Apple Watch Series 6 im Test: Sport mit der Apple Watch
3/5Beim Sport ist es praktisch, dass sich Musik direkt auf der Uhr speichern lässt, sodass das Smartphone nicht mehr mitgenommen werden muss, sofern man rund zwei Stunden am Tag ohne dieses Gerät auskommen kann. Kommt eine Apple Watch mit LTE-Anbindung zum Einsatz, lassen sich neben weiteren Diensten Streaming-Anbieter wie Apple Music oder Spotify über die Mobilfunkanbindung der Uhr abwickeln, sodass nicht mehr nur vorher auf die Uhr übertragene Titel abgespielt werden können.
Jede aktuelle Apple Watch hat 32 GB Speicher
Seit der Series 5 bietet jede Apple Watch 32 GB internen Speicher, der sich abzüglich Betriebssystem und Apps für Musik nutzen lässt. Bei der Series 4 und der Series 3 mit LTE sind es 16 GB, während die Series 3 nur mit WLAN sowie alle früheren Generation lediglich mit 8 GB aufwarten. Bei einem Abo für Apple Music landen automatisch die zuletzt gehörten Titel auf der Uhr. Eigene Alben und Playlisten lassen sich über die Apple-Watch-App im Bereich „Musik“ auf die Uhr übertragen und von dort aus wieder entfernen. Praktisch beim Sport: Eine im Bereich „Training“ erstellte Trainings-Playliste wird automatisch wiedergegeben, sobald das Training beginnt, es sei denn, es wird gerade etwas anderes gehört.
Krafttraining mit Einschränkungen
In der Zeit bis Ende Oktober konnte die Series 6 noch das regelmäßige Krafttraining im Fitnessstudio begleiten, bevor zunächst der „Lockdown Light“ im November und der mittlerweile zweite harte Lockdown Sportbetriebe deutschlandweit lahmgelegt haben.
Das klassische Krafttraining ist für die Apple Watch weiterhin nicht die am besten geeignete Trainingsart, da es von Haus aus nach wie vor nicht möglich ist, einzelne Übungen wie Bankdrücken, Latzug oder T-Bar-Rudern mit Gewicht und Wiederholungen auszuwerten. Ob der Träger nun in der Beinpresse sitzt, Kniebeugen macht oder den Beinstrecker nutzt, kann die Apple Watch schlichtweg nicht wissen, wenn das als traditionelles Krafttraining klassifizierte Training auf der Uhr gestartet wird.
Es kommt ganz auf das gesetzte Ziel an
Dennoch kann die Uhr auch für Kraftsportler in gewissem Maß hilfreich sein. Denn Herzfrequenz, Zeit und verbrauchte Kalorien zeichnet sie trotzdem auf, sodass sich anhand dieser Parameter ein (anderer) Trainingserfolg ablesen lässt. Wer zum Beispiel die Herzfrequenz in einem gewissen Bereich halten will, kann das überwachen lassen. Das Thema Zeit im Fitnessstudio spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wer sich schnell dazu verleiten lässt, Stunden im Studio zu verbringen und das Krafttraining damit zu einem Kardiotraining verkommt, wo zum Ende hin mangels Konzentration kaum noch saubere Wiederholungen ausgeführt werden können, kann sich auf der Apple Watch eine Zeit als Ziel setzen, um so das Training nicht ausufern zu lassen. Wird beim Krafttraining weniger auf die Anzahl der Übungen, Sätze und Wiederholungen geachtet, sondern ist es schlichtweg Mittel zum Zweck, um Kalorien zu verbrennen, um etwa ein Kaloriendefizit zu erreichen, dann lässt sich das als Ziel festlegen.
Soll hingegen einfach nur das Krafttraining um ein Log für Herzfrequenz, verbrauchte Kalorien und Zeit ergänzt werden, eignet sich dafür am besten die Auswahl des traditionellen Krafttrainings mit offenem Ziel, wobei dann darauf geachtet werden muss, dass das Training zum Abschluss auf der Uhr beendet wird. Im Testzeitraum kam es ein- bis zweimal vor, dass dies vergessen wurde und dann das Umziehen und der Weg nach Hause noch mitgezählt wurden, bevor der Fehler auffiel.
Übungen mit Herzfrequenz auswerten
Beim traditionellen Krafttraining erkennt die Uhr zwar nicht, welche Übung mit welchem Satz und welchem Gewicht aktuell ausgeführt wird, interessanterweise lässt sich anhand der beim Training fortlaufend aufgezeichneten Herzfrequenz aber durchaus im Nachhinein sagen, wie stark eine Übung den Körper belastet hat. So ließ sich in der zugehörigen Fitness-App wiederholt allein am Verlauf der Herzfrequenz erkennen, wo eine neue Übung begann und teils auch wie stark ein neuer Satz den Körper belastete, sofern man dies nur über die Herzfrequenz beurteilen kann. Besonders beim Bein- und Rückentraining bekommt man gut vermittelt, wie anstrengend eine Übung für den Körper im Vergleich zu den Übungen für andere Körperpartien war.
Connected-Gym-Geräte gibt es kaum
Klar besser funktioniert das Tracking einzelner Übungen mit Connected-Gym-Geräten. Damit lassen sich Trainingsdaten direkt von den genutzten Fitnessgeräten laden und diese auf der Uhr respektive in Apples Fitness-App darstellen. Teilnehmende Gerätehersteller und Fitnessstudios variieren, unterstützt werden Geräte bekannter Marken wie Cybex, Life Fitness (Hammer Strength), Matrix, Schwinn, StairMaster, Star Trac und TechnoGym. Das Problem: Zwar sind diese Gerätehersteller in vielen Fitnessstudios anzutreffen, nur kommen dort sehr selten die Connected-Gym-Geräte zum Einsatz. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass ein gutes analoges Gerät immer einem schlechten Gerät mit modernen Connectivity-Funktionen vorzuziehen ist.