Intel Alder Lake-S: Samples der 16-Kern-Desktop-Modelle im Umlauf
Intels kommende CPU-Generation Alder Lake soll Ende 2021 unzählige Möglichkeiten der Skalierung vom kleinen Notebook-Chip bis zum High-End-Desktop bieten. Erste Samples inklusive Benchmarks gewähren kleine Einblicke.
Wie üblich sind viele der Daten in den Benchmark-Datenbanken mit Vorsicht zu genießen oder teils schlicht fehlerhaft, wie die 17,6 GHz Takt klar zeigen. Ob das Programm hier die unterschiedlichen Kerne falsch zusammenfasst oder das Komma an der falschen Stelle steht, bleibt vorerst unklar. Alder Lake wird big cores, wie sie in der Core-Familie genutzt werden, mit small cores, am besten bekannt aus dem Atom-CPU-Bereich, kombinieren. Das könnte durchaus bei noch nicht angepassten Tools für Fehler beim Auslesen sorgen.
Der Testlauf für die unterschiedlichen Cores war Lakefield: Vier kleine Kerne und nur ein großer Kern stellten eine hybride Lösung für Notebooks dar, die bisher aber nicht besonders erfolgreich am Markt ist. Primär war sie letztlich ein Testlauf für das, was Ende 2021 kommt: Alder Lake. Dort werden maximal 16 Kerne aufgeboten, jeweils acht in klein und groß. Für die passenden Märkte wird dann subtrahiert: Über sechs große Kerne und noch acht kleine bis hinab zu nur zwei großen Kernen und dem völligen Verzicht auf die kleinen wurden in Datenbanken bereits vielfältige Modellmöglichkeiten ausgemacht.
Das neu gesichtete Sample zeigt dabei klare Parallelen auf zu einem Muster, welches im Oktober erstmals zu sehen war. Aber es gibt auch Unterschiede, die nach wie vor kein exaktes Bild erkennen lassen: Wie werden die kleinen Kerne gruppiert? Im Oktober sah es so aus, als würden vier Kerne eine Art CPU-Komplex ergeben. Heute wiederum erscheint es so, als würden lediglich zwei Kerne Ressourcen teilen müssen. Wobei diese Angabe wiederum anfällig für die Anzahl der Threads und so eventuell einfach halbiert wurde – Geekbench muss sich ebenso auf hinterlegte Daten verlassen. Laut bisherigen Informationen sollen nur die großen Kerne SMT bereitstellen, die kleinen hingegen nicht, 16 Kerne bieten deshalb 24 Threads.
Lakefield hatte das Problem, dass die genutzte IP der Kerne auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergestuft wurde – die Atom-Kerne. Dadurch gab es kein AVX der letzten Generation, SMT wurde aus Gründen des Stromsparens deaktiviert. Hier scheint Intel nun einen anderen Weg gefunden zu haben. Laut Schaubild müsste Alder Lake auf Gracemont-Kernen sowie Golden Cove basieren und zumindest AVX2 bieten.
Von der Art des Caches und seiner Größe wird Intel mit Alder Lake den Weg von Tiger Lake weiter gehen. Die L1- und L2-Caches sehen identisch aus, garniert mit 30 MByte L3-Cache in der letzten Stufe. Tiger Lake-H45 wird als Acht-Kerner erstmals 24 MByte L3-Cache bieten.
Eine Aussagekraft hat das Geekbench-Ergebnis nicht, es ist eher ein Fingerzeig, dass die Plattform gut ein Dreiviertel Jahr vor dem Start aufseiten der Hardware mit neuem Sockel LGA 1700 und Unterstützung für DDR4 und DDR5 sowie PCIe 4.0 und PCIe 5.0 funktioniert. Ein hybrides Design steht und fällt am Ende mit der Software. Lakefield war hier gefallen, jetzt obliegt es an Intel und Software-Partnern, es in den kommenden Monaten zu richten. Denn bei Alder Lake steht viel mehr auf dem Spiel.
Neue Samples der CPU wurden in der Datenbank von SiSoft Sandra ausgemacht. Neben 1,8 GHz Basistakt wird dort erstmals ein Turbo-Takt von 4 GHz vermerkt. Auch der Grafiktakt wird angezeigt, er soll bei 1,5 GHz liegen, gleichzeitig DDR5-Speicher genutzt werden, der anscheinend nach Standard DDR5-4800 arbeitet. Damit würde sich das Produkt so langsam der Serienreife nähern, der Startschuss wird vermutlich im Spätsommer respektive zum Herbst erwartet.