E-Mail und Kalender: Zoom rüstet sich für Ende des Booms
Nach dem exponentiellen Wachstum des Videokonferenzdienstes Zoom im Jahr 2020 rüstet sich dieser nach Informationen von The Information für die Zeit nach dem Boom und plant andere Dienste, um sich auf dem Markt auch weiterhin zu behaupten.
In Konkurrenz zu Google und Microsoft
Mit einem E-Mail- und Kalender-Dienst könnte Zoom noch stärker in direkte Konkurrenz zu Google und Microsoft treten, die ihrerseits Funktionen von Zoom in diesem Jahr in ihre Dienste Google Meet und Microsoft Teams integriert haben. Während der E-Mail-Dienst den aktuellen Informationen zufolge schon Anfang 2021 mit einer Testphase starten könnte, also zunächst nicht allen Nutzern zur Verfügung stehen soll, sei die Kalender-Funktion noch nicht so weit fortgeschritten und soll erst später integriert werden. Gerade beim E-Mail-Dienst könnte es für Zoom aber schwierig werden, Fuß zu fassen, da Dienste wie Gmail seit Jahren etabliert und weit verbreitet sind. Zoom hat sich bislang nicht zu den Gerüchten der Erweiterung des eigenen Angebots geäußert.
Vom Video-Dienst zum Slack-Konkurrenten
Die Aktie von Zoom stieg in diesem Jahr durch die starke Nutzung des Videokonferenzdienstes im Zuge von COVID-19 um 500 Prozent, aber auch Zoom geht davon aus, dass die Bedeutung von Videokonferenzen wieder abnehmen wird, weshalb das eigene Angebot diversifiziert werden muss. CEO Eric Yuan plant den Dienst zu einer umfassenden Plattform auszubauen, die auch einen Messenger wie Slack beinhalten könnte. Derzeit kann Zoom vor allem in andere Anwendungen wie Microsoft Outlook, Google Kalender und Dropbox integriert werden.
Das schnelle Wachstum und die starke Nutzung verlief aber nicht ganz reibungslos, denn Zoom hat erst im Oktober eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Videokonferenzen eingeführt und musste eingestehen, die Verschlüsselung vorher falsch an Nutzer kommuniziert zu haben.