AMD Ryzen 5000 im Test: Fazit
8/8AMD ist am Ziel. Mit der dritten Zen-Generation in Form von Ryzen 5000 übernimmt AMD in allen Bereichen die Oberhand. Dabei werden nicht nur bisherige Schwächen konsequent in Stärken umgewandelt, auch bisherige Stärken werden noch weiter manifestiert. Heraus kommen umfassend empfehlenswerte Prozessoren, wie es zuletzt vor 17 Jahren bei den Athlon 64 alias K8 „Hammer“ der Fall war.
Nach zwei dicken Überraschungen in den letzten Jahren kann AMD dabei noch einmal über den Erwartungen nachlegen und es steht am Ende ein nahezu perfektes Gesamtpaket. Denn insbesondere in Zeiten, in denen die Mitbewerber mit der Leistungsaufnahme extrem inflationär geworden sind, ist es (ausgerechnet) AMD, der diese Karte nicht zieht respektive ziehen muss. Mit nicht einem Watt mehr wird die komplett zusätzliche Leistung angeboten, was das Ganze nur umso eindrucksvoller macht.
Es ist das Gaming, was die Stärke der neuen Ryzen 5000, nicht nur gegenüber dem Vorgänger, sondern auch Intel Core, markiert. In Anwendungen waren sie ohnehin bereits die Besten auf einer Mainstream-Plattform – und auch das wurde noch ausgebaut, je nach Modell und Szenario um 15 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorgänger. Die Steigerung bei der Spiele-Leistung rangiert jedoch in einer anderen Liga, weit darüber. Der Vorsprung von Intel Core von rund 15 bis 20 Prozent gegenüber den Ryzen 3000 wurde komplett aufgeholt und am Ende sogar in einen leichten Vorsprung für AMD Ryzen 5000 umgewandelt. Dieser bleibt im Durchschnitt zwar einstellig, doch zusammen mit der sehr hohen Anwendungsleistung und vor allem dem im Vergleich zu Intel Core geringen Energiebedarf liegt das Komplettpaket deutlich in Front.
Am Ende sind drei der vier Ryzen-5000-CPUs eine Empfehlung wert. Das beginnt an der Spitze beim Ryzen 9 5950X als bestes Komplettpaket, dem der Ryzen 9 5900X im Gaming in Nichts nachsteht, dafür aber deutlich günstiger ist. Extrem stark präsentiert sich dort auch der 5800X und selbst der Ryzen 5 5600X wächst im Vergleich zur Vorgängergeneration nahezu über sich hinaus. Günstig ist das Unterfangen nicht, vor allem der Ryzen 7 5800X hat dann einen schweren Stand, bei 450 Euro kann dort eigentlich nur die Empfehlung lauten, noch irgendwo 100 Euro aufzutreiben und direkt auf den 12-Kerner zu gehen. 8 Kerne für diesen Preis sind nicht mehr zeitgemäß – dafür hat insbesondere AMD in den letzten beiden Jahren gesorgt und macht es mit dem Ryzen 7 3700X für 280 Euro noch immer.
CPU | Leistung Gaming* | Leistung Apps (SC) | Leistung Apps (MC) | Preis** |
---|---|---|---|---|
AMD Ryzen 9 5950X | 100 % | 100 % | 100 % | 799 Euro |
AMD Ryzen 9 5900X | 100 % | 99 % | 83 % | 549 Euro |
AMD Ryzen 7 5800X | 96 % | 98 % | 61 % | 449 Euro |
AMD Ryzen 5 5600X | 91 % | 93 % | 47 % | 299 Euro |
Intel Core i9-10900K | 95 % | 85 % | 63 % | 530 Euro |
Intel Core i7-10700K | 88 % | 83 % | 50 % | 355 Euro |
Intel Core i5-10600K | 75 % | 79 % | 37 % | 240 Euro |
Intel Core i5-10400F | 72 % | 70 % | 33 % | 145 Euro |
* FPS, 720p, ** Ryzen 5000 UVP, Intel Core Marktpreis 5.11.2020 |
Ungewiss bleibt am Ende die Verfügbarkeit. Beim Start der Ryzen 3000 hatte AMD die Nachfrage vor allem nach den größeren Modellen mit 12 und später 16 Kernen massiv unterschätzt. Die Nachfrage dürfte angesichts der sehr guten Ergebnisse heute keinesfalls weniger werden. AMDs CTO Mark Papermaster erklärte vorab, besser vorbereitet zu sein, als beim letzten Mal. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie gut AMD das gelungen ist.
Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo | L3 | TDP | Preis | Kaufen | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
UVP | Marktpreis* | ||||||
Ryzen 9 5950X | 16/32 | 3,4/4,9 GHz | 64 MB | 105 W | 799 Euro | 818 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 5900X | 12/24 | 3,7/4,8 GHz | 64 MB | 105 W | 549 Euro | 549 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 7 5800X | 8/16 | 3,8/4,7 GHz | 32 MB | 105 W | 449 Euro | 389 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 5 5600X | 6/12 | 3,7/4,6 GHz | 32 MB | 65 W | 299 Euro | 309 Euro | Bestpreis* |
** Kleinster Preis im Preisvergleich, Stand Mai 2021 |
ComputerBase hat die Ryzen 9 5950X und Ryzen 9 5900X von AMD zum Testen erhalten, Ryzen 7 5800X und Ryzen 5 5600X stammen aus dem Einzelhandel. Die CPUs wurden unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme der Hersteller auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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