Lootboxen & FIFA: EA bereitet Region Lock in Ultimate Team vor
EA bereitet sich darauf vor, den Betrieb von FIFA Ultimate Team in einzelnen Regionen einzustellen. Hintergrund des Schritts ist der Streit um Lootboxen: In Ländern, in denen diese Mikrotransaktionen juristisch als Glücksspiel eingestuft werden, weigerte sich der Publisher bislang, Anpassungen vorzunehmen.
Entsprechende Vorbereitungen hat EA im jüngsten Patch für FIFA getroffen, die FUT Watch aufgefallen sind. Darin fand sich eine Codezeile für ein Popup im Spiel, das Spielern aus bestimmten Regionen angezeigt wird. Den Zusammenhang mit Lootboxen stellt der Hinweistext her: Der Spielmodus sei „aufgrund von Anweisungen der Behörden aus deiner Region“ aktuell nicht verfügbar. In den Niederlanden wurde EA zuletzt zu einer Strafzahlung verurteilt, weil sich das Unternehmen geweigert hatte, den gesetzlichen Bestimmungen für Glücksspiel Genüge zu tun.
Bezeichnend für das Vorgehen von EA ist die Formulierung des Hinweises. Denn weder in den Niederlanden noch in Belgien wurde explizit gefordert, dass der Betrieb von Spielen mit Lootboxen eingestellt wird. Maßgabe der Behörden war lediglich stets das Befolgen der gesetzlichen Bestimmungen. Bei der Einstellung des Betriebes handelt es sich nur um eine von mehreren möglichen Optionen, die auch das Entfernen der Lootboxen, hier der Kartenpakete, oder Alterskontrollen und weitere Schutzmaßnahmen umfassen.
Andere Optionen als die sich nun abzeichnende sind allerdings für EA höchst problematisch. Wird Ultimate Team ohne Lootboxen angeboten, wird Spielern gezeigt, wie gut eine andere, für den Anbieter weniger lukrative Version des Spielmodus aussehen kann und weckt als Leuchtfeuer Begehrlichkeiten in anderen Regionen. Alterskontrollen und Co wie einem Casino zeigen hingegen die Gefahr der Kartenpakete auf und haben dadurch ebenfalls Signalwirkung, unterminieren aber vor allem die Kommunikationsstrategie von EA, die diesen Eindruck um jeden Preis bis ins Lächerliche hinein vermeiden möchte.
Code als Option
Ob der Region Lock tatsächlich zum Einsatz kommt, ist durch die Existenz des Codes noch nicht gesagt. EA hatte in der Vergangenheit stets betont, alle Rechtsmittel ausschöpfen zu wollen und Lootboxen stets als harmlos zu vermarkten versucht, so etwa mit der grotesken Schönfärbung als „Überraschungsmechanik“. Die Implementierung einer solchen Sperre kann deshalb auch lediglich der Absicherung dienen und erst dann zum Einsatz kommen, wenn keine andere Option mehr besteht.