Im Test vor 15 Jahren: Dämmmatten für einen leisen Computer
tl;dr: Während heutzutage der Markt voll mit (nahezu) lautlosen, gedämmten Gehäusen ist, mussten vor 15 Jahren noch auf Dämmmatten von Drittanbietern zurückgegriffen werden. Im Test vor 15 Jahren untersuchte ComputerBase sieben solcher Dämmsets (Test).
be quiet! bis Sharkoon
Die sieben Sets im Test stammten von be quiet!, Noiseblocker, Noisemagic, MR Computertechnik und Sharkoon. Das günstigste Set im Test war das be quiet! SE Universal, das für 23,90 Euro erhältlich war. Dafür erhielten Anwender fünf Bitumenkombi- und eine Spezialschaummatte. Die Bitumenkombimatten maßen 400 × 240 × 10 mm und bestanden aus zwei Schichten. Die 8 mm dicke Schaumstoffschicht sollte gegen Luftschall und die 2,2 mm dicke Bitumenschicht Körperschall wirken. Zusätzlich hatte die Oberfläche eine Wabenstruktur, die schallabsorbierend wirken sollte. Die Spezialschaummatte war für die Frontpartie des Gehäuses gedacht und sollte dank 21 mm Dicke Lüftergeräusche eliminieren.
Das Bearbeiten der Materialien gestaltete sich mit einem Cuttermesser und einer Schere einfach. Die Klebefolie sorgte zudem für einen festen Halt der Matten am Gehäuse. Kritik musste das Set für die Menge der Materialien einstecken, die für einen Big-Tower nicht ausreichend waren.
Noiseblocker war im Test mit gleich drei Dämmkits vertreten. Das günstigste war das Evolution Red, das für 33,90 Euro erhältlich war und aus fünf Schalldämmmatten (490 × 250 × 12 mm) sowie fünf Matten für die 5,25-Zoll-Laufwerke (35 × 140 × 12 mm) bestand. Die Matten bestanden aus einer 1 mm dicken Bitumenpappe, gefolgt von einer 11 mm dicken Akustikschaumstoffschicht und einem Akustikfleece. In der Praxis gestaltete sich das Schneiden der Dämmmatten schwierig, da das Fleece schnittresistent und die Bitumenpappe sehr hart waren. Dafür war im Lieferumfang genügend Material enthalten, um einen großen Tower-PC auszukleiden.
Das Evolution EQ-Easycutz war mit 42,50 Euro etwas teurer. Dafür erhielten Kunden vier große Dämmmatten (495 × 245 × 18 mm), eine alukaschierte Schwerfolie (495 × 245 × 3 mm) und fünf Laufwerksdämmungen (35 × 140 × 18 mm). Der Name Easycutz stammte daher, dass Noiseblocker die schwer zu schneidenden Dämmmatten vorstanzte, um den Zuschneideprozess zu erleichtern. Die vierschichtigen Dämmmatten waren abgesehen davon identisch zu denen des teuersten Kits, dem EQ-Platinum (49,90 Euro). Die oberste Schicht bestand aus metallisiertem Microfleece, gefolgt von einer dicken Lage Akustikschaumstoff, worauf eine Aluminium-Thermostabilisatorfolie und eine Schwerschichtfolie folgten. Da sich die Matten ohne Vorstanzung nur sehr schwer schneiden ließen, war bot die Easycutz-Ausführung einen bedeutenden Vorteil gegenüber dem EQ-Platinum. Das teurere Set bot dafür eine Dämmmatte mehr.
Das Magic-Fleece von Noisemagic bestand aus 25 Dämmmatten, die zwischen 2 und 10 mm dick und in verschiedene Größen ausgeführt waren. Die Matten selbst waren aus verwobenen Polyester-Mikrofasern gefertigt, wovon jeweils zwei Schichten übereinander gestapelt waren. Die Zuschneidearbeit entfiel vollständig, da der Hersteller das Kit für diverse Gehäuse bereits vollständig zugeschnitten für 44,90 Euro verkaufte.
Das MR Computertechnik ichbinleise-Maxiset für 34,90 Euro bestand aus insgesamt zehn Dämmmatten, die sich in zwei Kombimatten á 360 × 330 × 11 mm, fünf Kombimatten á 360 × 165 × 11 mm und drei Bitumenpappen á 360 × 165 × 2 mm aufteilten. Die Kombimatten bestanden aus einer Lage Bitumenpappe und einer Schicht PUR-Weichschaum. Das Schneiden der Matten stellte kein Problem dar, das Set beinhaltete allerdings nicht genug Kombimatten, um einen Big-Tower komplett zu dämmen.
Das letzte Set im Test stammte von Sharkoon und kostete 37,90 Euro. Dafür erhielten Anwender 19 Schaumstoffmatten unterschiedlicher Dimensionen. Da es diese über keine Schwerschicht verfügten, waren sie zur Dämmung von Vibrationen und Körperschall nicht geeignet. Das Schneiden der Dämmmatten ging sehr einfach von der Hand, da sie über keinerlei Schwerschichten verfügten, somit aber auch zur Dämmung von Körperschall und Vibrationen ungeeignet waren.
Leise wurde es in jedem Fall
Im Praxistest zeigte sich, dass jedes der getesteten Dämmkits ausreichte, um den Schalldruckpegel deutlich zu senken. Generell konnte das be quiet! SE Universal durch den geringen Preis bei guter Isolierung überzeugen. Für mehr Geld gab es bei dem MR Maxiset und dem Noiseblocker Evolution EQ-Platinum die besten Dämmmatten, für die leisesten Computer.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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