ASML-Quartalszahlen: 31 EUV-Systeme in 2020 ausgeliefert
ASML meldet ein Rekordjahr, doch die Anzahl der ausgelieferten EUV-Systeme bleibt hinter den Erwartungen zurück. Nachdem im Jahr 2019 26 von geplanten 30 Systemen ausgeliefert wurden, steigerte der Hersteller die Zahl auf 31 Systeme im Jahr 2020. Prognostiziert waren jedoch bis zu 35 Maschinen.
Die Coronakrise hat ihren Anteil daran, sie machte es beispielsweise schwieriger, die Installation der Maschinen vor Ort bei den Kunden abzuschließen. Die Produktion sei laut ASML nahezu nicht betroffen gewesen, da unter Reinraumbedingungen gefertigt wird. Der Großteil der 31 Systeme im Jahr 2020 wurde deshalb zum Ende des Jahres verbucht, gleich neun Systeme. Im Gegenzug kamen Bestellungen für sechs neue Lösungen im Wert von über einer Milliarde Euro (1,067 Mrd.) herein.
Interessant sind die Fakten, die ASML dazu preisgibt. Insgesamt wurden mit ihren Systemen in 2020 26 Millionen Wafer mit EUV belichtet, allein neun Millionen im vierten Quartal. Der Großteil davon entfällt auf TSMC und auch Samsung, Südkorea hat bei den Auslieferungen zuletzt aufgeholt.
Insgesamt ist das Auftragsbuch mit Bestellungen im Wert von 6,2 Milliarden Euro auf den ersten Blick gut gefüllt, angesichts der geplanten EUV-Auslieferungen mit einem Wert von rund 5,8 Milliarden Euro, ist das ohne Neubestellungen aber auch schnell aufgebraucht. Neue Systeme wie der NXE:3600D und die stetig eingehenden Bestellungen von Logic- und DRAM-Hersteller sollen das Auftragsbuch jedoch auch im neuen Jahr weiter füllen.
Wie viele Maschinen 2021 ausgeliefert werden sollen, sagt ASML angesichts der Marktgegebenheiten nicht. Sechs neue Systeme für einen Preis von 1,067 Milliarden Euro entsprechen einem neuen Stückpreis von 179 Millionen Euro – bisher waren es 145 bis 150 Millionen Euro. Anvisierte 5,8 Milliarden Euro EUV-Umsatz würden demnach, je nach veranschlagtem Preis, 32 bis 40 Systemen entsprechen.
Das Jahr 2020 schloss ASML mit einem Umsatzplus von 18 Prozent auf 14 Milliarden Euro ab, der Nettogewinn stieg auf 3,6 Milliarden Euro. Für das neue Jahr 2021 erwartet der Hersteller erneut ein zweistelliges Wachstum, im ersten Quartal soll der Umsatz bereits bei rund 4 Milliarden Euro liegen, nach 2,4 Milliarden Euro Anfang 2020.