Fitbit Sense und Versa 3 im Test: Fitbit Versa 3, Akkulaufzeit, OS und App
2/3Die Unterschiede der Fitbit Versa 3 zur Sense
Die Fitbit Versa 3 wird im Vergleich zur Versa 2 vor allem durch GPS und einen integrierten Lautsprecher aufgewertet, der aber auch bei ihr noch nicht aktiv ist. Darüber hinaus besitzt die Versa 3 das Design der Sense und ist ebenfalls 40,48 × 40,48 × 12,35 mm groß, während die Versa 2 minimal kleinere 39,95 × 39,84 × 12,15 mm misst. Auch die Versa 3 nutzt das größere Display der Sense mit 1,58 Zoll und 336 × 336 Pixeln statt der 1,40 Zoll mit 300 × 300 Pixeln der Versa 2.
Die 100 Euro Preisunterschied sind in den Sensoren und dem Gehäuse begründet, denn die Versa 3 verzichtet auf den Edelstahlrahmen um das Display, die EKG-Funktionalität, den EDA-Sensor zum Messen des Stresslevels und den Hauttemperatursensor. Zudem ist die Unterseite nicht aus Edelstahl, was aber den Vorteil hat, dass sie durch das Ladegerät nicht so schnell zerkratzt.
Sowohl die Versa 3 als auch die Sense bieten somit einen Sensor zur Sauerstoffsättigung des Blutes, die verbesserte Herzfrequenzmessung namens PurePulse 2.0, integriertes GPS, einen Lautsprecher, einen Beschleunigungssensor, einen Höhenmesser, Bluetooth 5.0, WLAN b/g/n und ein Mikrofon und sind wasserdicht (WR 50 Meter).
Das Gewicht der Sense und Versa 3 im Vergleich
Gewicht | |
---|---|
Fitbit Sense | 45,9 g |
Fitbit Versa 3 | 41,0 g |
Fitbit Versa 2 | 41,0 g |
Apple Watch 6 (44 mm / Aluminium) | 65,0 g |
Die Sense wiegt 45,9 g mit dem kleinen Band und 48,2 g mit dem großen Band, verglichen mit 41 g (kleines Band) und 43 g (großes Band) sowohl für die Versa 3 als auch für die Versa 2, die gleich schwer sind. Das geringere Gewicht der Fitbit Sense und Versa 3 im Vergleich zum 65 g schweren 44-mm-Modell der Apple Watch 6 mit Sport-Armband macht sich sofort bemerkbar.
Akkulaufzeit mit Always-on-Display bei über 5 Tagen
Die Akkulaufzeit der Sense liegt laut Fitbit bei mehr als sechs Tagen, wobei keine genauen Angaben zur Nutzung gemacht werden. Beim kontinuierlichen Einsatz von GPS soll die Akkulaufzeit rund fünf Stunden betragen.
Im Test hielten sowohl die Fitbit Sense als auch die Versa 3 mit aktiviertem Always-on-Display, normaler Nutzung und dauerhaftem Tragen selbst nachts spielend fünf volle Tage durch. Fällt der Akkustand auf 25 Prozent, erhält der Nutzer eine Warnung, dass die Uhr geladen werden soll. Eile ist aber auch dann nicht geboten. Einen signifikanten Unterschied zwischen Sense und Versa 3 gibt es bei der Akkulaufzeit nicht. Die Apple Watch 6 (44 mm) hält zum Vergleich bei identischer Nutzung rund anderthalb Tage durch.
Wird das integrierte GPS beim Laufen und die Uhr auch für die Übertragung der Musik genutzt, reduziert sich die Akkulaufzeit deutlich auf rund zwei Tage. Im Vergleich zur Konkurrenz von Apple, die dann nicht mal mehr einen ganzen Tag durchhält, ist das aber immer noch beachtlich.
Wird es bei der Versa 3 oder Sense doch mal knapp, bieten sie zudem eine Schnellladefunktion, mit der nach zwölf Minuten Ladezeit eine Akkulaufzeit von einem weiteren Tag erreicht wird.
Das Fitbit OS auf den Uhren
Für Versa 3 und Sense hat Fitbit zudem das Betriebssystem der Smartwatches namens Fitbit OS überarbeitet. Auch wenn der Hersteller dieses als reaktionsschneller bewirbt, zeigen sich beim Wischen durch die Ebenen immer wieder leichte Hänger. So geschmeidig wie auf einer Apple Watch 6 mit iOS 7 reagieren die Menüs der Fitbit Sense und Versa 3 nicht. Im Vergleich zu früheren Smartwatches ist die Reaktionsgeschwindigkeit auf beiden Modellen hingegen deutlich besser.
Wer sich wundert, dass nach dem Einrichten der Sense und Versa 3 keine Benachrichtigungen vom Smartphone auf der Uhr landen, muss einen Blick in die App und die Einstellungen der Mitteilungen für die Smartwatch werfen. Dort werden die Dienste und Apps des Smartphones aufgeführt, die jüngst Benachrichtigungen gesendet haben. Diese lassen sich dort für die Weiterleitung auf die Smartwatch aktivieren. In Verbindung mit iOS lassen sich so auch Erinnerungen aus Apple Health wie für den neuen Schlafmodus an die Sense und Versa 3 senden. Ohnehin können nicht alle Einstellungen der Uhr direkt auf dieser vorgenommen werden, weshalb sich ein Blick in die Fitbit-App zur genaueren Konfiguration lohnt.
In Verbindung mit einer Android-Smartwatch können auch Gespräche über die Smartwatches durchgeführt und Textnachrichten per Sprache beantwortet werden. Das bereits erwähnte Update um den Google Assistant soll im Laufe des Winters kommen.
Das Zusammenspiel zwischen Fitbit Sense und Versa 3 mit einem iPhone ist als gut zu bezeichnen, obliegt aber den typischen Einschränkungen, weshalb Nachrichten beispielsweise zwar empfangen, aber nicht beantwortet werden können. Zudem lassen sich die Gesundheitsdaten von der Uhr nicht in Apple Health integrieren, ohne hierfür auf Apps für das iPhone zurückzugreifen, die einen nachträglichen Abgleich der Daten aus der Fitbit-App in Health vornehmen. Soll dies automatisch und nicht benutzerinduziert erfolgen, sind sie kostenpflichtig. Andersherum, also Daten von Health zu Fitbit, ist mit Umwegen etwa über Strava auch möglich.
Musik lokal auf der Smartwatch kann nur über Deezer gespeichert werden, um sie auch ohne verbundenes Smartphone wiedergeben zu können. Für Spotify steht lediglich eine App zur Steuerung der Wiedergabe zur Verfügung. Insgesamt ist das App-Angebot deutlich übersichtlicher als bei der Apple Watch, dafür ist das Angebot zusätzlicher Zifferblätter viel umfangreicher und nicht auf die eigenen Kreationen von Fitbit beschränkt. Drittanbieter können zusätzliche Zifferblätter dabei auch kostenpflichtig anbieten. Obwohl die Auswahl umfangreich ist, fehlt es dem subjektiven Empfinden nach aber an schlichten Always-on-Displays, die nicht mit Informationen, Funktionen und Formen und Farbe überladen sind – doch hier ist der individuelle Geschmack entscheidend.
Die Fitbit-App und Fitbit Premium
Die Fitbit-App dient zur Einrichtung, Synchronisierung und Darstellung der über die Sense und Versa 3 gesammelten Daten. Beim Öffnen der App werden die aktuellen Daten der Uhr automatisch synchronisiert, wobei auf dem internen Speicher der Uhr 7 Tage lang die detaillierten Bewegungsdaten im Minutentakt, die Tagesgesamtwerte der letzten 30 Tage und die Herzfrequenzwerte im Trainingsmodus jede Sekunde und ansonsten alle 5 Sekunden gespeichert werden, bevor sie verworfen werden.
Lokalisierung noch nicht perfekt
Sowohl die Einrichtung als auch die Konfiguration über die Fitbit-App sind einfach und von vielen Hilfestellungen und Erläuterungen geprägt. Allerdings ist die Lokalisierung der App nicht an allen Stellen gut gelungen. Immer wieder begegnet dem Nutzer so die Schaltfläche „Rücken“, die für „Zurück“ stehen soll.
Fitbit ist bemüht, die Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit hoch zu halten, neben den aktuellen Vitaldaten von der Smartwatch stehen aber auch Reiter für Community, Workouts, Fitbit Premium und Wettkämpfe und Workouts unter „Entdecken“ bereit, die den Umfang der App so umfassend machen, dass er erst sukzessiv erschlossen werden kann.
Umfassende Anzeige und Analyse der Vitaldaten
Gleiches gilt für die zahlreichen Vitaldaten und Analysen, die mit den aufgezeichneten Werten bereitstehen. An diesem Punkt ist zudem nicht immer eindeutig ersichtlich, wo geklickt werden muss, um detaillierte Ansichten zu sehen, und wo dies nicht möglich ist. Hinter fast jedem Piktogramm verbirgt sich nämlich eine zusätzliche Aufschlüsselung der Werte auf Stunden oder Tage, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Denn neben den genannten Informationen werden in der App auch Daten zu den gestiegenen Etagen, der zurückgelegten Strecke, verbrannten Kalorien, aktiven Minuten, Schlaf und Herzfrequenz, Atemfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Hauttemperatur, Sauerstoffsättigung und Ruheherzfrequenz angezeigt, was immer noch nur eine Auswahl der präsentierten Daten darstellt – zumal jede Kategorie noch einmal als Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresdiagramm dargestellt werden kann.
Das Schlaf-Tracking lässt Apple weit hinter sich
Weiterhin eine Stärke der Fitbit-App ist die Analyse des Schlaf-Trackings, wenn die Sense oder Versa 3 nachts getragen wird. Der Nutzer sieht nicht nur Schlafdauer, Wachphasen und die im Tief- und REM-Schlaf verbrachte Zeit, sondern auch eine grafische Darstellung dieser Phasen über den Verlauf der Nacht. Zudem werden Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung im Schlaf grafisch dargestellt und gemittelt. Was bei der Apple Watch 6 als bloßes Balkendiagramm dargestellt wird und lediglich beim Einschlafen und Aufwachen in „wach“ und „schlafend“ unterscheidet, ist bei Fitbit minutengenau festgehalten und grafisch aufbereitet. Wenn Apple das eigene Schlaf-Tracking verbessern möchte, sollte das Unternehmen sich sehr genau ansehen, wie Fitbit die Daten verarbeitet, denn das Schlaf-Tracking ist der der Apple Watch 6 nicht nur um eine Generation voraus.
Fitbit Premium nun auch in Deutschland
Zum Start der neuen Smartwatches ist zudem auch in Deutschland Fitbit Premium gestartet, eine kostenpflichtige Erweiterung der Fitbit-App, die Anleitungen für Übungen und Coachings bietet. Fitbit Premium kostet monatlich 8,99 Euro oder 79,99 Euro im Jahresabo. Beim Kauf der Fitbit Sense erhalten Kunden ein kostenloses sechsmonatiges Probeabo von Fitbit Premium.