GeForce RTX 3090 Strix OC im Test: Ultra-HD-Benchmarks, Lautstärke, sonstige Messungen und Fazit
2/2Als Basis für die folgenden Benchmarks und Messreihen wurden dieselben Methoden angewandt und dieselbe Hardware genutzt wie beim neuen High-End-Parcours für Grafikkarten. Diese wurden erweitert um die Ergebnisse der Nvidia GeForce RTX 3080 Founders Edition und der GeForce RTX 3090. Alle GeForce RTX 3090 wurden mit dem GeForce 456.55 getestet.
Benchmarks in Ultra HD
Asus stellt mit der GeForce RTX 3090 Strix OC das schnellste bis jetzt getestete Custom-Design von Nvidias-Flaggschiff. Allerdings ist der Vorsprung auf die MSI GeForce RTX 3090 Gaming X denkbar klein und liegt bei unter einem Prozent. Im Vergleich zu einer GeForce RTX 3090 nach Nvidias Referenzvorgaben liegt das Leistungsplus bei 5 Prozent. Die Performance ist mit beiden BIOS-Versionen gleich. Das Performance-BIOS ist aufgrund der geringeren GPU-Temperatur theoretisch schneller, doch sind die Unterschiede selbst nicht reproduzierbar messbar.
Mit aktiviertem Raytracing ändert sich bei den Abständen quasi nichts. Die Asus GeForce RTX 3090 Strix OC kämpft sich in Control erneut an die Spitze und kann den Vorsprung zum Custom-Design von MSI auf immerhin 1 Prozent ausbauen. Das Plus gegenüber einer Referenzkarte beträgt bei dem Testszenario noch 4 Prozent.
Lautstärke & Kühlung
Beim Lautstärketest gab es eine kleine Überraschung. Die Asus GeForce RTX 3090 Strix OC erzeugt im Quiet-BIOS mit 40 Dezibel zwar eine durchaus angenehme Lautstärke, wirklich leise ist das aber nicht mehr. So bleibt die MSI GeForce RTX 3090 Gaming X mit 35,5 Dezibel deutlich leiser und auch die Asus GeForce RTX 3080 TUF arbeitet mit 36 Dezibel ruhiger. Interessant ist zudem, dass die Lüfterdrehzahl mit 1.660 Umdrehungen durchaus ähnlich wie bei der MSI-Karte ausfällt.
Standardmäßig ist bei der GeForce RTX 3090 Strix OC jedoch nicht das Quiet-, sondern das Performance-BIOS aktiviert. Dann drehen die Lüfter gleich mit 2.450 Umdrehungen in der Minute, was mit 47,5 Dezibel laut ist. Entsprechend sollte sofort nach dem Kauf das Quiet-BIOS aktiviert werden, mit der Werkseinstellung macht der Kühler wenig Spaß.
Wie schon bei den bis jetzt getesteten GeForce-RTX-3000-Karten weist auch die Asus GeForce RTX 3090 Strix OC unter Last unabhängig von der Framerate ein gut zu hörendes Spulenrasseln auf, was man sogar aus einem geschlossenen Gehäuse hören kann. Dies geht im Lüfterrauschen später unter, fällt zu Beginn der Lastphase aber auf. Das klassische, hohe Spulenfiepen bei sehr hohen Frameraten ist auf der Grafikkarte dagegen kein Problem.
Auf dem Windows-Desktop schaltet die Asus-Grafikkarte bei beiden BIOS-Versionen die Lüfter ab und arbeitet entsprechend Lautlos.
Messungen zur Temperatur
Die Asus GeForce RTX 3080 Strix OC bleibt auch mit dem Quiet-BIOS beim Spielen weit von problematischen Temperaturen entfernt. Die GA102-GPU erwärmt sich auf 78 Grad Celsius und wird damit genauso warm wie das Pendant auf der MSI GeForce RTX 3090 Gaming X. Die Kartenrückseite kommt auf 73 Grad.
Mit dem Performance-BIOS wird es aufgrund der höheren Lüfterumdrehungen kühler. Mehr als 72 Grad Celsius lassen sich beim Spielen nicht messen, auf der Kartenrückseite sind es maximal 66 Grad.
Messung der Leistungsaufnahme
Auf dem Windows-Desktop und bei der Videowiedergabe benötigt die Asus GeForce RTX 3090 Strix OC vergleichbar viel Energie wie die Gigabyte GeForce RTX 3090 Gaming OC und damit etwas mehr als die MSI GeForce RTX 3090 Gaming X. Warum letztere mit einer geringeren Leistungsaufnahme in den Szenarien auskommt – auf dem Windows-Desktop sind es 13 Watt (MSI) zu 17 Watt (Asus) –, ist unklar.
Beim Spielen zeigen sich dann im Durchschnitt 386 Watt und damit 6 Watt mehr als beim Konkurrenzmodell von MSI. Das ist nicht verwunderlich, da Asus ein etwas höheres Powerlimit bietet, was die Grafikkarte aber offenbar nicht ganz ausnutzt. Denn diese darf sich eigentlich 390 Watt genehmigen.
Beim Performance-pro-Watt-Verhältnis gibt es keine Überraschungen. Die höheren Taktraten kosten der Asus GeForce RTX 3090 Strix OC 5 Prozent Effizienz im Vergleich zum Betrieb nach Nvidias Referenzvorgaben.
Übertakten geht besser, bleibt aber limitiert
Nvidias Ampere-Generation zu übertakten ist nicht einfach beziehungsweise wenig ergiebig. Bereits die Founders Edition taktet nahe am Maximum, die Custom-Designs noch umso mehr. Das ist natürlich gut für den Endkunden, dem Hobby-Übertakter macht es so aber wenig Spaß. Asus will mit der GeForce RTX 3090 Strix OC durch den großen Kühler, vor allem aber durch die mächtige Stromversorgung und das extrem hohe Powerlimit das maximal mögliche Übertakten ausreizen.
Und das funktioniert durchaus: So hohe Taktraten wie auf der Asus GeForce RTX 3090 Strix OC konnte die Redaktion bis jetzt auf keiner Ampere-Karte erzielen. Das ändert aber nichts daran, dass sich das Erfolgserlebnis auch auf dieser Grafikkarte in Grenzen hält. Denn mehr als (die gewohnten) zusätzlichen 74 MHz bei der GPU sind auf der Asus-Grafikkarte ebenso wenig möglich. Diese hat jedoch den Vorteil, von dem extremen Powerlimit profitieren zu können.
Auf der Strix fällt erstmals die 2.000-MHz-Marke
In Spielen knackt die GeForce RTX 3090 Strix OC dadurch knapp die magische 2.000-MHz-Marke, 2.010 MHz konnten erreicht werden. Solch ein hoher Takt liegt aber nur an, wenn das Powerlimit dies auch zulässt. Ist ein Spiel anspruchsvoll, fällt die Frequenz entsprechend niedriger aus. Dabei muss einem bewusst sein, dass die Grafikkarte dann satte 480 Watt verbraucht, die natürlich weggekühlt werden müssen. Die GeForce RTX 3090 Strix ist dann sehr laut.
Anders als die GPU lässt sich auf den GeForce-RTX-3000-Karten der GDDR6X-Speicher sehr gut übertakten, was auch auf der GeForce RTX 3090 Strix OC der Fall ist. Zusätzliche 1.002 MHz und damit ein Speichertakt von 10.752 MHz sind möglich, bevor die Framerate durch Speicherfehler langsamer wird.
Das FPS-Plus ist deutlich höher als bei der Konkurrenz
Schlussendlich lässt sich die Grafikkarte gegenüber den Werkseinstellungen durch das Übertakten um 7 Prozent beschleunigen. Für die Turing-Generation wäre dies ein schlechtes Ergebnis, für Ampere ist es aber ein gutes. So ließ sich die Performance auf der MSI GeForce RTX 3090 Gaming X nur um 3 Prozent erhöhen.
Fazit
Nach dem sehr guten Abschneiden der Asus GeForce RTX 3080 TUF waren die Erwartungen an die GeForce RTX RTX 3090 Strix OC sehr groß. Und obwohl die Karte optisch und haptisch einen richtig guten Eindruck hinterlässt und mit dem maximal möglichen Power-Limit höhere Taktraten erlaubt als andere Modelle, gänzlich erfüllen kann die Flaggschiffversion die Erwartungen nicht – und das liegt auch am neuen Kühler.
Beim Spielen ist die GeForce RTX 3090 Strix OC auch mit dem Quiet-BIOS gut hörbar. Die Konkurrenz von MSI bleibt leiser, das TUF-Modell auf der GeForce RTX 3080 auch. Die Strix muss 50 Watt mehr abführen, besitzt dafür jedoch mehr Kühlmaterial und größere Lüfter. Mit dem werkseitig aktivierten Performance-BIOS bleibt die Grafikkarte kühler, wird aber auch laut. Hier sollte unbedingt das Quiet-BIOS genutzt werden.
Die ROG GeForce RTX 3090 Strix setzt eigene Akzente
Davon abgesehen setzt Asus bei der Strix eigene Akzente, die das Modell aus der Masse klar herausstechen lassen. Das fängt beim wirklich hochwertigen Äußern an, zieht sich über das sehr hohe maximale Power-Limit von 480 Watt fort und endet in der großflächigen RGB-LED-Beleuchtung.
Wer eine GeForce RTX 3090 kaufen möchte, um das maximal Mögliche aus dem Rechner herauszuholen, oder wer Wert auf eine hübsche Optik legt, der macht mit der Asus GeForce RTX 3090 Strix OC nichts verkehrt. Auf den ohnehin schon hohen Preis von 1.499 Euro für eine Founders Edition müssen Interessenten dann aber noch einmal 160 Euro drauf legen – in der Theorie. In der Praxis sind UVP bei GeForce RTX 3000 auch Wochen nach dem Start weiterhin Makulatur.
Andere RTX 3090 sind leiser
Wer mit der GeForce RTX 3090 einfach nur spielen, einen möglichst leisen Rechner haben möchte und keinen Wert auf das Aussehen legt, sollte zu einem anderen Modell greifen. Ganz vorne auf der Wunschliste sollte dann die MSI GeForce RTX 3090 Gaming X Trio stehen, die zwar deutlich weniger Highlights als die Strix bietet, dafür beim Spielen aber angenehm leise bleibt. Auch die GeForce RTX 3090 TUF von Asus dürfte eine gute Alternative sein. Die Redaktion hat den Kühler zwar nur auf einer GeForce RTX 3080 TUF erlebt, dort hat er aber überzeugt.
(angenommener) Termin | offiziell bestätigt | |
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Tests GeForce RTX 3080 FE | 16. September 2020 | |
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Vorstellung AMD Radeon RX 6000 | 28. Oktober 2020 | |
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Verkauf Radeon RX 6800 XT | 18. November 2020 | Ja |
Verkauf Radeon RX 6900 XT | 8. Dezember 2020 | Ja |
ComputerBase hat die GeForce RTX 3090 Strix OC von Asus zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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