Raspberry Pi 4: Schweres Maker-Gehäuse aus Kupfer mit stolzem Preis

Michael Günsch
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Raspberry Pi 4: Schweres Maker-Gehäuse aus Kupfer mit stolzem Preis
Bild: Desalvo Systems

Für den Einplatinencomputer Raspberry Pi 4 gibt es bereits viele verschiedene Gehäuse von diversen Anbietern. Da diese meist auf Kunststoff oder Aluminium setzen, sorgt die Firma Desalvo Systems mit einem Vollkupfer-Gehäuse für Aufsehen. Doch dieses hat seinen Preis.

Stolze 250 US-Dollar verlangt Desalvo für die kupferne Version seines Maker Block Case für den Raspberry Pi 4. Die gleiche Ausführung aus Aluminium kostet mit 50 US-Dollar nur ein Fünftel dessen. Zum Vergleich: Der Raspberry Pi 4 selbst kostet nur etwa 37 Euro (2 GB RAM) bis 75 Euro (8 GB RAM).

Kupfer sorgt für stolzes Gewicht

Bekanntlich besitzt Kupfer eine bessere Wärmeleitfähigkeit als Aluminium, ist aber teurer und wiegt auch deutlich mehr. Daher bringt es das Kupfer-Gehäuse auf stolze 785 Gramm, mit installiertem Raspberry Pi 4 sind es 830 Gramm. Die Aluminium-Variante ist mit 250 Gramm (ohne Pi) und 295 Gramm (mit Pi) wesentlich leichter.

Temperaturen besser als mit Aluminium

Unabhängig vom Material spricht der Hersteller von einer hohen Passivkühlleistung, die selbst bei Übertaktung ausreiche. Der Anbieter legt eigene Testberichte vor, laut denen ein auf 2,1 GHz übertakteter Raspberry Pi 4 (Modell B) im Stressberry-Benchmark nach 30 Minuten kaum wärmer als 50 °C wurde. Im gleichen Verfahren wurde die Aluminiumversion zwar etwas wärmer, blieb aber unterhalb von 60 °C. Demnach reicht die Aluminiumversion zur Kühlung allemal aus, die Kupfervariante ist eher als teures Prestige-Objekt anzusehen. Anhaltspunkte dafür, wie andere Gehäuse mit oder ohne Lüfter den Raspberry Pi kühlen, liefert diese Projektseite.

Maker Block Case für Raspberry Pi 4 (Kupferversion)
Maker Block Case für Raspberry Pi 4 (Kupferversion) (Bild: Desalvo Systems)
Maker Block Case für Raspberry Pi 4 (Aluminiumversion)
Maker Block Case für Raspberry Pi 4 (Aluminiumversion) (Bild: Desalvo Systems)

Löcher wie ein Schweizer Käse

Beide Varianten des Maker Block Case messen 100 mm in der Länge, 75 mm in der Breite und 30 mm in der Höhe. Werden die kleinen Standfüße montiert, steigt die Höhe auf 33 mm. Charakteristisch für die Serie sind die zahlreichen Bohrlöcher im Gehäuse, die zum einen viele Möglichkeiten für die Montage bei Bastelprojekten bieten als auch für Luftzufuhr sorgen.

Kupfer will poliert werden

Neben dem hohen Preis und dem Gewicht besitzt das Kupfergehäuse einen weiteren Nachteil: Der Hersteller weist ausdrücklich darauf hin, dass es im Laufe der Zeit anlaufen kann, da es sich um „99,9 %“ reines und unbeschichtetes Kupfer (Qualität C110) handelt. Selbst im Neuzustand könne es schon trübe Bereiche geben, dies sei nun mal die Eigenschaft von reinem Kupfer. Solche Makel ließen sich aber mit Kupfer- oder Messingreiniger schnell beheben.