AOC U32U1 im Test: Display-Messungen

 2/3
Frank Hüber
64 Kommentare

Helligkeit und Farbraum

Die Messungen zur Helligkeit werden im Modus „Gamma1“ mit der Farbtemperatureinstellung „Warm“ durchgeführt. Die Farbtemperatur des AOC U31U1 beträgt dann 6.910 Kelvin.

Homogenität mit Abstrichen

Die Homogenität des AOC U32U1 kann nicht vollends überzeugen, da die Leuchtdichte vor allem im unteren Bereich deutlich abfällt und nur noch 77 Prozent der Maximalhelligkeit aus der Bildmitte beträgt. Der Dell UltraSharp U3219Q (Test) erzielt bei der Homogenität Werte von mindestens 90 Prozent und schneidet somit deutlich besser ab. Bei der maximalen Helligkeit ist er mit 400 cd/m² minimal unterlegen.

In der Mitte des U32U1 werden bis zu 440 cd/m² erreicht, was von den maximal möglichen und zertifizierten 600 cd/m² deutlich entfernt ist. Allerdings werden diese Werte nur punktuell und kurzfristig versprochen, was sich durch die Messungen aber weder bestätigen noch widerlegen lässt. Mit 440 cd/m² ist die Helligkeit im Alltag jedoch mehr als ausreichend.

Der Monitor setzt nicht auf unmodulierten Gleichstrom zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung, sondern nutzt eine Pulsweitenmodulation (PWM), die potentiell ein Flackern bei niedrigen Helligkeitseinstellungen aufweisen kann. Da AOC die Frequenz zur Ansteuerung aber sehr hoch gewählt hat, ist dies beim U32U1 zu keiner Zeit der Fall und der Proband kann wie beworben als flackerfrei angesehen werden.

Guter Kontrast und Schwarzwert

Der Schwarzwert des AOC U32U1 liegt bei maximaler Display-Helligkeit im Schnitt bei 0,453 cd/m² – ein durchschnittlicher Wert, der jedoch besser ausfallen würde, hätte der Monitor oben rechts nicht eine hellere Stelle, in der Schwarz mit 0,88 cd/m² leuchtet. Unten rechts ist er mit 0,26 cd/m² sichtbar dunkler und am dunkelsten.

Dennoch erreicht der AOC U32U1 einen guten Kontrast von 1.071:1, wobei allerdings die vom Hersteller genannten 1.300:1 nicht erzielt werden. Für ein IPS-Panel ist der Kontrast somit überzeugend.

Zu hell bei minimaler Helligkeit

Bei minimaler Helligkeit leuchtet der AOC U32U1 allerdings viel zu hell. Bei der Darstellung von Weiß sind es mindestens 112,4 cd/m² (links unten) und maximal 144 cd/m² (Display-Mitte). Sehr hohe Werte, die teils deutlich über der Konkurrenz liegen. Der U32U1 übertrifft den Dell UltraSharp U3219Q so fast um das Dreifache und der Eizo EV3285 leuchtet bei minimaler Helligkeit bei der Darstellung von Weiß gar nur noch mit 0,477 bis 0,65 cd/m².

Ordentliche Farbabstimmung

ComputerBase testet die Farbwiedergabe des AOC U32U1 mit CalMAN ColorMatch. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.

Im dargestellten CIE-1976-Chart des U32U1 ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.

Der AOC U32U1 weist eine durchschnittliche Farbabweichung von 2,7 dE auf, die somit noch innerhalb der Grenzwerte liegt und ein gutes Ergebnis darstellt. Die maximale Abweichung liegt mit 5,9 dE allerdings etwas außerhalb des Grenzwerts und betrifft die Farbe Weiß. Generell zeigt das Diagramm, dass die höchsten Abweichungen vom Idealwert bei den Weiß- und Grautönen auftreten.

Auch wenn die Farbwiedergabe des AOC U32U1 in der Theorie und Praxis somit gut ist, sind sowohl der Dell U3219Q (Test) als auch der Eizo EV3285 mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 1,5 und 1,9 dE und einer maximalen Abweichung von 3,2 und 5,8 besser abgestimmt.

Display- und Input-Lag (Beta)

Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.

Input-Lag

Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.

Input-Lag
    • BenQ EX3203R
      38,54
    • ViewSonic XG270QG (Ultra Fast)
      38,54
    • LG 38GL950G (Fast)
      38,54
    • ViewSonic XG3240C
      38,88
    • LG 32GK850F
      39,16
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 5)
      39,58
    • ViewSonic VX3258-2KC (Ultra Fast/Low Input Lag an)
      39,58
    • AOC Agon AG273QZ (Medium)
      40,28
    • AOC Agon AG273QZ (Strong)
      40,28
    • MSI Optix MAG272CQR (Fastest)
      40,63
    • LG 38GL950G (Off)
      40,63
    • Samsung S24F356FH
      41,17
    • ViewSonic XG240R (Fastest)
      41,20
    • ViewSonic XG240R (Standard)
      41,60
    • Dell U4919DW (schnell)
      41,67
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Picture Quality)
      41,67
    • MSI Optix MAG272CQR (Normal)
      41,67
    • Philips Momentum 278M1R (aus)
      41,67
    • LG 27GL850-B (Schnell)
      42,70
    • Dell P2720DC (Fast)
      42,71
    • AOC Agon AG273QZ (Off)
      43,06
    • Acer Predator X38 (Normal)
      43,06
    • Acer Predator X38 (Extreme)
      43,06
    • Acer Predator X38 (OC)
      43,06
    • ViewSonic XG2530
      43,75
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag an)
      43,75
    • ViewSonic XG270QG (Standard)
      43,75
    • LG 27GL850-B (Aus)
      43,75
    • Dell P2720DC (Normal)
      43,75
    • MSI MAG274R (Fastest)
      44,44
    • ViewSonic VX3211-4K
      44,79
    • Dell U4919DW (normal)
      44,79
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Speed)
      45,01
    • LG OLED 48CX (Spiel)
      45,80
    • ViewSonic XG270 (Fastest)
      45,83
    • Dell U3219Q (schnell)
      46,67
    • MSI MAG274R (Fast)
      47,22
    • Philips Momentum 278M1R (Faster)
      47,22
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag aus)
      50,00
    • ViewSonic XG270 (Standard)
      51,04
    • Samsung C27RG50 (Schnellstens)
      52,08
    • Samsung C27RG50 (Schneller)
      57,29
    • Eizo EV3285 (Standard)
      60,42
    • Eizo FlexScan EV2760 (Enhanced)
      64,58
    • AOC U32U1 (stark)
      65,20
    • AOC U32U1 (aus)
      66,60
    • ViewSonic XG3220
      66,70
    • Eizo FlexScan EV2760 (Standard)
      67,70
    • Eizo EV3285 (Enhanced)
      77,50
    • LG OLED 48CX (Filmmaker)
      136,00
Einheit: Millisekunden

Der U32U1 bietet bei den Overdrive-Einstellungen die Auswahl zwischen „Aus“, „Schwach“, „Mittel“ und „Stark“. Während „Schwach“ noch keine sichtbaren Qualitätseinbußen in Spielen nach sich zieht, sind bei „Mittel“ und „Stark“ deutliche Doppelkonturen sichtbar, die die Qualität der Wiedergabe senken. Dass der AOC U32U1 kein Gaming-Monitor ist, zeigen auch die Messungen zum Input-Lag. Mit 66,6 ms ohne Overdrive und nur minimal besseren 65,2 ms bei der Overdrive-Einstellung „Stark“ gehört der Proband zu den Modellen mit der höchsten Verzögerungszeit im Testfeld.

Display-Lag

Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.

Display-Lag
    • Samsung S24F356FH
      0,00
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag an)
      0,50
    • ViewSonic VX3258-2KC (Ultra Fast/Low Input Lag an)
      0,50
    • ViewSonic XG240R (Standard)
      0,72
    • AOC Agon AG273QZ (Medium)
      0,83
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 5)
      1,01
    • ViewSonic XG270QG (Ultra Fast)
      1,18
    • Acer Predator X38 (Extreme)
      1,19
    • ViewSonic XG270 (Fastest)
      1,21
    • Acer Predator X38 (Normal)
      1,35
    • LG 38GL950G (Fast)
      1,40
    • Samsung C27RG50 (Schnellstens)
      1,53
    • MSI Optix MAG272CQR (Fastest)
      1,56
    • LG 27GL850-B (Schnell)
      1,75
    • Asus ROG Strix XG35VQ (OverDrive 0)
      1,90
    • LG 32GK850F
      1,91
    • MSI MAG274R (Fastest)
      2,00
    • ViewSonic XG3240C
      2,05
    • BenQ EX3203R
      2,05
    • LG OLED 48CX (Spiel)
      2,21
    • MSI MAG274R (Fast)
      2,28
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Speed)
      2,57
    • Gigabyte Aorus AD27QD (Picture Quality)
      2,70
    • Dell P2720DC (Fast)
      3,00
    • Dell U3219Q (schnell)
      9,16
    • Dell U3219Q (normal)
      12,22
    • Philips Momentum 278M1R (aus)
      12,55
    • Philips Momentum 278M1R (Faster)
      14,83
    • ViewSonic VX3258-2KC (Standard/Low Input Lag aus)
      17,00
    • ViewSonic XG2530
      17,24
    • ViewSonic VX3211-4K
      19,95
    • Eizo FlexScan EV2760 (Enhanced)
      20,00
    • Dell U4919DW (normal)
      20,75
    • ViewSonic XG3220
      21,10
    • Eizo FlexScan EV2760 (Standard)
      24,00
    • AOC U32U1 (stark)
      24,29
    • AOC U32U1 (aus)
      25,00
    • Eizo EV3285 (Standard)
      29,46
    • LG OLED 48CX (Filmmaker)
      35,00
Einheit: Millisekunden

Auch der Display-Lag bestätigt die Messungen und der AOC U32U1 gehört nicht zu den schnellsten, sondern zu den langsamsten Monitoren im Testfeld. Bei der Overdrive-Einstellung „Stark“ zeigt er zudem einen stark schwankenden Input-Lag, der von 15 bis hin zu 30 ms reicht. Für Spieler ist er somit nicht erste Wahl.