Intel Server GPU: Die XG310 kombiniert 4 Xe-GPUs auf einer PCIe-x16-Karte
Intel Xe in der Low-Power-Variante gibt es nun auch erstmals für den Server. Dabei nutzt der Hersteller die von DG1 bekannten Chips, kombiniert sie mit doppeltem Speicher und packt gleich vier auf ein PCB, welches in einen regulären PCIe-Express-Slot passt. Heraus kommt so eine Speziallösung und kein echtes Massenprodukt.
Es dürfte ein weiterer Testballon für den Weg zum großen Markt im High-Performance- und auch High-Performance-Gaming-Geschäft sein. Denn die neue Intel Server GPU ist schon ziemlich speziell, was bereits beim Aufbau sichtbar wird.
Vereinfacht gesagt wird die mit Tiger Lake erstmals genutzte Xe-LP-Grafik nun nicht nur für DG1 als diskrete Lösung im Notebook von den ersten Herstellern angeboten, ein ähnliches Prozedere hat Intel für die erste Server-Lösung adaptiert. Doch hier werden gleich vier Chips auf einer Platine verbaut, kombiniert jeweils mit 8 GByte LPDDR4 in Form von vier Chips, gespeist von einem zusätzlichen 8-Pin-Stromstecker zum PCIe-Slot.
Dabei entfallen auf einen einzelnen Grafikprozessor mit seinen 96 EUs bei maximal 1,1 GHz Takt 23 Watt, die gesamte Boardpower der passiv gekühlten PCIe-Lösung inklusive vier GPUs und 32 GByte LPDDR4X-4266 liegt bei 150 Watt. Ein gut sichtbarer PLX-Chip oberhalb der PCIe-Schnittstelle steuert die ganze Angelegenheit mit den PCIe-Lanes, so wie das schon seit Jahren respektive Jahrzehnten bei Multi-GPUs der Fall ist.
Intel arbeitet dabei mit dem chinesischen Branchenriesen H3C zusammen. Zielgruppe für die Karten sind nämlich deren und andere Server in der Cloud vornehmlich in Asien. Die Firmen wie Tencent nennen als Beispiel Android Gaming auf Smartphones, welches letztlich auf Servern in der Cloud ausgeführt wird. Pro Server können vier der neuen GPUs mit jeweils vier Chips eingesetzt werden, pro Serverschrank ergibt sich eine hohe Leistungsfähigkeit zu laut Intel vergleichsweise geringen Kosten – wenngleich man hierzu keine exakten Zahlen preisgibt.
Dass Intel auch bei der dritten Lösung die quasi gleiche GPU nutzt, hat Vorteile bei der Entwicklung für die späteren Produkte. Die Softwarebasis ist identisch, mit oneAPI will Intel das alles in Zukunft noch einfacher realisieren und möglichst viele Partner ins Boot holen. Diese sollen durch die breite Verfügbarkeit der kleinen GPUs – vor allem durch das Notebook – mit schnell mehreren Millionen Nutzern einfach an das Thema herangeführt werden, sodass Optimierungen schneller verfügbar und Probleme zügiger gelöst werden. Mit verschiedenen Toolkits will Intel die Basis zukünftig noch breiter aufstellen.
Der Fahrplan: Intel Xe HP, HPG und HPC
Raja Koduri als Chef der Sparten lies es sich nicht nehmen, auch heute noch einmal über den Stand in der Entwicklung zu informieren. Stolz gab er sich, dass die LP-Varianten nun vorgestellt und ausgeliefert werden, der nächste Schritt wird aber bedeutend größer.
In den Laboren bei Intel laufen nämlich nun keine virtuellen GPUs der stärkeren Lösungen mehr, sondern echtes Silizium zurück aus der Fertigung. Die Intel Xe HP wird dabei als Version mit zwei Tiles gefahren erklärte Intel auf Nachfrage in einem Pressebriefing vorab, im Markt wird sie mit ein, zwei und vier Tiles erwartet. Die Variante für den heimischen Gaming-PC, HPG, wird letztlich nur ein Ableger von HP und ist ebenfalls bereits lauffähig.
Viel wichtiger für Intel ist der Blick zu HPC, Codename Ponte Vecchio. Dort sei man noch immer in der Entwicklung, hat die ersten Blaupausen nun aber den internen als auch externen Fabriken (TSMC) übergeben und wartet auf die zurück kommenden Chips. Wenn das entsprechende Power-on dort erfolgt ist, kann das finale Tuning beginnen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.