Deutsche Telekom: Dortmund erhält 5G bei 3,6 GHz mit bis zu 1 Gbit/s
Die Deutsche Telekom bietet ab sofort auch in Dortmund 5G auf den neu ersteigerten Frequenzen bei 3,6 GHz an und kann über die erweiterte Bandbreite Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Downlink anbieten. Abseits der neuen Standorte setzt die Deutsche Telekom auf 5G über die auch für 3G verwendete Frequenz bei 2,1 GHz.
Nach Berlin, Bonn, Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig und München steht nun auch in Dortmund das „echte“ 5G-Netz der Deutschen Telekom zur Verfügung. Gemeint sind damit die neu ersteigerten Frequenzen bei 3,6 GHz, genauer gesagt 90 MHz Bandbreite von 3.610 bis 3.700 MHz. Bei Vodafone wiederum sind es ebenfalls 90 MHz Bandbreite, aber bei 3.400 bis 3.490 MHz. Die erweiterte Bandbreite ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Downlink.
Die Deutsche Telekom betreibt in Dortmund an acht Standorten 24 neue Antennen für den neuen Frequenzbereich bei 3,6 GHz. Dem Unternehmen zufolge kommen die Antennen vor allem an Standorten mit viel Publikumsverkehr zum Einsatz.
Die Fläche versorgt 5G bei 2,1 GHz
Wo sich in Dortmund die Standorte mit höherer Geschwindigkeit befinden, lässt sich nicht aus der offiziellen Karte zum Netzausbau ablesen. Das liegt daran, dass die Deutsche Telekom bei der Ausweisung der 5G-Abdeckung nicht zwischen Standorten mit 3,6 GHz und solchen unterscheidet, die bestehende 3G-Frequenzen mit geringerer Bandbreite im Parallelbetrieb jetzt auch für 5G verwenden. Das Verfahren nennt sich Dynamic Spectrum Sharing (DSS) und bietet je nach Endgerät unterschiedliche Mobilfunkstandards auf derselben Antenne an. Seit dem Sommer betreibt die Deutsche Telekom über 300 Antennen mit DSS in Dortmund. Deutschlandweit gibt es insgesamt mehr als 30.000 5G-fähige Antennen für die Versorgung von 40 Millionen Menschen. Der Vorteil der 2,1-GHz-Frequenz liegt in der höheren Reichweite im Vergleich zu 3,6 GHz.
Hintergrund zu DSS und zukünftige Planung
Der Netzanbieter wird bestehende 3G-Antennen für die Nutzung von 5G und LTE umfunktionieren, dabei das 3G-Netz aber (noch) nicht abschalten, sondern dessen Bandbreite reduzieren. Aus dem 3G-Band 1 werden das LTE-Band 1 und das 5G-Band n1. Konkret bedeutet das, dass in Zukunft 5 MHz aus dem bisherigen 3G-Spektrum bei 2,1 GHz für 5G und LTE genutzt werden. Ein Träger mit 5 MHz bleibt für das 3G-Netz erhalten. Spätestens mit Jahresende will die Deutsche Telekom das für 5G und LTE über DSS genutzte Spektrum auf 15 MHz verdreifachen, denn ab 2021 stehen dem Netzanbieter 20 MHz statt 10 MHz bei 2.100 MHz zur Verfügung. Durch diese Maßnahme erhöht sich die verfügbare Geschwindigkeit für LTE und 5G.
Langfristig gesehen soll das gesamte Spektrum der Deutschen Telekom für 5G genutzt werden. Das bedeutet, dass 5G im High-, Mid- und Low-Band angeboten werden wird und somit auch bei 1.500 MHz und 1.800 MHz zur Verfügung steht, das derzeit LTE vorbehalten ist. In diesem Frequenzbereich ist dann ebenfalls der Dual-Betrieb von 5G und LTE über DSS geplant. Einer Grafik der Deutschen Telekom zufolge ist dieser Schritt nach der Abschaltung von 3G geplant, wonach nur noch 5G respektive 5G und LTE auf allen Bändern angeboten wird und im Low-Band zusätzlich 2G zur Verfügung steht.