Virtual Reality: Apples Headset soll ein teures Nischenprodukt werden

Nicolas La Rocco
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Virtual Reality: Apples Headset soll ein teures Nischenprodukt werden
Bild: Logitech

Das erste VR-Headset von Apple soll ein Nischenprodukt für Profianwender werden, berichtet Bloomberg unter Verweis auf Personen, die mit der Entwicklung vertraut sein sollen. Das Projekt bringe große Herausforderungen mit sich, sodass Apple auf beinahe sämtliche AR-Funktionen verzichten müsse. Der Preis soll sehr hoch ausfallen.

Das klingt so ganz und gar nicht nach Apple: Die erste eigene VR-Brille des Unternehmens soll anders als iPhone und Co. kein Produkt für den Massenmarkt werden, sondern nur einen kleinen Kundenkreis aus dem Profisegment ansprechen. Die Rede ist von einer Lösung so exklusiv wie der Mac Pro im Desktop-Segment. Bloomberg zufolge erwarte Apple, im stationären Handel nicht mehr als ein VR-Headset pro Tag und pro Apple Store und somit etwa 180.000 Headsets pro Jahr verkaufen zu können.

Der Funktionsumfang ist noch nicht festgelegt

Das Head-Mounted-Display (HMD) soll den Anwender in eine virtuelle 3D-Welt eintauchen lassen, aber beinahe vollständig auf jegliche Augmented-Reality-Funktionen verzichten. Geplante Inhalte und Funktionen stünden noch nicht fest, als Betriebssystem soll „rOS“ zum Einsatz kommen. Hand-Tracking und das Tippen in der Luft auf einer virtuellen Tastatur könnten zum Funktionsumfang zählen. In AR sehe Apple viel größeres Potenzial für den Massenmarkt, das erste Headset werde aber ein VR-HMD, wenngleich externe Kameras durchaus manche AR-Funktionen zur Verfügung stellen könnten.

Schneller als der M1 und mit Lüfter

Mit diesem Produktdesign würde sich Apple nicht von Anbietern wie Facebook (Oculus), HTC (Vive) oder Valve (Index) absetzen können. Dennoch habe Apple einige Innovationen in petto, die primär Leistung und Darstellungsqualität betreffen sollen. Dem Bericht zufolge soll die Auflösung der Displays weit über der aktueller Lösungen am Markt liegen. Apple könnte das autarke System zudem mit einem deutlich leistungsfähigeren Prozessor als die Wettbewerber ausstatten, der über dem Niveau eines M1 liegen soll. Frühere Pläne, das SoC auszulagern, seien verworfen worden. Das bedinge aber eine aktive Kühlung mit Lüfter, was untypisch für ein mobiles Endgerät von Apple wäre.

Korrekturlinsen für Brillenträger geplant

Damit das HMD nicht zu groß, schwer und klobig ausfällt, setze Apple auf eine mit Stoff bespannte Verschalung. Zudem sei die Option, das Headset mit Brille tragen zu können, gestrichen worden, um das Gerät näher an den Träger zu bringen und in der Größe zu reduzieren. Brillenträger sollen stattdessen Korrekturlinsen in das HMD einsetzen können. Das wiederum setze für zahlreiche Länder gewisse Zertifizierungen voraus.

AR-Brille soll viel später folgen

Die Pläne für eine AR-Brille habe Apple aber nicht auf Eis gelegt, ein solches Produkt sei aber noch weit von der Serienreife entfernt. Während Apple vom VR-HMD unter dem Projektnamen N301 späte Prototypen teste, sei die AR-Brille unter dem Namen N421 noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Frühestens 2023 könnte das Produkt auf den Markt kommen. Mit dem VR-HMD könnte Apple Erfahrungen im Profisegment sammeln und dieses Wissen in die Entwicklung der AR-Brille einfließen lassen.

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