altem und neuem Parcours liefert der Artikel High-End-Grafikkarten im Test: AMD und Nvidia im neuen Testparcours im Vergleich.
Die alten Grafikkarten wurden mit dem Adrenalin 20.7.2 beziehungsweise dem GeForce 451.67 getestet. Nur für Horizon Zero Dawn kam der Adrenalin 20.8.1 zum Einsatz. Die GeForce RTX 3080 wurde mit dem GeForce 456.16 getestet, die GeForce RTX 3090 mit dem GeForce 456.38 und die GeForce RTX 3070 mit dem 456.96. Die Radeon RX 6800 und die Radeon RX 6800 XT liefen mit einem speziell für die Karten angepassten Treiber (20.45.01.12).
AMD | Nvidia |
---|---|
Radeon RX Vega 64, 1.336–1.400 MHz | GeForce GTX 1080, 1.759–1.785 MHz |
Radeon VII, 1.655–1.764 MHz | GeForce GTX 1080 Ti, 1.721–1.746 MHz |
Radeon RX 5700 XT, 1.753–1.772 MHz | GeForce RTX 2070 Super FE, 1.890 MHz |
Radeon RX 6800, 2.104-2.143 MHz | GeForce RTX 2080 Super FE, 1.830–1.845 MHz |
Radeon RX 6800 OC, 2.428-2.438 MHz | GeForce RTX 2080 Ti FE, 1.665–1.680 MHz |
Radeon RX 6800 XT, 2.140-2.168 MHz | GeForce RTX 3070 FE, 1.875-1.935 MHz |
Radeon RX 6800 XT OC, 2.212-2.269 MHz | GeForce RTX 3080 FE, 1.680-1.815 MHz |
GeForce RTX 3080 FE OC, 1.860-1.890 MHz | |
GeForce RTX 3090, 1.440-1.770 MHz | |
Taktrate nach 30 Minuten Doom Eternal, Ultra HD, maximale Details |
Taktraten in Spielen unter Dauerlast
AMD nennt für die Radeon RX 6800 einen Game-Takt von 1.815 MHz und einen maximalen Boost von 2.105 MHz, bei der Radeon RX 6800 XT sind es 2.015 MHz respektive 2.250 MHz. Schon bei Navi 10 mit RDNA hatten die Taktangaben allerdings wenig mit der Realität zu tun und bei RDNA 2 ist dies noch mehr der Fall. Der Game-Takt ist nur eine Durchschnittsangabe von AMD, allem Anschein nach aber eine sehr konservative, und der maximale Boost ist gar kein maximaler Boost – die Grafikkarten können auch in Spielen höher takten. So zeigte die Radeon RX 6800 im Werkszustand bis zu 2.215 MHz, die Radeon RX 6800 XT bis zu 2.354 MHz.
Die Taktraten richten sich bei RDNA 2 wie gewohnt nach Leistungsaufnahme und Temperatur. Die Radeon RX 6800 darf maximal 250 Watt aufnehmen, die Radeon RX 6800 XT maximal 300 Watt. Dieses Budget muss immer eingehalten werden. Anders als bei Nvidia kontrolliert die Telemetrie jedoch nicht die Leistungsaufnahme der gesamten Karte (TBP), sondern nur die der GPU. Und genau das ist der Wert, der sich im Treiber um 15 Prozent bei den Karten erhöhen lässt. Die Radeon RX 6800 zeigte mit den Standardeinstellungen beim Spielen einen GPU-Wert von bis zu ~205 Watt, die Radeon RX 6800 XT von bis zu ~255 Watt.
Die Temperatur limitiert den Takt erst sehr spät
Die Temperatur hat auf zwei verschiedene Arten Einfluss auf die Frequenzen. Die eine Mechanik greift zu Anfang einer Last, dann taktet die GPU etwas höher, weil die Temperatur noch niedrig liegt. Die andere Mechanik greift, wenn die GPU zu warm wird. Navi 21 betrachtet dabei sowohl die durchschnittlich in der GPU ermittelte Temperatur als auch die höchste von einem der Sensoren gemeldete („Junction“).
Der höchste Wert darf auf Navi 21 die 110-Grad-Grenze nicht überschreiten. Bis 110 Grad Celsius Junction-Temperatur dürfen die Radeon-RX-6800-Karten den maximal möglichen Takt fahren. Wird der Kern noch wärmer, taktet dieser entsprechend herunter, um wieder in den grünen Bereich zu gelangen. Auf die maximal erlaubte Junction-Temperatur kann kein Einfluss genommen werden.
Spiel (3.840 × 2.160) | AMD Radeon RX 6800 | AMD Radeon RX 6800 XT |
---|---|---|
Maximaler Takt in Spielen | 2.215 MHz | 2.354 MHz |
Anno 1800 | 2.199-2.215 MHz | 2.098-2.348 MHz [PT] |
Borderlands 3 | 2.151-2.200 MHz [PT] | 2.094-2.256 MHz [PT] |
COD: Modern Warfare | 2.197-2.211 MHz | 2.229-2.354 MHz [PT] |
Control | 2.044-2.191 MHz [PT] | 2.089-2.234 MHz [PT] |
Death Stranding | 2.197-2.209 MHz | 2.265-2.344 MHz [PT] |
Doom Eternal | 2.061-2.185 MHz [PT] | 2.111-2.204 MHz [PT] |
F1 2020 | 2.172-2.205 MHz [PT] | 2.179-2.263 MHz [PT] |
Gears Tactics | 2.175-2.200 MHz [PT] | 2.169-2.208 MHz [PT] |
Ghost Recon Breakpoint | 2.190-2.206 MHz | 2.194-2.242 MHz [PT] |
Horizon Zero Dawn | 2.199-2.207 MHz | 2.249-2.304 MHz [PT] |
Metro Exodus | 2.086-2.177 MHz [PT] | 2.105-2.175 MHz [PT] |
Red Dead Redemption 2 | 2.193-2.203 MHz | 2.233-2.311 MHz [PT] |
Resident Evil 3 | 2.170-2.203 MHz [PT] | 2.194-2.255 MHz [PT] |
Shadow of the Tomb Raider | 2.192-2.208 MHz | 2.216-2.260 MHz [PT] |
The Division 2: Warlords of New York | 2.094-2.186 MHz [PT] | 2.093-2.177 MHz [PT] |
Trackmania | 2.196 – 2.205 MHz | 2.271-2.334 MHz [PT] |
Wolcen: Lords of Mayhem | 2.111-2.192 MHz [PT] | 2.123-2.172 MHz [PT] |
[P] = Power Target limitiert, [T] = Temperature Target limitiert |
Die Radeon RX 6800 ist so konfiguriert, dass sie in vielen Fällen den maximalen Takt ausfahren kann und die Leistungsaufnahme nur selten bremst. Lediglich in 4 der 17 Spiele wird der Takt spürbar reduziert und selbst dann arbeitet die Grafikkarte immer noch mit durchweg über 2.000 MHz. Der niedrigste Takt trat beim Testen im geschlossenen Phanteks Enthoo Evolv X in Control auf, das aber immer noch auf 2.044 bis 2.191 MHz gekommen ist. In den restlichen Spielen liegt die Frequenz meist knapp unter 2.200 MHz bis etwas darüber. Mit dem maximierten Power Limit lagen die 2.200 MHz durchweg an.
Die Radeon RX 6800 XT muss deutlich mehr Compute Units als die kleinere Version versorgen und taktet zudem höher, darf mit 300 Watt aber nur 50 Watt mehr aufnehmen. Da verwundert es nicht, dass der höchste Takt in Spielen (2.354 MHz) nur sehr selten anliegt. Die Grafikkarte wird dabei durchweg vom Power Limit eingebremst, mal mehr und mal weniger stark. In Control liegen mit 2.089 bis 2.234 MHz die geringsten Frequenzen an, womit aber auch die Radeon RX 6800 XT durchweg mit mehr als 2,0 GHz arbeitet. Den höchsten Takt gibt es mit 2.229 bis 2.354 MHz in Call of Duty: Modern Warfare, meistens liegt die Grafikkarte irgendwo zwischen den beiden Extremen. Mit maximiertem Power Limit werden 2,3 GHz dann durchweg erreicht, die vollen 2.354 MHz nicht immer – meistens aber schon.
Benchmarks in 3.840 × 2.160
Und schlagen Radeon RX 6800 XT und Radeon RX 6800 die Konkurrenten GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070 jetzt?
In 3.840 × 2.160 reicht es für die Radeon RX 6800 XT im Standard-Parcours nicht ganz, um an die GeForce RTX 3080 heran zu kommen, der Rückstand ist allerdings klein. Bei den Durchschnitts-FPS muss sich die Radeon um 6 Prozent geschlagen geben, bei den Perzentil-FPS nur um knappe 3 Prozent. Das Duell Radeon RX 6800 gegen GeForce RTX 3070 gewinnt AMD. Die AMD-Grafikkarte liegt um 7 Prozent bei den Durchschnitts-FPS vorne, bei den Perzentil-FPS sind es etwas höhere 9 Prozent. Wie zusätzliche Benchmarks in ganz neuen Spielen am Ende dieser Seite zeigen, könnte das Ergebnis auch anders ausfallen – der Parcours macht wie so oft in der Vergangenheit keinen gravierenden, aber in der Reihenfolge durchaus schnell einen entscheidenden Unterschied.
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Navi 2X: der Name ist fast Programm
Damit beträgt der Abstand zwischen der Radeon RX 6800 und der Radeon RX 6800 XT 17 respektive 16 Prozent und die 12 zusätzlichen Compute Units (72 anstatt 60 CUs, 20 Prozent mehr) werden gut in mehr Leistung umgesetzt. Der Abstand der Radeon RX 6800 XT zur Radeon RX 5700 XT und damit der alten Generation beträgt satte 89 respektive 93 Prozent. Damit hat AMD mit RDNA 2 den größten Generationensprung seit Ewigkeiten im Grafikkarten-Segment hingelegt. Allerdings ist die Radeon RX 5700 XT auch keine High-End-, sondern eine Mittelklasse-Grafikkarte. Der Vorsprung auf die Radeon VII liegt bei 74 und 76 Prozent.
Mit OC auf RTX-3080-Niveau
Die Radeon RX 6800 XT lässt sich etwas besser als die GeForce RTX 3080 übertakten. So legt die Nvidia-Grafikkarte mit OC um 5 Prozent zu, die neue AMD-Karte dagegen um 7 Prozent. Das hat zur Folge, dass die Radeon RX 6800 XT bei der Messreihe den Rückstand auf 4 respektive 2 Prozent verkürzt. Der Radeon RX 6800 lässt sich durch Overclocking 9 Prozent mehr Leistung entlocken. Dadurch wird der Vorsprung zur GeForce RTX 3070 auf 16 Prozent ausgebaut und die Differenz zum größeren Bruder sinkt auf 7 Prozent.
In einzelnen Spielen zeigen sich große Schwankungen
In den einzelnen Spielen zeigen sich große Schwankungen, was voraussichtlich zur Folge haben wird, dass je nach Testparcours der Abstand der Radeon RX 6800 XT zur GeForce RTX 3080 stark unterschiedlich ausfallen wird – und je nach Parcours auch mal die AMD-Grafikkarte vorne liegen kann.
Spiel (3.840 × 2.160) | 6800 XT vs. 3080 | 6800 vs. 3070 | 6800 XT vs. 5700 XT |
---|---|---|---|
Anno 1800 | 107 % | 111 % | 164 % |
Borderlands 3 | 91 % | 106 % | 196 % |
COD: Modern Warfare | 103 % | 114 % | 181 % |
Control | 86 % | 99 % | 190 % |
Death Stranding | 102 % | 112 % | 187 % |
Doom Eternal | 93 % | 112 % | 195 % |
F1 2020 | 98 % | 113 % | 177 % |
Gears Tactics | 91 % | 101 % | 185 % |
Ghost Recon Breakpoint | 90 % | 109 % | 209 % |
Horizon Zero Dawn | 98 % | 103 % | 178 % |
Metro Exodus | 92 % | 102 % | 179 % |
Red Dead Redemption 2 | 94 % | 106 % | 178 % |
Resident Evil 3 | 93 % | 109 % | 199 % |
Shadow of the Tomb Raider | 97 % | 111 % | 189 % |
The Division 2: Warlords of New York | 92 % | 98 % | 194 % |
Trackmania | 85 % | 97 % | 211 % |
Wolcen: Lords of Mayhem | 99 % | 116 % | 208 % |
Siege AMD/Nvidia | 3/14 | 14/3 | – |
3080, 3070 und 5700 XT jeweils normiert auf 100 Prozent |
So liefert die Radeon RX 6800 XT zum Beispiel in Anno 1800 7 Prozent mehr Durchschnitts-FPS als die GeForce RTX 3080, in Borderlands 3 sind die Perzentil-FPS um 7 Prozent höher und in Call of Duty: Modern Warfare gibt es 3 Prozent mehr FPS. Genauso gibt es aber Spiele, in denen RDNA 2 deutlich mehr Schwierigkeiten hat. So ist die GeForce RTX 3080 in Control 16 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, in Trackmania sind es gar 18 Prozent.
- Anno 1800
- Borderlands 3
- Call of Duty: Modern Warfare
- Control
- Death Stranding
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears Tactics
- Ghost Recon Breakpoint
- Horizon Zero Dawn
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Resident Evil 3
- Shadow of the Tomb Raider
- The Division 2: Warlords of New York
- Trackmania
- Wolcen: Lords of Mayhem
16 GB bringen in Ghost Recon Vorteile
In Ghost Recon Breakpoint reichen auch die 10 GB der GeForce RTX 3080 für maximale Performance nicht aus, hier sind die 16 GB Speicher der beiden Radeon-Grafikkarten klar im Vorteil. Wie sich das zeigt? Bei den Durchschnitts-FPS ergeht es den Radeon-Grafikkarten zwar nicht gut, die Radeon RX 6800 XT ist 10 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3080. Bei den Perzentil-FPS schneidet die Radeon RX 6800 XT dann aber plötzlich 2 Prozent besser ab – da die höchste Texturstufe des Spiels in den 16-GB-Speicher passt. Darum kann auch die Radeon RX 6800 den 9 Prozent großen Durchschnitts-FPS-Vorsprung zur GeForce RTX 3070 auf satte 26 Prozent bei den Perzentil-FPS ausbauen. Die 8 GB der Nvidia-Grafikkarten reichen noch weniger als die 10 GB des größeren Modells. Die Radeon kann damit zumindest stabile 30 FPS in Ultra HD halten, die GeForce RTX 3070 nicht.
Benchmarks in 2.560 × 1.440 sowie 1.920 × 1.080
In den kleineren Auflösungen ist das Bild etwas diffus. In 2.560 × 1.440 ist die Radeon RX 6800 XT nur noch 5 respektive 1 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3080, während sich die Radeon RX 6800 nur noch um 3 und 6 Prozent von der GeForce RTX 3070 absetzen kann. Noch merkwürdiger wird es dann in 1.920 × 1.080. Die Radeon RX 6800 XT ist in Full HD wieder 5 Prozent bei den Durchschnitts-FPS langsamer als die GeForce RTX 3080, bei den Perzentil-FPS gibt es aber plötzlich einen Gleichstand. Die Radeon RX 6800 ist wiederum auf einmal 1 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3070 bei den Average-FPS, liegt bei den Perzentil-Werten aber noch um 2 Prozent vorne.
In einigen Titeln gibt es noch Probleme
Wie passt das zusammen? Eigentlich kommt die Radeon RX 6800 XT mit niedrigen Auflösungen etwas besser als die GeForce RTX 3080 zurecht, da letztere schlicht höhere Auflösungen benötigt, um die vielen Shadereinheiten auszulasten. Das zeigt sich in den Benchmarks aber nicht, weil die AMD-Grafikkarten in Wolcen: Lords of Mayhem einen Bug haben, durch den die GPU-Auslastung viel zu niedrig ist – selbst die Radeon RX 5700 XT ist dort dann schneller als Big Navi. Das zeigt sich bereits in WQHD, vor allem aber in Full HD. Auch in Trackmania stimmt etwas mit der Skalierung in Full HD nicht, dort kann sich die Radeon RX 6800 XT nicht von der Radeon RX 6800 absetzen. Die AMD-Grafikkarten geraten in dem Spiel offenbar deutlich eher in ein CPU-Limit als die Nvidia-Pendants, wo selbst die GeForce RTX 3090 in 1.920 × 1.080 noch gut skaliert.
- Anno 1800
- Borderlands 3
- Call of Duty: Modern Warfare
- Control
- Death Stranding
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears Tactics
- Ghost Recon Breakpoint
- Horizon Zero Dawn
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Resident Evil 3
- Shadow of the Tomb Raider
- The Division 2: Warlords of New York
- Trackmania
- Wolcen: Lords of Mayhem
- Anno 1800
- Borderlands 3
- Call of Duty: Modern Warfare
- Control
- Death Stranding
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears Tactics
- Ghost Recon Breakpoint
- Horizon Zero Dawn
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Resident Evil 3
- Shadow of the Tomb Raider
- The Division 2: Warlords of New York
- Trackmania
- Wolcen: Lords of Mayhem
Benchmarks mit Raytracing in Full HD, WQHD und Ultra HD
Es verwundert nicht, dass AMDs RDNA 2 nicht an die Raytracing-Performance von Nvidias Ampere-Grafikkarten herankommt, das Endergebnis ist aber doch besser als gedacht. So verliert die Radeon RX 6800 XT in 2.560 × 1.440 durch Raytracing im Durchschnitt 44 Prozent Performance (RTX 3080: 29 Prozent) und liefert dann 2 Prozent mehr FPS als die GeForce RTX 2080 Ti und gleich viele FPS wie die GeForce RTX 3070. Die GeForce RTX 3080 und damit der eigentliche Gegner ist dagegen hohe 31 Prozent voraus. Die Radeon RX 6800 verliert durch Raytracing 45 Prozent an Leistung und arbeitet mit der neuen Technologie 14 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3070.
In den einzelnen Spielen zeigt sich dann, dass AMDs Raytracing-Implementierung je nach Titel völlig unterschiedlich abschneidet. So gibt es Spiele, in denen AMDs Lösung ziemliche Probleme hat. Control ist so ein Fall, wo die Radeon RX 6800 XT gar um 16 Prozent hinter einer GeForce RTX 3070 zurück bleibt und mal eben 59 Prozent an Performance durch Raytracing verliert. Gut möglich, dass der unterschiedliche Ansatz bei der Raytracing-Implementierung hier einen Unterschied macht.
Denn es gibt auch Spiele, die den AMD-Beschleunigern recht gut liegen. So wird die Radeon RX 6800 XT in Call of Duty: Modern Warfare durch Raytracing „nur“ um 32 Prozent langsamer und liegt damit gar nicht so weit von den minus 29 Prozent der GeForce RTX 3080 weg. Damit liegt die AMD-Karte in dem Spiel nur um 10 Prozent hinter dem Gegenspieler zurück und ist 13 Prozent schneller als die GeForce RTX 3070, die wiederum 3 Prozent langsamer als die Radeon RX 6800 ist.
In 3 von 4 Fällen spielbar in WQHD
Damit sind die maximalen Raytracing-Details auf der Radeon RX 6800 XT in 3 von 4 Titeln spielbar, auch wenn die 60-FPS-Marke nur in einem Fall erreicht wird. Einzig Control ruckelt stark. In 1.920 × 1.080 sind alle Titel spielbar, in 3.840 × 2.160 einzig COD: Modern Warfare. Hier ist Nvidia im Vorteil, in Verbindung mit DLSS wird der Abstand noch größer.
Deliver Us The Moon hat Probleme
Eigentlich befindet sich auch noch Deliver Us The Moon im Raytracing-Testparcours, doch funktioniert der Titel auf einer AMD-Grafikkarte derzeit nicht. Raytracing lässt sich aktivieren und die Performance sinkt auch, anstatt RT-Reflexionen gibt es aber nur Grafikfehler. AMD kennt den Fehler, allerdings soll die Baustelle beim Spiel selbst und nicht beim Treiber liegen. Alle anderen ausprobierten Spiele liefen mit Raytracing auch auf einer Radeon fehlerlos, darunter befinden sich auch Call of Duty: Black Ops Cold War und Watch Dogs Legion.
Die Ergebnisse lassen mit Spannung auf die nächsten Raytracing-Titel blicken, die auch von Xbox Series X/S und Playstation 5 geprägt sein dürften – und dort kommt RDNA 2 zum Einsatz.
Zusatz: Sieben top-aktuelle Spiele im Benchmark
Auch wenn der aktuelle Testparcours erst wenige Monate alt ist, buhlen mittlerweile einige wichtige neue Spiele um die Gunst der Gamer. Sie haben es nicht mehr in den Parcours geschafft, sollen aber trotzdem Erwähnung finden. Benchmarks von Assassin's Creed Valhalla, Call of Duty Black Ops: Cold War, Dirt 5, Mafia: Definitive Edition, Serious Sam 4, Star Wars: Squadrons und Watch Dogs: Legion finden sich deshalb nachgelagert im Test. Das neue COD BO: CW sowie Watch Dogs Legion unterstützen auch Raytracing, was zusätzlich getestet wurde.
In neuen Spielen ist Big Navi teils richtig schnell
In den meisten neuen Spielen schneidet die Radeon-RX-6800-Serie richtig gut ab und liegt gleich auf oder teils deutlich vor der GeForce-Konkurrenz. Einzig in Mafia: Definitive Edition hakt es bei den Radeons. Dort ist in 3.840 × 2.160 die GeForce RTX 3080 21 Prozent bei den Durchschnitts-FPS und 9 Prozent bei den Perzentil-FPS schneller als die Radeon RX 6800 XT, die GeForce RTX 3070 liegt 1 respektive 7 Prozent vor der Radeon RX 6800. Und in den niedrigeren Auflösungen wird der Abstand teils noch größer.
Im neuen Call of Duty Black Ops: Cold War liegt die Radeon RX 6800 XT 1 und 2 Prozent hinter der GeForce RTX 3080, während die Radeon RX 6800 „nur“ 13 und 19 Prozent vor der GeForce RTX 3070 liegt.
In Serious Sam 4 ist die Radeon RX 6800 XT in Ultra HD bis zu 3 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080, während die Radeon RX 6800 13 Prozent vor der GeForce RTX 3070 liegt. In den geringeren Auflösungen und vor allem in Full HD fallen die RDNA-2-Produkte deutlich zurück, doch hat AMD diesen Fehler bereits als Bug im Treiber bestätigt.
In den restlichen vier Spielen liegt AMD teils deutlich vorne. In Watch Dogs Legion ist die Radeon RX 6800 XT 5 respektive 9 Prozent schneller in Ultra HD als die GeForce RTX 3080, bei den Perzentil-FPS gibt es einen Gleichstand mit der GeForce RTX 3090. In niedrigeren Auflösungen kann Nvidia dann die Rechenleistung nicht mehr richtig auf den Asphalt bringen und AMDs Vorsprung wird noch größer. In Full HD liefert selbst die Radeon RX 6800 mehr Durchschnitts-FPS als die GeForce RTX 3080 und bei den Perzentil-FPS werden die Messwerte der GeForce RTX 3090 erreicht.
Spiel (3.840 × 2.160) | 6800 XT vs. 3080 | 6800 vs. 3070 |
---|---|---|
Assassin's Creed: Valhalla | 106 % | 114 % |
COD Black Ops: Cold War | 99 % | 113 % |
Dirt 5 | 120 % | 124 % |
Mafia: Definitive Edition | 83 % | 99 % |
Serious Sam 4 | 103 % | 113 % |
Star Wars: Squadrons | 106 % | 117 % |
Watch Dogs: Legion | 105 % | 115 % |
Siege AMD/Nvidia | 5/2 | 6/1 |
3080 und 3070 normiert auf 100 Prozent |
In Star Wars: Squadrons arbeitet die Radeon RX 6800 XT in 3.840 × 2.160 sogar 6 respektive 16 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080. Bei den Perzentil-FPS wird die Leistung der GeForce RTX 3090 erreicht, während die Radeon RX 6800 nur noch knapp bis gar nicht mehr hinter der GeForce RTX 3080 zurück liegt. In Assassin's Creed Valhalla liegt die Radeon RX 6800 XT 6 respektive 15 Prozent vor der GeForce RTX 3080, bei den Frametimes wird auch die GeForce RTX 3090 überholt. Die Radeon RX 6800 liegt abermals deutlich näher an der GeForce RTX 3080 als der GeForce RTX 3070. In niedrigen Auflösungen baut AMD den Vorsprung erneut deutlich aus, in Full HD ist selbst die Radeon RX 6800 schneller als die GeForce RTX 3090.
In Dirt 5 gibt es den größten Vorsprung für RDNA 2
Dirt 5 – das innerhalb weniger Tagen per Update deutlich beschleunigt wurde – ist aktuell AMDs Paradedisziplin. Bei dem Spiel hat AMD eng mit dem Entwickler zusammen gearbeitet und das merkt man auch an den Benchmarks. Die Radeon RX 6800 XT ist in Ultra HD 20 respektive 24 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080, selbst die GeForce RTX 3090 wird mit einem Vorsprung von 7 respektive 11 Prozent problemlos geschlagen. Die Radeon RX 6800 ist derweil je 24 Prozent schneller als die GeForce RTX 3070 und arbeitet genauso schnell wie die GeForce RTX 3080. Und in niedrigen Auflösungen wird AMDs Vorsprung erneut größer.
In Watch Dogs Legion gibt es AMDs bestes RT-Ergebnis
Call of Duty Black Ops: Cold War und Watch Dogs: Legion unterstützen auch Raytracing. Im neuen COD schneidet AMDs-Implementierung weniger gut als die von Nvidia ab, in 2.560 × 1.440 ist die Radeon RX 6800 XT bei den Durchschnitts-FPS selbst 9 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3070, bei den Perzentil-FPS aber immerhin noch 3 Prozent besser. Die GeForce RTX 3080 liefert 26 respektive 10 Prozent mehr FPS. Die Benchmarks wurden mit der mittleren Raytracing-Stufe erstellt, die auch auf der Radeon RX 6800 spielbare Ergebnisse liefert.
Watch Dogs Legion läuft auf RDNA 2 als reines Rasterizer-Spiel richtig gut und auch mit Raytracing bleibt die Performance überraschend hoch. Die Radeon RX 6800 XT schafft es zum ersten Mal überhaupt, mit maximalem Raytracing in WQHD auch die GeForce RTX 3080 zu schlagen. Die AMD-Karte liegt um 4 respektive 2 Prozent vorne, doch ist die Performance generell niedrig. Watch Dogs Legion ist spielbar, läuft in vielen Szenen aber nicht flüssig.
In Full HD erreicht die Radeon RX 6800 XT dann knapp die 60-FPS-Marke und die Grafikkarte attackiert dann gar die GeForce RTX 3090, während die Radeon RX 6800 die GeForce RTX 3070 gut im Griff hat. Vermutlich zeigen die Benchmarks in Watch Dogs: Legion keine plötzliche RT-Stärke von AMD, sondern vielmehr das Nvidia-Grafikkarten in der genutzten, fordernden Testsequenz offenbar große Schwierigkeiten haben.
- Raytracing in Call of Duty Black Ops Cold War – 2.560 × 1.440
- Raytracing in Call of Duty Black Ops Cold War – 1.920 × 1.080
- Raytracing in Call of Duty Black Ops Cold War – 3.840 × 2.160
- Raytracing in WD: Legion – 2.560 × 1.440
- Raytracing in WD: Legion – 1.920 × 1.080
- Raytracing in WD: Legion – 3.840 × 2.160
Ein Ausblick auf den Einfluss der Konsolen?
Das könnte damit in Zusammenhang stehen, dass RT in dem Titel mit Blick auf Xbox Series X/S sowie PlayStation 5 implementiert wurde und beide Konsolen setzten auf AMDs RDNA 2. Es liegt nahe, dass eine Umsetzung mit Fokus auf AMDs Raytracing-Ansatz die Hardware von Nvidia nicht richtig ausnutzen kann und könnte in Zukunft auch weitere Titel betreffen, die Raytracing auf den Konsolen mit RDNA 2 beschleunigen müssen. Auch das gute Abschneiden der neuen RX 6000 im reinen Rasterizer-Betrieb in vier der Titel könnte auf den Einfluss der neuen Konsolen zurückzuführen sein, weitere Titel und Tests müssen das in Zukunft aber noch genauer unter die Lupe nehmen.