XM1r: Endgame Gear legt die XM1 mit vier Oberflächen neu auf

Vor gut einem Jahr erschien die klassische XM1 und erzielte im Test bereits ein gutes Urteil, das wenig später mit einer überarbeiteten Version zur Empfehlung wurde. Vor wenigen Monaten gab es dann eine weiter verbesserte RGB-Variante (Test). Einige der Änderungen finden sich nun auch in der neuen unbeleuchteten XM1r.

Ein neuer Sensor ist auf dem Vormarsch

Doch zunächst einmal: Grundsätzlich bleibt Endgame Gear den Charakteristika der XM1 treu; die Maus bleibt nach wie vor eine symmetrische – und dennoch nur für Rechtshänder geeignete –, leichte Shooter-Maus, kleinere Änderungen finden sich jedoch zuhauf. So wird einerseits der Sensor getauscht, anstelle eines PMW-3389 verbaut Endgame Gear bei der XM1r nun den ebenfalls von PixArt stammenden PAW-3370. Der noch recht neue Sensor findet bislang nur in leicht abgewandelter Form in der Makalu 67 sowie Model O Wireless Verwendung, dürfte sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe des nächsten Jahres als Nachfolger des PMW-3389 – und damit auch des populären PMW-3360 – weiter verbreiten.

Eine damit vermutlich häufig einhergehende Marketing-Aussage wird sein, dass die Fehlerrate des PMW-3370 respektive des PAW-3370 rund 50 Prozent niedriger ausfällt als beim Vorgänger. Das klingt auf den ersten Blick beeindruckend, doch der Blick auf die tatsächlichen Zahlen relativiert: Die Auflösungsgenauigkeit des PMW-3389 liegt bereits bei 99 Prozent, das heißt die Fehlerrate beträgt 1 Prozent und folglich beim neuen 3370er-Derivat nur noch 0,5 Prozent. Damit landet der neue Sensor hinsichtlich der Präzision aller Voraussicht nach zwischen Logitechs Hero und Razers Focus+ respektive PixArts PMW-3399 – Unterschiede in diesen Größenordnungen liegen jedoch der Erfahrung nach außerhalb des Bereichs menschlicher Wahrnehmung.

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Relevanter ist jedoch die Änderung bei der minimalen Lift-off-Distance: Der PAW-3370 in der XM1r schneidet laut Endgame Gear bereits beim Anheben um rund einen Millimeter ab, während der PMW-3389 in der Regel erst bei 1,5 bis 2 Millimetern aufhört, die Bewegungen zu messen. Die obligatorisch abermals gesteigerte maximale Sensor­empfindlichkeit bietet derweil keinen Mehrwert und ist vollends zu ignorieren.

Kailh-Schalter lösen Omron-Standardkost ab

Als Primärtaster verwendete Endgame Gear bei der ersten XM1-Iteration die allgegenwärtigen Omron-Schalter, erweiterte die Mechanik aber um analoges Entprellen, um die Reaktionszeit zu senken und überdies ungewollte Doppelklicks zu vermeiden. Die gleiche Technik fand auch in der XM1 RGB Einsatz, allerdings mit Kailhs GM 4.0 als Taster. In der XM1r verbaut der Hersteller hingegen „handselektierte“ GM 8.0 – also die ein wenig leichtgängigere und damit gefühlt weniger taktilere Variante, die aber dennoch um einen akzentuierten Druckpunkt als Omron-Taster verfügt. Die Unterschiede sind jedoch abermals gering und Präferenzen subjektiv. Als Seitentaster kommen indes Micro-Switches von TTC zum Einsatz.

Weitere Änderungen gibt es beim Kabel und den Gleitfüßen: Ersteres sei so flexibel wie bisher – die bisherigen XM1-Mäuse verfügen bisweilen um die leichtgängigsten Kabel aller bisher von ComputerBase getesteten Mäuse –, sei aber gleichzeitig haltbarer. Bei den Gleitfüßen lässt Endgame Gear derweil die Wahl, ob die hinsichtlich Form und Größe bereits bekannten PTFE-Elemente der XM1-Serie verwendet werden oder alternativ die im Lieferumfang enthalten deutlich größeren Gleitelemente angebracht werden.

Hardware und Software in neuem Erscheinungsbild

Optisch – und potentiell haptisch – setzt sich die neue XM1r derweil durch ein wahlweise halbdurchsichtiges Chassis ab. Zwar stehen nach wie vor eine mattschwarze und eine mattweiße Variante zur Verfügung, ergänzend kommen aber zwei milchig transparente schwarze Modelle hinzu. Die Black Frost genannte Version verfügt dabei über die bekannte matte Beschichtung, während mit der Black-Reflex-Variante erstmals eine glatte, glänzende XM1-Maus angeboten wird.

Eine weitere Neuerung betrifft die Software: Wie zuvor der XM1 RGB, steht auch der XM1r ein deutlich potenteres Programm zur Seite, als es bei der klassischen XM1 der Fall war respektive immer noch ist. Zwar steht weiterhin kein freier Makro-Editor zur Verfügung, einige ausgewählte Tastenkombinationen lassen sich allerdings anwenden und auf dem internen Speicher der Maus ablegen.

Zum gleichen Preis ab Mitte Januar 2021

Die XM1r ersetzt die unbeleuchtete XM1 zur gleichen unverbindlichen Preisempfehlung von rund 60 Euro mittelfristig ganz und gar, bis zur Wachablösung dauert es aber noch einige Wochen. Derzeit listet lediglich Caseking die neue Maus und gibt dabei die dritte Januarwoche 2021 als Liefertermin an. Angebote der alten XM1 finden sich indes noch.