Apple iPad Air (2020) im Test: Leistung des A14 Bionic und Akkulaufzeiten
3/4Für Leistung sorgt im iPad Air das gleiche System on a Chip, wie es auch in der gesamten iPhone-12-Familie verbaut wird: der A14 Bionic aus der modernen 5-nm-Fertigung von TSMC. Apple verbaut den Chip mit den gleichen Eckdaten im Smartphone und im Tablet, es gibt also nach bisherigem Kenntnisstand keine abweichenden Taktraten oder andere Anpassungen speziell für die größeren Geräte. Beim RAM orientiert sich Apple mit 4 GB LPDDR4X am iPhone 12 und iPhone 12 mini.
A14 Bionic im Benchmark
Benchmarks bescheinigen dem neuen Prozessor eine deutlich gesteigerte Leistung gegenüber dem letzten iPad Air aus 2019, das noch mit dem A12 Bionic ausgestattet war. Auch das neue iPad der 8. Generation (Test) mit gleichem Prozessor wird klar vom neuen iPad Air geschlagen. Selbst mit dem A12X Bionic aus dem 2018er iPad Pro (Test) nimmt es der A14 Bionic nur auf die Single-Core-Leistung bezogen spielend auf.
A12X/Z bleibt der Mutli-Core-Champion
In den Multi-Core-Benchmarks bleibt das iPad Pro dem iPad Air allerdings leicht überlegen, wenngleich nicht in jeder Disziplin. Der A12X Bionic ist ebenso wie der A12Z Bionic aus dem 2020er iPad Pro ein System on a Chip mit acht CPU-Kernen, während der A14 Bionic nur sechs Kerne aufweist, die allerdings auf die neueren Firestorm (2 x) und Icestorm (4 x) statt der älteren Vortex (4 x) und Tempest (4 x) setzen. Dennoch: Für extrem CPU-lastige Tasks bleibt der A12Z Bionic einen Hauch schneller, die deutlich modernere CPU bietet aber in jedem Fall das aktuelle iPad Air.
GPU-Leistung sortiert sich hinter iPad Pro ein
Bei der Grafikleistung macht der A14 Bionic ebenfalls einen klaren Schritt nach vorne. Das normale iPad lässt das Air mit teils 50 Prozent Vorsprung hinter sich, auch das letztjährige iPad Air wird klar geschlagen. Bei den GPU-Benchmarks zeigen sich jedoch im Vergleich zur CPU deutlicher die Stärken des großen iPad-Pro-SoCs. Wo der A14 Bionic mit vier GPU-Kernen auskommen muss, sind es im A12X Bionic sieben, mit denen der Chip einen deutlichen Vorsprung von teils mehr als 50 Prozent hält. Noch größer dürfte der Unterschied zum A12Z Bionic ausfallen, bei dem Apple den achten, beim A12X deaktivierten GPU-Kern nutzt, um eine noch höhere Leistung zu erzielen.
Die höhere GPU-Leistung wird allerdings weniger für Spiele benötigt, da auch dort der A14 Bionic bereits jeden aktuellen Titel in hoher Qualität völlig ruckelfrei wiedergeben kann. Wer aber das iPad Pro im professionellen Umfeld etwa für die Videobearbeitung verwendet, aufwendige Effekte in mehreren Spuren mit mehreren Segmenten integriert oder professionelles Color-Grading auf mehreren 4K-Streams ausführt, hat mit dem iPad Pro, obwohl dessen 7-nm-Prozessor seinen Ursprung bereits vor zwei Jahren hatte, mehr Leistung in Reserve.
Leistung bleibt unter Dauerlast stabil
ComputerBase hat sich auch angeschaut, wie sich der A14 Bionic im iPad Air unter Dauerlast schlägt. Im iPhone 12 und iPhone 12 Pro (Test) war es hin und wieder zu einem sprunghaften Verhalten gekommen, bei dem der Chip zunächst eine sehr hohe Leistung liefert, dann aber zugunsten der Effizienz den Takt reduziert. Im größeren iPad Air ist dieses Verhalten hingegen nicht zu beobachten. Im Stresstest des neuen 3DMark Wild Life auf Basis der Metal-API gibt es zum vierten Durchlauf und schließlich bis zum Ende nur einen minimalen Einbruch von 5 Prozent der Leistung.
Die Entscheidung, ob das iPad Air oder doch das iPad Pro die bessere Wahl darstellt, ist rein auf die Leistung des verbauten Chips bezogen und somit in nur wenigen Punkten eine schwierige. Wer viel zeichnet, ist mit dem ProMotion-Display ebenfalls etwas besser beraten, außerdem gibt es nur das iPad Pro im größeren 12,9-Zoll-Format, das beim Einsatz als Grafik-Tablet einen deutlichen Mehrwert gegenüber 10,9 Zoll darstellt.
Akkulaufzeiten im Redaktionsalltag
Das iPad Air hat sich in puncto Akkulaufzeiten gut als Ersatz für das Notebook geschlagen, da es diesbezüglich während der Regelarbeitszeit nie zu Engpässen kam. ComputerBase hat das Tablet wie bei den Akkutests mit einer kalibrierten Helligkeit von 200 cd/m² genutzt, wenngleich iPadOS dazu rät, die Auto-Helligkeit zu aktivieren, um die Laufzeiten zu optimieren.
iPadOS verzerrt die Darstellung der Laufzeiten ein wenig, da es nur Anzeigen für die letzten 24 Stunden und für die letzten 5 Tage gibt. Die ersten drei Screenshots zeigen einen Arbeitstag von etwa 8:30 bis 18:30 Uhr, bei dem primär Safari für das Schreiben im CMS sowie die Fotos-App, Slack und YouTube verwendet wurden. Bei diesem Mischbetrieb hatte der Akku zum Abend eine gute Restkapazität von 20 Prozent.
Die zwei weiteren Screenshots zeigen einen Tag mit intensiverer Beanspruchung, da hier zusätzlich einige Benchmarks durchgeführt wurden. Diese Tasks könnte man auch mit Spielen gleichsetzen. Wird der Prozessor stärker beansprucht, reduzieren sich entsprechend deutlich die Laufzeiten. Von erneut etwa 8:30 Uhr morgens bis nur noch 17:30 Uhr wies der Akku lediglich eine Restkapazität von 4 Prozent auf.
Grundsätzlich lässt sich aber schon sagen, dass das iPad Air in Kombination mit dem Magic Keyboard, das ja ebenfalls über den Akku des Tablets betrieben wird, für einen durchschnittlich langen Arbeitstag eine ausreichende Akkukapazität bietet.
Akkulaufzeiten beim Streaming
Apple gibt die Laufzeit mit bis zu 10 Stunden für das Surfen im Web mit WLAN oder für die Videowiedergabe an. Beim Surfen im Web über ein mobiles Datennetz sollen es 9 Stunden sein. Die Redaktion hat das Tablet in der WLAN-Variante getestet und kam beim YouTube-Streaming mit kalibrierten 200 cd/m² auf rund 10 Stunden Laufzeit.