Deepcool AS500 im Test: Ein rundum gelungener Tower-Kühler für Core und Ryzen
Der Deepcool AS500 ist ein sehr gelungener Tower-Kühler. Er überzeugt durch seine gute Verarbeitung, die hohe Kühlleistung und seinen leisen Betrieb. Mit den eingebauten RGB-LEDs kann er auf Wunsch zudem die umliegende Hardware beleuchten.
Deepcool etabliert sich zunehmend am deutschen Markt. Mit dem Deepcool Assassin III (Test) hat der chinesische Hersteller ernstzunehmende Konkurrenz für den seit Jahren an der Spitze stehenden Noctua NH-D15 geschaffen. Doch darauf ruht sich die Firma nicht aus. Deepcool will sich weiter im hochpreisigen Segment ausbreiten und schickt hierfür den AS500 ins Rennen.
Dieser Tower-Kühler nutzt im Vergleich zum Assassin III zwar nur einen Kühlturm, wird aber dennoch mit einem großen 140-mm-Lüfter ausgestattet und adressiert damit den oberen Leistungsbereich. Um optischen Ansprüchen gerecht zu werden, sind sämtliche kupfernen Bestandteile vernickelt und als beleuchtetes i-Tüpfelchen gibt es eine Zierblende mit integrierten RGB-LEDs.
Für dieses Paket ruft Deepcool eine Preisempfehlung von knapp 60 Euro auf. Ein Single-Tower für mehr als 50 Euro ist ein teurer Kühler. Im Test muss der Deepcool AS500 deshalb zeigen, dass er nicht nur mit Lichtspielen blendet, sondern seinen Kaufpreis auch mit gutem Kühlvermögen als Kernkompetenz rechtfertigt.
Deepcool AS500 | |
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Bauform: | Tower |
Größe (L × B × H): | 49 × 140 × 159 mm (ohne Lüfter) 74 × 142 × 164 mm (mit Lüfter) Variante 49 × 140 × 159 mm (ohne Lüfter) 98 × 142 × 164 mm (mit Lüfter) |
Gewicht: | 1.030 g (mit Lüfter) |
Heatpipes: | Kupfer (vernickelt), 5 × 6 mm (Ø) Kupferbasis (vernickelt) |
Lamellen: | Aluminium, ? Abstand: ? |
Kühler-Montage: | Zweistufige Halterung mit Rückplatte |
Lüfter (Modell 1): | 1 × 140 × 140 × 25,0 mm Gleitlager 500 – 1.200 U/min 119,7 m³/h 1,1 mm H₂O 26,0 dBA 4-Pin-PWM Variante 2 × 140 × 140 × 25,0 mm Gleitlager 500 – 1.200 U/min 119,7 m³/h 1,1 mm H₂O 26,0 dBA 4-Pin-PWM |
Lüfter (Modell 2): | – |
Lüfter-Montage: | Befestigung: Drahtbügel Entkopplung: Lüfterrahmen weitere Halterung beigelegt |
Kompatibilität: | AMD: Sockel FM2(+)/FM1/AM3(+)/AM2(+)/AM4/AM5? Intel: LGA 2066/2011/1366/LGA 1200/115x |
Preis: | ab 60 € / 69 € |
Deepcool AS500 im Detail
Der AS500 ist als klassischer Tower-Kühler ausgeführt. Insgesamt fünf Heatpipes mit je 6 mm Durchmesser ziehen sich durch eine Kupferplatte und münden in einem Radiator aus Aluminiumlamellen. Die Verarbeitung des Kühlturms ist gelungen, es gibt weder verbogene Lamellen noch übermäßig scharfe Kanten. Der Kühler ist symmetrisch aufgebaut, bleibt dafür aber so schlank, dass er keine Probleme mit hohem Arbeitsspeicher verursacht.
Ein ungewöhnliches Bild bei einem Luftkühler bietet das Vorhandensein eines Kabels, das sich von der abschließenden Kunststoffkappe nach unten durch den Kühlturm zieht. Über das dreiadrige Kabel erhalten die RGB-LEDs ihren Strom. Die Beleuchtung ist indirekt ausgeführt, da die Zierblende oben aus schwarzem, nicht lichtdurchlässigem Kunststoff besteht. Das Licht wird also nur über den Rand der Blende ausgestrahlt.
Deepcool verarbeitet auch die Bodenplatte des Kühlers sehr gut. Die vernickelte Kupferplatte ist spiegelnd glatt ausgeführt. Der AS500 gibt sich trotz der LED-Beleuchtung sehr neutral: Nicht einmal ein Herstellerlogo ist zu entdecken. Damit kann der AS500 wahlweise unauffällig oder bunt beleuchtet auftreten.
Serienlüfter und Lieferumfang
Der Serienlüfter des AS500 beginnt bei 450 U/min zu drehen und erreicht maximal 1.150 U/min, womit er innerhalb der üblichen Toleranzen der Herstellerangaben liegt (500 bis 1.200 U/min). Die maximale Drehzahl fällt damit relativ gering aus, trotz des großen 140-mm-Formats. Deepcool richtet den Kühler also klar auf einen leisen Betrieb aus. Das leise Lager des Ventilators unterstützt diese Entscheidung: Bei niedrigen Drehzahlen arbeitet der Serienlüfter erfreulich leise.
Im Lieferumfang des CPU-Kühlers befindet sich das benötigte Montagematerial zur Befestigung auf allen aktuellen Sockeln, mit Ausnahme der AMD-Highend-Plattform Ryzen Threadripper auf dem Sockel TR4/sTRX4. Dazu gibt es eine Spritze mit Wärmeleitpaste, LED-Adapterkabel für Mainboards verschiedener Hersteller und einen kleinen LED-Controller für den Fall, dass das eigene Mainboard überhaupt nicht mit den RGB-LEDs harmonieren will. Deepcool hat den AS500 auch in einer Plus-Variante mit zweitem Lüfter vorgestellt, jedoch ist dieser aktuell noch nicht verfügbar. Nachträglich ist ein Upgrade auf einen zweiten Lüfter allerdings auch mit dem Basismodell möglich, denn der notwendige zweite Satz Lüfterklammern liegt bei.
Einzig der in diesem Preisbereich sonst übliche Schraubendreher zur Montage des Kühlers wird im Lieferumfang vermisst: Ein handelsüblicher Kreuzschlitz-Schraubendreher erfüllt die Aufgabe aber problemlos, da die Schrauben einfach zugänglich sind. Ein extralanger Schraubendreher ist also andererseits auch nicht notwendig.
Montage im Testsystem
Das Montagesystem des AS500 ist komfortabel. Am Kühler vormontiert befindet sich ein Metallsteg inklusive Schrauben mit Federn. Es muss also lediglich das passende Set aus Haltebügeln mit dem Mainboard verschraubt werden. Zur Stabilisierung kommt eine Backplate zum Einsatz, wobei auf AM4-Boards die vorinstallierte Backplate weiterverwendet wird. Nachdem die Wärmeleitpaste auf der CPU verteilt worden ist, wird noch der Kühler aufgesetzt und schließlich verschraubt. Im letzten Schritt wird der Lüfter über Drahtklammern fixiert. Die Klammern halten von allein am Lüfter, wodurch der Vorgang unkompliziert abläuft.
Der Kühler von Deepcool gibt sich durch seinen schlanken Kühlturm im Bereich der Kompatibilität keine Blöße: Auch mit installiertem Lüfter werden keine Speicherbänke überragt. Zu den Erweiterungs-Slots hin schließt der Kühler bündig mit den RAM-Modulen ab, sodass auch dort keine Einschränkungen zu erwarten sind. Einzig die Bauhöhe mit über 16 cm muss berücksichtigt werden, denn nicht jedes Gehäuse kann einen so großen Kühler beherbergen.
Die Kollegen von Hardwareluxx stießen in der Konstellation des AS500 mit einem ASRock Z490 PG Velocita auf eine Kollision zwischen den Heatpipes des Kühlers und dem Spannungswandler-Kühler des Mainboards. Im ComputerBase-Testsystem und auch in anderen Testberichten trat dieses Problem nicht auf. Aufgrund der Vielfalt an Mainboards und deren VRM-Kühldesigns lässt sich aus einem Einzelfall kein systematisches Problem ableiten. Der Umstand sollte allerdings auch nicht gänzlich unerwähnt bleiben.
Die RGB-LEDs des AS500 verteilen das Licht seitwärts. Der mitgelieferte Controller ermöglicht diverse Lichtmodi, die nacheinander durchgeschaltet werden können. Von statischer Beleuchtung in einer einzelnen Farbe über Farbwechsel bis hin zu einem laufenden Licht, das an „K.I.T.T.“ aus Knight Rider erinnert, sind verschiedenste Optionen verfügbar.