AMD: Radeon Pro V520 schafft keine 1.475 TFLOPS oder 1.000 GHz
AMD hat eine neue Profigrafikkarte vorgestellt, die unter anderem bei den Amazon Web Services (AWS) für Cloud-Gaming-Anwendungen ihren Dienst verrichten soll. Bei den veröffentlichten Spezifikationen hat der Fehlerteufel diesmal aber besonders hart zugeschlagen.
Auf der Produktseite zur neuen Radeon Pro V520 mit RDNA-Architektur und 8 GB HBM2-Speicher werden fälschlicherweise „1475 TFLOPs“ für die Maximalleistung bei halber Genauigkeit (FP16) angegeben. Hier wurde schlicht ein Komma in der Mitte vergessen, denn 14,75 TFLOPs wäre die richtige Angabe. Bei einfacher Genauigkeit (FP32) ergibt sich der korrekt angegebene Wert von 7,4 TFLOPs, also die gerundete Hälfte der FP16-Leistung. Auch beim Speichertakt hat der Ersteller der Liste einen schlechten Tag erwischt: „1000 GHz“ sind deutlich zu viel, hier wäre MHz die korrekte Einheit.
Die Redaktion hat AMD über die falschen Angaben in Kenntnis gesetzt.
Die Radeon Pro V520 ist eine passiv gekühlte, zwei Slots hohe und 26,7 cm lange Grafikkarte für Server, die eine TBP (Total Board Power) von 225 Watt besitzt. Die RDNA-GPU besitzt 36 Compute Units mit 2.304 aktiven Streamprozessoren, was mit der Radeon RX 5700 vergleichbar ist. Somit dürfte ebenfalls eine Navi-GPU der ersten Generation eingesetzt werden. Die zweite Navi-Generation mit RDNA2-Architektur ist derzeit nur als Radeon RX 6800 (XT) im Desktop-Segment vertreten.
AMD sieht neben dem eingangs erwähnten Cloud-Gaming auch Bereiche wie Visualisierung, Rendering und virtuelle Desktop-Infrastruktur als Einsatzgebiete für die Radeon Pro V520 vor. Im Verbund mit der zweiten Epyc-CPU-Generation wirbt AMD mit „bis zu 45 Prozent besseres Preis-Leistungsverhältnis und 40 Prozent bessere Grafikleistung“ gegenüber „bestehenden AWS-GPU-basierten Instanzen“.