KFConsole: Mini-Spiele-PC mit Intel NUC 9 Extreme und GeForce RTX
"Power Your Hunger" lautet der Werbeslogan zum von Cooler Master und dem Systemgastronomen Kentucky fried Chicken, kurz KFC aufgelegten kompakten PC, der als „KFConsole“ vermarktet wird. Die ungewöhnliche Umsetzung eines Mini-PC bringt als Highlight ein Warmhaltefach für Geflügelteile mit und soll auch in den Verkauf kommen.
Aus der „Konsole“ wird ein Mini-PC mit Intel Compute Element
Zur Ankündigung der „KFConsole“ von Cooler Master und KFC im Sommer diesen Jahres noch als gewagtes Spaßvorhaben und Marketinggag müde belächelt, haben sich die Kooperationspartner mit Asus, Intel und Western Digital weitere schlagkräftige Mitstreiter ins Boot geholt und den ausgefallen Mini-PC schlussendlich zur Marktreife gebracht.
Die Konsole ist entgegen der geschürten Erwartungen durch die Bezeichnung nicht als direkte Konkurrenz zu den neuen Konsolengenerationen von Microsoft und Sony zu sehen, vielmehr stecken in dem zylinderförmigen Gehäuse klassische PC-Komponenten, die auch schon in Intels NUC9 Extreme Ghost Canyon (Test) zum Einsatz kommen. Cooler Master und KFC hatten im Sommer die KFConsole noch als eine "Konsole" für "echtes 4K-Gaming und 120 Bilder pro Sekunde" ausgerufen. Um zumindest dem zweiten Aspekt, dem zur Leistungsfähigkeit, annähernd gerecht zu werden, ist beim Gemeinschaftsprojekt die Auswahl der Komponenten wie CPU und via PCIe-Slot wechselbarer Grafikkarte im gehoben Leistungssegment angesiedelt.
Eine Wärmekammer als tragendes Kaufargument
Tatsächlich kurios an der KFConsole ist dessen Gehäuse mit integrierter Wärmekammer samt Schublade mit kleinem Kunststoffrost und Auffangbehälter, auf dem sich unter anderem Chicken-Wings und andere Geflügelteile warm halten lassen sollen. Was im Marketing nach einem netten Gimmick klingt, ist aus hygienischer Sicht allerdings fragwürdig. Die Wärmeenergie kommt von Intels aktuell schnellstem Compute Element mit verlöteter Notebook-CPU aus dem Ghost-Canyon-NUC, der zusammen mit einer Mini-ITX-Grafikkarte von Asus beim Spielen für Leistung sorgt.
GeForce RTX 2070 und RTX 2060 theoretisch wählbar
Neben der Kombination aus Intel-Steckkarte mit aufgelötetem Mobilprozessor sowie der zwei Slot hohen dedizierten GPU kommen in dem PC-System auch gesteckter DDR4-RAM im SO-DIMM-Format und ebenfalls typische M.2-SSDs zum Einsatz. Die schnellste Ausführung setzt auf den übertaktbaren Achtkerner Core i9-9980HK, der zusammen mit einer schlanken GeForce RTX 2070, 16 GB RAM und einer 1 TB SSD im NUC9 Extreme Ghost Canyon für rund 2.800 Euro zu haben ist.
Welche GeForce-RTX-Grafikkarte von Asus in der KFConsole genau zum Einsatz kommt nennt Cooler Master unterdes nicht. Offiziell erlaubt Intel auch den Zusammenschluss des NUC9 Compute Element mit einer günstigeren GeForce RTX 2060. Komplett ohne Grafikkarte kostet ein lauffähiges Grundkonstrukt bei Intel immerhin noch 1.800 Euro.
Nackter Ghost Canyon NUC knackt mit HK-CPU die 1.000-Euro-Marke
Im Einzelhandel sind komplett nackte Exemplare des Ghost Canyon, also ohne dGPU sowie Arbeits- und Massenspeicher ab rund 640 Euro (BXNUC9I5QNX) erhältlich. Bestückt mit der Sechs-Kern-CPU Core i5-9750H statt dem Vierkerner Core i5-9300H (BXNUC9I7QNX) als Basis sind mindestens 910 Euro fällig. Für das Achtkern-Flaggschiff Core i9-9980HK steigt der Preis des Intel Ghost Canyon (BXNUC9I9QNX) nochmals auf knapp 1.100 Euro.
Zu Preisen und Verfügbarkeit haben sich Cooler Master und KFC bislang nicht geäußert, versichern aber, dass die extravagante KFConsole in der Form für den Verkauf vorbereitet wird.