Umsatz mit Videospielen: Shadowlands bringt Allzeit-Hoch für PC-Spiele
Der November 2020 stellt einen neuen Rekord beim digitalen Umsatz mit Videospielen dar. Verantwortlich sind in erster Linie der Black Friday und World of Warcraft, doch auch die COVID-19-Pandemie trägt nach wie vor zu hohen Spielerzahlen bei. Erwähnenswert ist auch der gute Start von Assassin's Creed Valhalla.
Umsatz-Rekorde im Gesamten und auf dem PC
Im November 2020 haben Spieler demnach weltweit rund 11,5 Milliarden US-Dollar digital für Spiele und Ingame-Inhalte für PC, Konsolen oder Mobilgeräte ausgegeben, wie SuperData berichtet. Im Vergleich zum November 2019 verzeichnen die Analysten somit einen starken Zuwachs von rund 15 Prozent. Doch nicht nur das, die Umsätze des vergangenen Monats stellen auch den Rekord des April 2020 ein – wenngleich sehr knapp. Ein weiterer Grund für die hohen Zahlen sind nach wie vor die durch die COVID-19-Pandemie bedingten Social-Distancing-Maßnahmen, die bereits das ganze Jahr hindurch mehr Menschen zu Videospielen treiben. Wenn die Umsätze im Dezember nicht massiv fallen – und daran ist allein schon wegen des Rekord-Release von Cyberpunk 2077 (Test) nicht zu denken – wird mit dem laufenden Jahr auch der bestehende Rekord für den höchsten Jahresumsatz in 2019 eingestellt.
Aufgegliedert auf die einzelnen Plattformen zeigt sich, dass besonders der PC und die Konsolen ein Umsatzwachstum verzeichnen können, das konkret 22 respektive 24 Prozent zum Vorjahreszeitraum beträgt. Die PC-Sparte erfährt damit einhergehend ein neues Allzeit-Hoch, während bei den Konsolen nur besagter April einen höheren Gesamtumsatz aufweisen konnte. Die Mobile-Sparte verzeichnete derweil ein Umsatzwachstum von rund 9 Prozent.
Shadowlands und Valhalla starten sehr stark
Besonders erwähnenswert ist der Start der neuesten World-of-Warcraft-Addons, Shadowlands, der gar einen kurzzeitigen Verkaufsrekord bedingte: Bis zum Release von Cyberpunk 2077 am 10. Dezember 2020 gab es noch kein PC-Spiel, dass sich binnen 24 Stunden über 3,7 Millionen mal verkaufte. Verglichen mit dem Start der letzten Erweiterung, Battle for Azeroth, im August 2018 lagen die Spielerzahlen rund 34 Prozent höher, während die Einnahmen um ganze 50 Prozent stiegen. Beide Kennzahlen lagen damit so hoch, wie seit einer Dekade nicht mehr: Die Spielerzahlen lagen zuletzt in 2010 auf dem Niveau des Novembers 2020, während der Monatsumsatz gar seit 2008 nicht mehr so stark ausfiel.
Ebenfalls hervorheben lässt sich unter anderem Assassin's Creed Valhalla (Test). Ubisofts neuestes Action-Adventure verkaufte sich – auch wegen der letzten Verschiebung von Cyberpunk 2077 – zum Start rund 1,7 Millionen mal; im Vergleich zum Vorgänger Odyssey (Test) ist das ein Zuwachs von 50 Prozent. Zu bedenken ist jedoch, dass Ubisoft zum Start des Spiels von den beim Vorgänger häufig kritisierten XP-Boostern im Ingame-Shop absah. Den Bewertungen des Titels kam das zu Gute, den Einnahmen aber nicht unbedingt: Sie stiegen trotz der deutlich höheren Verkaufszahlen nur um rund 23 Prozent, weil der Umsatz mit Mikrotransaktionen um über 60 Prozent zurückging. Inzwischen hat Ubisoft die XP-Booster jedoch nachträglich ins Angebot des Ingame-Shops aufgenommen.
Call of Duty und Among Us glänzen mit hohen Spielerzahlen
Beinahe unter gehen da die gestiegenen Verkaufszahlen des neuesten Call-of-Duty-Ablegers: Black Ops Cold War wurde im November 2020 rund 5,7 Millionen mal digital verkauft; in Relation zum direkten Vorgänger ergibt das ein Wachstum von 7 Prozent. Nichtsdestoweniger verzeichnete Call of Duty: Modern Warfare im vergangenen Monat rund 2,7 mal so viele Spieler wie sein Nachfolger. Verantwortlich ist dafür der kostenlos spielbare Battle-Royale-Modus Warzone, der sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.
Gleiches gilt für das im September prosperierende Mehrspieler-Deduktionsspiel Among Us. Das beschauliche, auf den PC portierte Mobile Game verzeichnete im November knapp eine halbe Milliarde Spieler – kein anderes Videospiel konnte bislang solch hohe Spielerzahlen erreichen; nicht einmal Minecraft oder Fortnite kommen respektive kamen dem nahe. Die Einnahmen fallen im Vergleich zu den genanten Titeln jedoch nahezu lächerlich gering aus, da Among Us nach wie vor kaum monetarisiert ist. Die Mobile-Versionen sind gänzlich kostenlos, während die PC-Version mit rund 5 US-Dollar zu Buche schlägt. So kommt es, dass letztere Plattform zwar nur für rund 3 Prozent der Spielerzahlen verantwortlich zeichnet, aber knapp zwei Drittel des Umsatzes abwirft.