Voyager 20.10: Ubuntu-Derivat im macOS-Stil wechselt zu Gnome 3.38

Sven Bauduin
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Voyager 20.10: Ubuntu-Derivat im macOS-Stil wechselt zu Gnome 3.38
Bild: Voyager

Das freie französische Betriebssystem Voyager 20.10 ist eine sehr ressourcensparende Linux-Distribution auf Basis von Ubuntu 20.10 („Groovy Gorilla“) mit einer aktuellen Gnome-Shell im Stil von macOS. Wie seine populäre Basis aus dem Hause Canonical, setzt auch Voyager auf den Betriebssystem-Kernel Linux 5.8.0.

Französisches Ubuntu mit Stil

Während Voyager 20.04.1 LTS auf Basis von Ubuntu 20.04.1 LTS („Focal Fossa“) noch auf einen Desktop vom Typ Xfce 4.14.2 setzte und damit eher ein aufpoliertes Xubuntu abgab, wechselt die Distribution in der Version 20.10 zum aktuellen Gnome 3.38, das vor allem mit seiner weiterentwickelten Shell und dem neuen Anwendungsraster („App-Grid“) auf sich aufmerksam macht. Der Avant Window Navigator („AWN“), ein Programm-Dock im Stile von macOS, sowie Conky, ein Programm für Desktop-Widgets, werten die Desktop-Umgebung weiter auf und sollen die Ergonomie und Bedienung verbessern.

Voyager 20.10 mit Gnome 3.38
Voyager 20.10 mit Gnome 3.38 (Bild: Voyager)

Voyager 20.10 profitiert zudem von den Optimierungen unterhalb der freien Desktopoberfläche, wie den jüngsten Verbesserungen am Fenstermanager Mutter, der sehr tief in die Gnome-Shell integriert ist und vergleichbar mit KWin als Compositor für das Display-Server-Protokoll Wayland fungiert.

Schmaler Fußabdruck

Neben den zahlreichen Desktop-Tools und Gadgets bringt das Betriebssystem erneut mehr als 300 Fotografien, Wallpaper und Animationen von freischaffenden Fotografen und Künstlern für die individuelle Gestaltung der Desktop-Umgebung mit und hinterlässt dennoch einen schmalen Fußabdruck.

Im Rahmen einer Test-Installation belegte Voyager 20.10, das sich mit Tools wie Ventoy und Rufus als Live-System auf einen USB-Speichermedium schreiben und gefahrlos testen lässt, lediglich 600 bis 800 MB Arbeitsspeicher.

Stabiles Fundament

Voyager 20.10 erbt zudem alle Eigenschaften des Mitte Oktober veröffentlichten Ubuntu 20.10 („Groovy Gorilla“), darunter der neue Linux-Kernel 5.8.0, der nicht nur die aktuellen CPU- und GPU-Generationen wie Ice Lake (Gen 11), Tiger Lake (Gen 12), Zen 3 sowie „Gaming Ampere“ rund um die GeForce RTX 3090 (Test) und GeForce RTX 3080 (Test) unterstützt, sondern auch die noch junge VPN-Technik WireGuard.

Support für USB 4 und Thunderbolt 4 ist genauso mit an Bord wie NFtables als neues Standard-Framework für die Filterung und Klassifizierung des Netzwerk-Traffics.

Neue Anwendungen und Tools

Auch die runderneuerte Werkzeugsammlung mit Glibc 2.34, OpenJDK 16, rustc 1.56, GCC 11, LLVM 11, Python 3.9.7, ruby 2.7.4, php 8.0.12, perl 5.32 und golang 1.17 übernimmt Voyager von Ubuntu.

Anwender erhalten mit Voyager 20.10 zudem aktuelle Anwendungen. Zu nennen wären hier beispielsweise Firefox 82.0.2 und Thunderbird 78.3.2 sowie die freie Office-Suite LibreOffice 7.0.2 und das mächtige Bildbearbeitungsprogramm GIMP 20.10.18.

Für das Spielen unter Linux stehen nach wie vor Wine, Steam und Lutris sowie die passenden Grafiktreiber für AMD, Intel und Nvidia zur Wahl, die allesamt auf die aktuellsten Versionen angehoben wurden.

Weitere Informationen des für AMD64 optimierten Voyager 20.10 (ISO) haben die Entwickler wie gewohnt in den offiziellen Release Notes zusammengefasst.

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