Apple iPhone 12 Pro Max im Test: Kolossale Kamera
tl;dr: Das iPhone 12 Pro Max hat die beste Kamera im aktuellen Apple-Portfolio. Am Abend und bei Nacht schlägt es die hausinterne Konkurrenz. Auch die Akkulaufzeiten fallen mit dem größten iPhone besser aus. Die Vorteile erkauft man sich mit einem deutlich größeren Smartphone, das deswegen nicht jedermanns Geschmack sein dürfte.
Wo das iPhone 12 mini (Test) zuletzt in die Extreme der Miniaturisierung ging, schlägt das Pendel beim iPhone 12 Pro Max in die komplett entgegengesetzte Richtung. Nochmals größer als das schon nicht kleine iPhone 11 Pro Max fällt das neue Apple-Smartphone aus, da es nun einen 6,7 statt 6,5 Zoll großen Bildschirm aufnimmt. Auch bei der Kamera kommen neuerdings größere Komponenten als zuvor zum Einsatz.
Preis und Verfügbarkeit
Seit dem 13. November und damit parallel zum Marktstart des iPhone 12 mini bietet Apple das iPhone 12 Pro Max in Deutschland an. iPhone 12 und iPhone 12 Pro (Test) sind hingegen bereits seit dem 23. Oktober verfügbar. Gemessen am UVP kostet das iPhone 12 Pro Max mit jetzt 128 statt 64 GB in der Basisversion 1.217,15 Euro. 256 GB gibt es für 1.334,45 Euro, 512 GB für 1.558,65 Euro. Apple bietet das Smartphone in den Farben Pazifikblau, Graphit, Gold und Silber (Testgerät) mit jeweils matter Glasrückseite an.
Technische Daten im Überblick
Apple iPhone 12 Pro Max |
Apple iPhone 11 Pro Max |
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Software: (bei Erscheinen) |
iOS 14 | iOS 13 |
Display: | 6,70 Zoll, 1.284 × 2.778 457 ppi, 60 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
6,50 Zoll, 1.242 × 2.688 456 ppi, 60 Hz OLED, HDR |
Bedienung: | Touch, Gesichtsscanner | |
SoC: | Apple A14 Bionic 2 × Firestorm, 3,00 GHz 4 × Icestorm, 1,82 GHz 5 nm, 64-Bit |
Apple A13 Bionic 2 × Lightning, 2,66 GHz 4 × Thunder 7 nm, 64-Bit |
GPU: | Apple Quad-Core | |
RAM: | 6.144 MB LPDDR4X |
4.096 MB LPDDR4X |
Speicher: | 128 / 256 / 512 GB | 64 / 256 / 512 GB |
1. Kamera: | 12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,60, AF, OIS |
12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,80, AF, OIS |
2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,40 | |
3. Kamera: | 12,0 MP, f/2,20, AF, OIS | 12,0 MP, f/2,00, AF, OIS |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
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2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | GPRS + EDGE | |
UMTS: | DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced Pro ↓2.000 |
Advanced Pro ↓1.600 ↑150 Mbit/s |
5G: | NSA/SA | Nein |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax | |
Bluetooth: | 5.0 | |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | A-GPS, GLONASS, Galileo, QZSS |
Weitere Standards: | Lightning, UWB, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | |
Akku: | 3.687 mAh (14,13 Wh), 20,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
3.969 mAh (15,04 Wh), 18,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 78,1 × 160,8 × 7,40 mm | 77,8 × 158,0 × 8,10 mm |
Schutzart: | IP68 | |
Gewicht: | 226 g | |
Preis: | ab 670 € / 1.334,45 € / 1.558,65 € | ab 519 € / ab 1.120 € / 1.649 € |
Der Gigant unter den Smartphones
Hat man zuvor einige Tage mit dem iPhone 12 mini verbracht, wirkt das iPhone 12 Pro Max wie aus einer anderen Welt. Einen geradezu gigantischen Fußabdruck hinterlässt das Smartphone mit seinen 78,1 × 160,8 × 7,40 mm. Wo das iPhone 12 mini noch unauffällig in der Hosentasche schlummern konnte, sehnt man sich für das iPhone 12 Pro Max beinahe wieder die übergroßen Baggy Pants der 1990er herbei. Okay, ganz so dramatisch muss der Kleidungsstil nicht gewechselt werden, doch mit dem iPhone 12 Pro Max ist man sich immer sicher, dass man das Smartphone eingesteckt hat.
Obwohl der Sprung vom iPhone 11 Pro Max und dessen 77,8 × 158,0 × 8,10 mm nur an den Zahlen gemessen klein auszufallen scheint und das neue Modell sogar dünner ist, hinterlässt das iPhone 12 Pro Max mit seinen abgeflachten Seiten ein ganz anderes, kantigeres und sperrigeres Gefühl in der Hand. Von Einhandbedienung kann keine Rede mehr sein. Schwerer geworden ist das Smartphone mit 226 g jedoch nicht. Wird das iPhone 12 Pro Max um eine Hülle ergänzt, trägt man wie im Vorjahr ein halbes Pfund Smartphone mit sich herum.
So groß die neue Generation auch ist, so hervorragend verarbeitet ist sie wieder. Das Testgerät in Silber kommt mit weißer Rückseite aus mattem Glas und einem rundherum auf Hochglanz polierten Rahmen aus Edelstahl. Die Hardware wird mittels IP68-Zertifizierung gegen Staub und Wasser in bis zu sechs Metern Tiefe für 30 Minuten geschützt.
Das Display wächst auf 6,7 Zoll
Verantwortlich für die neue Größe ist das Display, das Apple von 6,5 auf 6,7 Zoll vergrößert hat. Damit einher geht eine Anpassung der Auflösung von 1.242 × 2.688 auf 1.284 × 2.778 Pixel, um die gleiche Pixeldichte wie im Vorjahr zu erreichen. Abgesehen von Größe und Auflösung entspricht der Bildschirm dem iPhone 12 Pro. Das OLED-Panel lässt selbst bei naher Betrachtung keine feinen Details wie Schrift grob erscheinen.
Beide iPhone 12 Pro bieten Apple zufolge eine maximale Display-Helligkeit von 800 cd/m² – im Test wurden beim iPhone 12 Pro Max sogar 854 cd/m² im Durchschnitt aus drei Messfeldern ermittelt. Damit liegt das größte Apple-Smartphone gleichauf mit dem iPhone 12 Pro und rund 30 Prozent vor dem iPhone 12 und iPhone 12 mini. Alle vier aktuellen Geräte können bei der HDR-Wiedergabe auf bis zu 1.200 cd/m² gehen. Einwandfrei fällt erneut die allgemeine Darstellungsqualität hinsichtlich P3-Farbraum und Weißpunkt aus. Die ab Werk kalibrierten Bildschirme zählen zu den besten am Markt.
A14 Bionic hat mehr Platz
Die Parität zum iPhone 12 Pro und allen anderen aktuellen Apple-Smartphones setzt sich bei der technischen Ausstattung mit A14 Bionic, 5G-Unterstützung, Wi-Fi 6 und U1-Chip fort. In den Benchmarks liegt das iPhone 12 Pro Max klar an der Spitze und vor der versammelten Android-Konkurrenz, weshalb nach bereits zwei iPhone-12-Tests an dieser Stelle nicht erneut auf jedes Ergebnis im Detail eingegangen wird.
Interessanter ist eher, dass das größere Gehäuse minimal besser mit der Abwärme des A14 Bionic umgehen kann, sodass vor allem bei GPU-lastigen Tests etwas bessere Ergebnisse das Resultat sind. Vor allem in den ersten Minuten der Stresstests wird länger ein höheres Niveau gehalten. Alle iPhone 12 führen letztlich aber thermisch bedingtes Throttling durch, wenngleich die Leistung auch dann noch weit vor den schnellsten Exynos- und Snapdragon-Chips liegt.
Größerer Akku sorgt für längere Laufzeiten
Das größere Gehäuse bietet zudem mehr Platz für den Akku. Mit 3.687 mAh (14,13 Wh) kommt das iPhone 12 Pro Max auf den mit Abstand größten Energiespeicher des aktuellen Portfolios und erreicht die längsten Akkulaufzeiten. Apple selbst gibt eine 3 Stunden längere Videowiedergabe, 1 Stunde längere Streaming-Laufzeit und 15 Stunden längere Audiowiedergabe an.
Akku | Videowiedergabe | Videowiedergabe (Streaming) | Audiowiedergabe | |
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iPhone 12 Pro Max | 3.687 mAh (14,13 Wh) | 20 Stunden | 12 Stunden | 80 Stunden |
iPhone 12 Pro | 2.815 mAh (10,78 Wh) | 17 Stunden | 11 Stunden | 65 Stunden |
iPhone 12 | 2.815 mAh (10,78 Wh) | 17 Stunden | 11 Stunden | 65 Stunden |
iPhone 12 mini | 2.227 mAh (8,57 Wh) | 15 Stunden | 10 Stunden | 50 Stunden |
In einem eigenen Streaming-Test, bei dem im WLAN (selber Raum, Fritz!Box 7590, Wi-Fi 5) über die YouTube-App für iOS ein 720p-Video in Dauerschleife bei kalibrierten 200 cd/m² Display-Helligkeit abgespielt wurde, konnte ComputerBase rund 18 Stunden und damit zweieinhalb Stunden mehr als mit dem iPhone 12 und iPhone 12 Pro ermitteln. Das iPhone 11 Pro Max schaffte mit 3.969 mAh (15,04 Wh), jedoch älterem iOS 13.1.1, nur 16 Stunden.
Im Alltag mit dem iPhone 12 Pro Max macht sich der größere Akku vor allem bei intensiverer Nutzung des Smartphones Richtung Tagesende bemerkbar. Als ehemaliger (auch) iPhone-11-Pro-Max-Nutzer waren die eher durchschnittlichen Laufzeiten des kleineren iPhone 12 Pro immer mal wieder am Abend spürbar, wenn zuvor viel fotografiert oder häufiger Dienste wie Skype genutzt wurden. Das iPhone 12 Pro Max bietet Intensivnutzern einen größeren Puffer, bleibt aber letztlich ebenfalls ein Smartphone, das üblicherweise jede Nacht geladen werden muss. Zum Smartphone für zwei Tage reicht es nur bei sparsamer Nutzung.
Ein größeres Gehäuse bedeutet auch mehr Platz für die Kameras, denen sich der Test auf der nächste Seite widmet.