64-Kern-CPU im DAN C4-SFX: DIY-Projekt mit Workstation-Hardware im Mini-ITX-Case
Ein Mainboard mit AMD Sockel SP3, das ASRock primär für den Einsatz im Server-Segment vorgesehen hat, wird zum Zwecke eines extravaganten DIY-Custom-Build zweckentfremdet. Ziel ist im kleinen Mini-ITX-Gehäuse DAN C4-SFX potente Komponenten wie einen AMD Epyc mit Nvidia RTX A6000 zu einer Workstation zu kombinieren.
DIY-Machbarkeitsstudie mit Workstation-Hardware
Der Erfinder des gerade noch in der Entwicklung steckenden, zweiten Mini-Gehäuses von DAN Cases, das mit Abmessungen von 241 × 151 × 329 mm (B × H × T) auf ein Innenvolumen von knapp 11,9 Litern kommen soll, bezieht auf ComputerBase die Community in den Entstehungsprozess des DAN Cases C4-SFX mit ein. Um das neue Gehäuse noch funktioneller als das schon überzeugende DAN A4-SFX v4 (Test) und für andere Anwendungsgebiete als bisher attraktiver zu gestalten, sollen Detaillösungen helfen, auch abseits der Mini-ITX-Fangemeinde neue Nutzergruppen zu erschließen.
Als neueste Idee verfolgt DAN Cases, der im Forum von ComputerBase als bigdaniel unterwegs ist, das Vorhaben, das DAN Cases C4-SFX auch als potente Workstation nutzbar zu machen. Als Ausgangspunkt ist ein proprietäres und primär für Server konzipiertes Mainboard mit dem Sockel SP3 vorgesehen, auf dem AMDs aktuelle Prozessoren der Epyc-Familie auf Basis von Zen 2, Codename Rome, mit bis zu 64 Kernen Platz nehmen können.
Im DAN Cases C4-SFX soll das ASRock Rack ROMED4ID-2T mit einem aktuellen Epyc-Prozessor arbeiten, der 64 Kerne bietet. Ausgehend vom Epyc 7702 als 64-Kern-Lösung mit 200-Watt-TDP liegt der Kostenpunkt bei rund 7.700 Euro. Kostspieliger wird das extravagante DIY-Projekt mit dem Epyc 7742, der bei einer TDP von 225 Watt knapp 8.300 Euro teuer ist. Als günstigere Alternative ist auch der Epyc 7702P für zirka 5.300 Euro möglich.
Spezial-Mainboard im Formfaktor „Deep mini-ITX“
Das ausgefallene ASRock Rack ROMED4ID-2T ist mit für Mini-ITX unüblichen Kantenlängen von 170,2 × 208,3 mm (L × B) als spezielle Industrielösung prinzipiell nicht für den Verkauf im Einzelhandel gedacht, kann jedoch über Anbieter von Speziallösungen auch Endanwender erreichen. ASRock bezeichnet das Format der neuen Platine als „Deep mini-ITX“, wohl auch deshalb, weil die Bauteile wie Kühlkörper und Anschlussleiste eine vergleichsweise geringe Bauhöhe aufweisen.
Bis zu 256 GB RAM und M.2-SSDs mit 80 mm Länge sind möglich
Neben der riesigen CPU-Aufnahme, die ungefähr die Hälfte der Platine einnimmt, sind vier RAM-Slots rechts und links neben dem Sockel platziert, die bis zu 256 GB Arbeitsspeicher mit 3.200 MHz aufnehmen können. Trotz der knappen Fläche hat ASRock einen gewöhnlichen Einbauplatz für eine M.2-SSD mit einer Länge von bis zu 80 mm auf dem Rack ROMED4ID-2T umgesetzt. Mehr Massenspeicher wird über Erweiterungskarten via SATA- und U.2-Anschlüsse möglich. Ein typischer PCIe-x16-Slot kann unter anderem mit einer Grafikkarte bestückt werden. Als Netzwerkchip sitzt auf dem Mainboard ein 10 GbE fähiger Intel X550-AT2. Weitere, für den Industriesektor und den Serverbereich nützliche und gleichzeitig funktionale Schnittstellen hat ASRock auf dem kleinen Mainboard ebenfalls noch untergebracht.
Zwei AiO-Wasserkühlungen sollen die Abwärme bewältigen
Neben Mainboard und CPU sollen im kleinen PC-System auch zwei 280er Kompaktwasserkühlung Platz finden, die die massive Abwärme des Prozessors und der Grafikkarte bewältigen können sollen. Als dedizierte Lösung ist die ebenso energiehungrige Nvidia RTX A6000 mit GA102-GPU und 48GB VRAM vorgesehen. Im Laufe der Testphase sind selbstredend weitere Änderungen am Gehäuse selbst, wie auch bei den ausgesuchten Bauteilen möglich.