Insider Preview Build 21277: Windows 10 on ARM erhält x64-Emulator als Vorschau
Microsoft hat mit dem Windows 10 Insider Preview Build 21277 im Dev Channel die erste Vorschauversion des Betriebssystems mit x64-Emulation zum Download freigegeben. Erstmals seit dem Start von Windows 10 on ARM vor drei Jahren lassen sich damit für die x86-Plattform entwickelte reine 64-Bit-Apps auf ARM64 emulieren.
Die Windows 10 Insider Preview Build 21277 wird im Dev Channel und somit im frühesten der für die Öffentlichkeit bestimmten Kanäle mit den potenziell instabilsten Releases angeboten. Nach ursprünglichen Plänen von Microsoft hätte der 64-Bit-Emulator bereits im November in einer ersten Vorschau zur Verfügung gestellt werden sollen, letztlich hat sich der Release aber auf Mitte Dezember verschoben.
Microsoft drängt Entwickler zu nativen Apps
Drei Jahre hat es gedauert, bis Microsoft einen x64-Emulator für Windows 10 on ARM anbietet. Das Unternehmen erklärt, dass zum Start von Windows 10 on ARM Ende 2017 das App-Angebot von reinen 32-Bit-x86-Anwendungen dominiert gewesen sei, sodass die Entwicklung eines x86-Emulators damals Priorität gehabt habe. Das Ökosystem habe sich aber in Richtung reiner x64-Apps verschoben, sodass Microsoft die Entwicklung auf einen neuen Emulator fokussiere.
Das Unternehmen weist aber auch klar darauf hin, dass Kunden das beste Erlebnis mit nativen ARM64-Apps erleben würden. ARM64-Apps würden vollständig vom Windows SDK und ab Visual Studio 2017 unterstützt, sodass Entwicklern dazu geraten wird, ihre Apps für ARM64 neu zu kompilieren.
Apps können auf mehr Arbeitsspeicher zugreifen
Nach der Installation der Windows 10 Insider Preview Build 21277 können x64-Anwendungen aus dem Microsoft Store sowie aus jeder anderen beliebigen Quelle auf dem System installiert werden. Microsoft nennt als Beispiele Autodesk Sketchbook im Productivity-Segment sowie Rocket League unter den Spielen. Anwendungen wie Chrome, die zuvor auf ARM64 als emulierte 32-Bit-App liefen, können jetzt über die x64-Emulation als 64-Bit-App ausgeführt werden und profitieren damit potenziell von mehr Arbeitsspeicher, der auch emulierten 64-Bit-Anwendungen zur Verfügung steht.
Da es sich um die bislang erste Vorschau der x64-Emulation handelt, verspricht Microsoft für die Zukunft Verbesserungen bei Kompatibilität und Leistung. Für das neue Feature hat Microsoft einen dedizierten Windows Feedback Hub eingerichtet.
Neue Grafiktreiber von Qualcomm
Für die beste Performance empfiehlt Microsoft die Installation eines neuen Adreno-Grafiktreibers von Qualcomm, der für das Samsung Galaxy Book S (Test), das Lenovo Flex 5G und das Microsoft Surface Pro X angeboten wird.
- Samsung Galaxy Book S: https://aka.ms/x64previewdriver
- Lenovo Flex 5G: https://aka.ms/x64previewdriver
- Surface Pro X: https://aka.ms/x64previewdriverprox
Damit sowohl ARM64- als auch x64-C++-Applikationen parallel ausgeführt werden können, muss zudem eine Vorschauversion der ARM64 C++ Redistributable installiert werden. Dieser zusätzliche Schritt sei Microsoft zufolge bei zukünftigen Windows 10 Insider Preview Builds nicht mehr notwendig.
Neue Emojis und weniger Ordner im Startmenü
Abseits der x64-Emulation bringt der Windows 10 Insider Preview Build 21277 Unterstützung für die Unicode Emoji in Version 12.1 und 13.0 mit. Außerdem bietet Microsoft viele Emojis neben männlicher und weiblicher Ausführung auch in einer geschlechterneutralen Variante an. Darüber hinaus sind einige ältere Emojis angepasst worden und Microsoft hat die Suche nach Emojis verbessert.
Microsoft hat zudem die Animationen beim Öffnen und Schließen von Fenstern überarbeitet, sodass diese flüssiger ablaufen sollen. Das zuletzt mit dem Windows Feature Experience Pack eingeführte Snipping-Werkzeug und die geteilte Tastatur auf 2-in-1-Geräten gibt es auch im aktuellen Insider Build. Im Startmenü gibt es eine neue Logik für Ordner, die wegfallen, wenn darin ohnehin nur ein Element aufbewahrt wurde. Stattdessen wird der einzelne Menüpunkt direkt im Startmenü angezeigt.