ASRock Mars 4500U im Test: Fazit und Empfehlung

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Volker Rißka
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Lange musste der Markt auf eine Prozessor-Grafik-Kombilösung aus der fortschrittlichen 7-nm-Fertigung im Mini-PC warten, nun gibt es sie in Form des ASRock Mars. Dabei werden die Stärken von AMDs CPU einmal mehr ausgespielt, denn so viele Kerne bei kleinstem Verbrauch gibt es nirgendwo sonst. Die GPU wird wie zuletzt so oft zum Nebenschauplatz, was in dem Markt aber kaum eine Rolle spielt, da als NUC-Konkurrent das Büro die primäre Zielgruppe ist.

ASRock Mars 4500U
ASRock Mars 4500U

Auf dem Schreibtisch besticht der ASRock Mars vor allem durch seine flache Bauform. Mit 26 mm lediglich 7 mm höher als eine aufgestellte 2-Euro-Münze, ergibt sich ein PC, der sich schnell und leicht verstecken lässt – vorzugweise hinter dem Bildschirm, oder aber auch im mitgelieferten Stand – darin steht er aufrecht. Das hilft auch bei der Geräuschkulisse, die typisch für so einen kleinen PC der NUC-Klasse erträglicher wird, je weiter das Modell aus dem Sichtbereich verschwindet.

Bei der Leistung siedelt sich der Ryzen 5 4500U im ASRock Mars zwischen dem Intel Core i5 und Core i7 an. Exakt das wollte ASRock mit dem Modell bezwecken und vor allem eine Alternative zu den weit verbreiteten i5-Lösungen im Markt anbieten. Nicht nur in puncto Prozessor gelingt das problemlos, denn die Grafikleistung spielt dank Vega gegenüber Intel UHD in einer komplett anderen Liga als aktuelle Intel NUC mit Comet-Lake-CPU mit alter iGPU. Erst die neuen NUC mit Tiger Lake und Xe-GPU werden hier wieder einen Patt herstellen.

ASRock Mars 4500U
ASRock Mars 4500U

Bleibt die Preisfrage: 390 Euro kostet der ASRock Mars 4500U im Handel. Das ist rund 70 Euro mehr als ein Intel NUC mit Core i5-10210U, aber deutlich günstiger als eine i7-Variante. Dass der Preis Bestand haben wird, zeigt der Mitbewerber Asus: Dessen PN50 mit gleicher AMD-Lösung wird für 445 Euro gelistet, ist aber noch nicht verfügbar. Alle sind sich letztlich extrem ähnlich, im Einsatz quasi gleich laut. Mal gibt es hier einen Anschluss weniger, mal dort. Genau das könnte deshalb schnell das entscheidende Merkmal sein. Und ausgerechnet hier glänzt der ASRock-PC in den Augen der meisten Privathaushalte nicht.

Desktop-Bastler finden die stärkere, aber auch etwas größere Alternative im selben Hause: den ASRock DeskMini X300 (Test). Diesen gibt es schon ab 135 Euro, eine passende Sechs-Kern-CPU wie den AMD Ryzen 5 Pro 4650G (Test) für 230 Euro. Die restlichen Kosten sind identisch, denn RAM und SSD braucht auch der Mars.

Mit Cezanne kommt dieser Tage bereits der Nachfolger der APU Renoir auf den Markt, der zwar weiterhin auf Vega bei der iGPU, aber Zen-3-Kerne beim Prozessor setzt. Das Leistungsplus in CPU-Anwendungen dürfte abermals hoch ausfallen, bis es Mini-PCs mit diesen Prozessoren gibt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit aber wieder Monate dauern.

ComputerBase hat den Mars 4500U von ASRock leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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