Nvidia GeForce RTX 3060 Ti im Test: Taktraten und Benchmarks (FHD, WQHD, Raytracing und Apps)
2/4Testsystem und Testmethodik
Als Basis für die folgenden Benchmarks und Messreihen wurden dieselben Methoden angewandt und dieselbe Hardware genutzt wie beim neuen High-End-Parcours für Grafikkarten. Diese wurden um die Ergebnisse der Nvidia GeForce RTX 3070 Founders Edition, der Nvidia GeForce RTX 3080 Founders Edition, der GeForce RTX 3090 sowie der AMD Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT im Referenzdesign erweitert.
Die alten Grafikkarten wurden durchweg mit dem Adrenalin 20.7.2 beziehungsweise dem GeForce 451.67 getestet. Nur für Horizon Zero Dawn kam der Adrenalin 20.8.1 zum Einsatz. Die GeForce RTX 3090 wurde mit dem GeForce 456.38 getestet, die GeForce RTX 3080 mit dem GeForce 456.16, die GeForce RTX 3070 mit dem 456.96 und die GeForce RTX 3060 Ti mit dem GeForce 457.40. Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT liefen mit einem speziell für die Karten angepassten Treiber (20.45.01.12).
AMD | Nvidia |
---|---|
Radeon RX Vega 64, 1.336–1.400 MHz | GeForce GTX 1080, 1.759–1.785 MHz |
Radeon VII, 1.655–1.764 MHz | GeForce GTX 1080 Ti, 1.721–1.746 MHz |
Radeon RX 5700 XT, 1.753–1.772 MHz | GeForce RTX 2070 Super FE, 1.890 MHz |
Radeon RX 6800, 2.104–2.143 MHz | GeForce RTX 2080 Super FE, 1.830–1.845 MHz |
Radeon RX 6800 OC, 2.428-2.438 MHz | GeForce RTX 2080 Ti FE, 1.665–1.680 MHz |
Radeon RX 6800 XT, 2.140–2.168 MHz | GeForce RTX 3060 Ti FE, 1.845–1.905 MHz |
Radeon RX 6800 XT OC, 2.212–2.269 MHz | GeForce RTX 3070 FE, 1.875–1.935 MHz |
GeForce RTX 3080 FE, 1.680–1.815 MHz | |
GeForce RTX 3080 FE OC, 1.860–1.890 MHz | |
GeForce RTX 3090, 1.440–1.770 MHz | |
Taktrate nach 30 Minuten Doom Eternal, Ultra HD, maximale Details |
Die Taktraten unter Last
Die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition taktet bei niedriger Last und geringen Temperaturen mit maximal 2.010 MHz, unter normaler Spielelast und aufgewärmt sind mit dem Muster noch bis zu 1.965 MHz drin. Die Asus GeForce RTX 3060 Ti TUF verhält sich mit identischem Powerlimit sehr ähnlich, hier liegen die Grenzen bei 1.995 und 1.950 MHz. Durchaus überraschend, profitiert die MSI GeForce RTX 3060 Ti Gaming X quasi ebenso wenig durch das höhere Powerlimit, mehr als 1.980 respektive 1.965 MHz gibt es auch bei dem Modell nicht. Maximale Taktraten sind allerdings nur eine Seite der Medaille.
Nvidia hat die GeForce RTX 3060 Ti FE so konfiguriert, dass die Grafikkarte in jedem anspruchsvollen Spiel ins Powerlimit läuft. Die maximalen 1.965 MHz lagen nur in wenigen Titeln an und dann auch nur kurzfristig. Death Stranding ist so ein Fall gewesen, in dem die Grafikkarte mit 1.935 bis 1.965 MHz gearbeitet hat. Meistens ist der Takt etwas niedriger. Der geringste Takt zeigt sich in Control, in dem die Founders Edition noch mit 1.785 bis 1.860 MHz zu Werke geht.
Spiel (3.840 × 2.160) | Nvidia RTX 3060 Ti Founders Edition |
Asus RTX 3060 Ti TUF OC |
MSI RTX 3060 Ti Gaming X |
---|---|---|---|
Maximaler Takt in Spielen | 1.965 MHz | 1.950 MHz | 1.965 MHz |
Anno 1800 | 1.905–1.920 MHz [PT] | nicht getestet | |
Borderlands 3 | 1.890–1.905 MHz [PT] | nicht getestet | |
CoD: Modern Warfare | 1.875–1.965 MHz [PT] | nicht getestet | |
Control | 1.785–1.860 MHz [PT] | nicht getestet | |
Death Stranding | 1.935–1.965 MHz [PT] | nicht getestet | |
Doom Eternal | 1.845–1.875 MHz [PT] | 1.815–1.875 MHz [PT] | 1.920–1.935 MHz [PT] |
F1 2020 | 1.845–1.920 MHz [PT] | 1.845–1.920 MHz [PT] | 1.920–1.965 MHz [PT] |
Gears Tactics | 1.860–1.875 MHz [PT] | 1.845–1.890 MHz [PT] | 1.920–1.950 MHz [PT] |
Ghost Recon Breakpoint | 1.875–1.905 MHz [PT] | nicht getestet | |
Horizon Zero Dawn | 1.905–1.950 MHz [PT] | 1.905–1.950 MHz [PT] | 1.950 MHz |
Metro Exodus | 1.815–1.875 MHz [PT] | nicht getestet | |
Red Dead Redemption 2 | 1.935–1.965 MHz [PT] | nicht getestet | |
Resident Evil 3 | 1.890–1.935 MHz [PT] | nicht getestet | |
Shadow of the Tomb Raider | 1.890–1.935 MHz [PT] | 1.890–1.935 MHz [PT] | 1.950–1.965 MHz [PT] |
The Division 2: Warlords of New York | 1.875–1.920 MHz [PT] | nicht getestet | |
Trackmania | 1.935–1.965 MHz [PT] | nicht getestet | |
Wolcen: Lords of Mayhem | 1.875–1.920 MHz [PT] | nicht getestet | |
[P] = Power-Target limitiert, [T] = Temperature-Target limitiert |
Weil die Asus GeForce RTX 3060 Ti TUF OC mit demselben Powerlimit wie die Founders Edition arbeitet, sind die Frequenzen auch sehr ähnlich. Je nach Spiel sind diese minimal niedriger, minimal höher oder absolut gleich. Schlussendlich sind die Unterschiede aber nicht erwähnenswert.
Die MSI GeForce RTX 3060 Ti Gaming X profitiert dagegen von dem höheren Powerlimit. Zwar sieht man die vollen 1.965 MHz auch bei dem Modell nur sehr selten, durchschnittlich liegen die Frequenzen aber etwas höher. Doom Eternal läuft auf der Founders Edition zum Beispiel mit 1.845 bis 1.875 MHz, während die MSI-Grafikkarte in dem First-Person-Shooter mit 1.920 bis 1.935 rechnet.
Benchmarks in 2.560 × 1.440 sowie 1.920 × 1.080
Die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition landet ziemlich genau dort, wo sie mit 18 Prozent weniger Shadern, etwas weniger GPU-Takt und gleichem Speicher im Vergleich zur GeForce RTX 3070 landen sollte. Der Rückstand auf die GeForce RTX 3070 FE beträgt in WQHD 15 Prozent, womit die neue Grafikkarte im Parcours noch 5 Prozent schneller als die GeForce RTX 2080 Super ist. Einen Gegenspieler zur GeForce RTX 3060 Ti von AMD gibt es zurzeit noch nicht, mit der Radeon RX 6700 XT mit 12 GB deutet er sich für Anfang 2021 allerdings schon an.
Bei den Perzentil-FPS fallen die Abstände im Vergleich zu den Durchschnitts-FPS leicht geringer aus. Dort liegt der Abstand zur GeForce RTX 3070 bei noch 13 Prozent, das Leistungsplus gegenüber der GeForce RTX 2080 Super bei 4 Prozent. Wenig verwunderlich ändert sich in 1.920 × 1.080 nicht viel. Die Abstände verschieben sich in Full HD gegenüber WQHD um 1 bis 2 Prozent, größere Unterschiede gibt es bei der GeForce RTX 3060 Ti nicht.
Die einzelnen Spiele zeigen bei der GeForce RTX 3060 Ti keine Auffälligkeiten, was aufgrund der Verwandtschaft zur GeForce RTX 3070 aber nicht verwundert. Je nachdem nach wie viel Speicherbandbreite ein Spiel verlangt, ist der Abstand zwischen den zwei Ampere-Ablegern mal größer und mal kleiner.
- Anno 1800
- Borderlands 3
- Call of Duty: Modern Warfare
- Control
- Death Stranding
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears Tactics
- Ghost Recon Breakpoint
- Horizon Zero Dawn
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Resident Evil 3
- Shadow of the Tomb Raider
- The Division 2: Warlords of New York
- Trackmania
- Wolcen: Lords of Mayhem
- Anno 1800
- Borderlands 3
- Call of Duty: Modern Warfare
- Control
- Death Stranding
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears Tactics
- Ghost Recon Breakpoint
- Horizon Zero Dawn
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Resident Evil 3
- Shadow of the Tomb Raider
- The Division 2: Warlords of New York
- Trackmania
- Wolcen: Lords of Mayhem
Benchmarks mit Raytracing
Mit aktiviertem Hardware-Raytracing verschieben sich die Abstände – nicht im Vergleich zur GeForce RTX 3070, sondern im Vergleich zur GeForce RTX 2080 Super mit älterer Turing-Architektur. Mit den RT-Kernen der zweiten Generation kann sich die GeForce RTX 3060 Ti mit 8 Prozent mehr FPS etwas weiter absetzen. Mit Raytracing arbeitet die GeForce RTX 3060 Ti im Schnitt genauso schnell wie die Radeon RX 6800 von AMD – Big Navi hat mit aktiviertem Raytracing gegenüber Gaming-Ampere das Nachsehen.
In manchen Spielen ist die GeForce RTX 3060 Ti in 2.560 × 1.440 schnell genug für Raytracing, in anderen dagegen nicht. In 1.920 × 1.080 reicht es hingegen eigentlich durchweg für spielbare Frameraten, 60 FPS werden aber nicht überall erreicht. In Verbindung mit DLSS reicht die Performance dann auch für Raytracing in WQHD stets aus – weil dann eben nicht mehr in WQHD gerendert wird.
In einem reinen Raytracing-Spiel wie Quake 2 RTX liegt die GeForce RTX 3060 Ti je nach Auflösung 15 bis 18 Prozent hinter der GeForce RTX 3070 zurück. Der Abstand zur GeForce RTX 2080 Super steigt auf 8 bis 13 Prozent an. Für 2.560 × 1.440 ist die GeForce RTX 3060 Ti jedoch etwas zu langsam, in Full HD gibt es dagegen mehr als 60 FPS.
Benchmarks mit Raytracing und DLSS sowie Reflex
Mit DLSS auf der höchsten Qualitäts-Einstellung erreicht die GeForce RTX 3060 Ti fast das FPS-Niveau der GeForce RTX 3090 ohne DLSS. Das Leistungsplus gegenüber der GeForce RTX 2080 Super beträgt dann 10 Prozent, die Differenz zur GeForce RTX 3070 liegt bei 14 Prozent. Mit der KI-Kantenglättung lässt sich die Performance der GeForce RTX 3060 Ti um 72 Prozent erhöhen.
Auch die GeForce RTX 3060 Ti unterstützt Reflex
Wie alle GeForce ab der 900er-Serie unterstützt auch die GeForce RTX 3060 Ti Nvidia Reflex (Test). In Spielen, die das von Nvidia bereitgestellte SDK eingebunden haben, kann die Verzögerung zwischen Tastatur- oder Mauseingabe und Ausgabe auf dem Bildschirm im GPU-Limit zum Teil deutlich reduziert werden. Reflex synchronisiert die Bereitstellung eines neuen Frames durch die CPU mit der Verfügbarkeit der GPU – Warteschlangen vor dem Rendern sollen so vermieden werden.
Fortnite gehört zu den ersten Spielen, die Reflex implementiert haben und einen deutlichen Effekt im GPU-Limit zeigen. Wer Titel in niedriger Auflösung und mit wenig Details spielt (E-Sport-Settings), wird hingegen keinen Vorteil erzielen können, weil die GPU jede von der CPU gereichte Rechenaufgabe sofort abarbeitet. Zu einer Warteschlange mit veralteten Input-Eingaben kommt es nicht.
Reflex kann die Latenz in der Testsequenz auf einem Ryzen 9 5950X in Full HD mit maximalen Details inklusive Raytracing also deutlich senken, sie bleibt aber um den Faktor 5 höher als bei der Nutzung minimaler Details. Das korrespondiert auch mit den FPS in der Szene: Mit niedrigsten Details sind es auf allen Grafikkarten im CPU-Limit 620 FPS, mit maximalen Details zwischen 41 (3060 Ti) und 51 (2080 Ti).
Custom-Designs: Asus TUF vs. MSI Gaming X
Und wie schneiden die beiden Custom-Designs im Vergleich zur Founders Edition ab? Die Asus GeForce RTX 3060 Ti TUF OC ist mit gleichem Power-Target von 200 Watt nicht schneller als Nvidias Founders Edition, der von Asus kommunizierte höhere Takt vermittelt ein anderes Bild. MSIs GeForce RTX 3060 Ti Gaming X holt aus 240 statt 200 Watt hingegen ein kleines Leistungsplus. Allerdings fällt die Mehrleistung mit durchschnittlich 2 Prozent gering aus – der Verbrauch steigt hingegen um 20 Prozent.
Benchmarks in Anwendungen
Keine wesentlichen Überraschungen fördern die Tests in Anwendungen, die von der GPU- oder sogar den RT- oder Tensor-Kernen Gebrauch machen können, zutage (Details zur Methodik im Test der GeForce RTX 3080 FE).
GeForce RTX 3060 Ti und GeForce RTX 3070 rücken in den Anwendungs-Tests allerdings etwas näher zusammen als in Spielen. In einigen Tests dämpft der in allen Systemen identische Prozessor, der ebenfalls einen Einfluss auf die Leistung hat, in anderen vermutlich dasselbe Speicherinterface. Kommen die RT-Kerne zum Einsatz, wird die GeForce RTX 2080 Super erneut deutlich geschlagen. Dann ist die GeForce RTX 3060 Ti sogar schneller als eine GeForce RTX 2080 Ti.
In der Praxis können 3 GB weniger Speicher in anderen Szenarien allerdings schnell einen größeren Unterschied machen als nur in Bezug auf die Leistung. Wie ComputerBase im Test der GeForce RTX 3090 mit 24 GB gezeigt hat, laufen einige Anwendungen oder Szenarien mit zu wenig Speicher einfach nicht – und was für den Wechsel von 10 auf 24 GB im positiven Sinne gilt, gilt auch in die andere Richtung.