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C:\B_retro\Ausgabe_62\: Der perfekte Gaming-PC für das Jahr 2006

Sven Bauduin
137 Kommentare
C:\B_retro\Ausgabe_62\: Der perfekte Gaming-PC für das Jahr 2006

Wie sah die Hardware für den perfekten Gaming-PC des Jahres 2006 aus, wenn das Budget keine Rolle gespielt hat? C:\B_retro\ liefert 15 Jahre später die entsprechenden Antworten und nennt CPUs, Grafikkarten, Mainboards sowie DDR2-Speicherkits, welche im Jahr 2006 der absolute Traum eines jeden Computerspielers gewesen sind.

Jeden Sonntag wirft diese Serie einen unterhaltsamen Blick zurück auf drei Jahrzehnte voller bewegter Geschichten und interessanten Entwicklungen der Computerszene. Mythen, Meilensteine und Meisterwerke: C:\B_retro\.

C:\B_retro\Ausgabe_62\

Der perfekte Gaming-PC für 2006

Basierend auf den CPU-, GPU-, Mainboard- und RAM-Tests des Jahres 2006 hat C:\B_retro\ die Hardware für den perfekten Gaming-PC für das Jahres 2006 zusammengestellt.

C:\B_retro\Ausgabe_62\Der_perfekte_Gaming_PC_2006\

Intel Core 2 Extreme X6800

Als leistungsstarkes Herzstück für den perfekten Gaming-PC des Jahres 2006 fungiert der Core 2 Extreme X6800 (Test), den Intel als absolute Dual-Core-Speerspitze mit zwei 2,93 GHz schnellen in 65 nm gefertigten Conroe-Kernen oberhalb seiner ebenfalls nicht zu verachtenden Geschwister Core 2 Duo E6700 und E6600 (Test) platzierte.

Intel Core 2 Extreme X6800
Core 2 Extreme
Codename Conroe
Modell (Takt) Core 2 Extreme X6800 (2× 2,93 GHz)
Fertigung 65 nm
Sockel Sockel 775
Dual-Core
Multithreading X
Frontside-Bus 1066 MHz QDR
Frontside-Bus-Last 1
Peripherieinterface Externe Controller
Speichercontroller Externe Controller
Transistoren 291 Millionen
Chipgröße 143 mm²
L1-Execution-Cache 2× 32 kB
L1-Daten-Cache 2× 32 kB
L2-Cache 1× 4096 kB
L2-Anbindung 256 Bit
L2-Modus L1 inklusive
Cache insgesamt 4096 kB

Mit einer TDP von 75 Watt spezifiziert ließ sich der Core 2 Extreme X6800 dank seines offenen Multiplikators ohne Erhöhung der Prozessorspannung von 1,275 Volt problemlos und stabil von 2,93 GHz auf 3,2 GHz übertakten und erreichte mit noch alltagstauglichen 1,4 Volt bis zu 3,46 GHz – was sich in einer noch einmal 10 bis 18 Prozent höheren Punktzahl im PCMark05 widerspiegeln sollte.

Overclocking: PCMark05
  • Gesamtergebnis:
    • X6800, 3,46 GHz, 1,400 Volt
      8.106
    • X6800, 3,20 GHz, 1,275 Volt
      7.801
    • X6800, 2,93 GHz, 1,275 Volt
      7.350
  • Prozessortest:
    • X6800, 3,46 GHz, 1,400 Volt
      8.834
    • X6800, 3,20 GHz, 1,275 Volt
      8.144
    • X6800, 2,93 GHz, 1,275 Volt
      7.483
Einheit: Punkte

Im November 2006 legte der Hersteller mit dem Core 2 Extreme QX6700 (Test) noch einmal mit einem „extremen“ Quad-Core nach, welcher sich aufgrund der vor 15 Jahren noch nicht optimalen Multi-Core-Optimierung und „nur“ 2,66 GHz Taktfrequenz hinter dem X6800 einreihen musste.

Der Core 2 Extreme X6800 war nicht nur „sauschnell“ sondern auch „sündhaft teuer“ und schlug zum Start mit einem UVP von 999 US-Dollar zu Buche. Dennoch kommt für den perfekten Gaming-PC 2006 keine andere CPU in Frage.

Beeindruckend was am 27. Juli 2006 im Handel erhältlich sein wird! Intel scheint mit der Core-Mikroarchitektur alles richtig gemacht zu haben und deklassiert in Sachen Performance nicht nur die eigenen Prozessoren.

ComputerBase, am 14. Juli 2006

Wie die Benchmarks belegen, hatte auch der AMD Athlon 64 X2 5000+ (Test), der noch im Mai 2006 mit DDR2-800 neue Rekorde aufgestellt hatte, keine Chance gegen den Core 2 Extreme X6800 – die beste Gaming-CPU 2006.

X1950 XTX
Battlefield 2 (X1950 XTX)
    • Core 2 Extreme X6800
      146
    • Core 2 Duo E6700
      141
    • Core 2 Extreme QX6700
      137
    • Core 2 Duo E6600
      131
    • Core 2 Duo E6400
      118
    • Core 2 Duo E6300
      112
    • Athlon 64 X2 5000+
      102
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Doch eine Gaming-CPU der Spitzenklasse benötigt auch einen ebenso adäquaten Unterbau in Form eines entsprechenden High-End-Mainboards.

Asus P5N32-SLI Deluxe

Das Asus P5N32-SLI Deluxe (Test) mit Nvidia nForce 4 SLI x16 konnte die Redaktion am 30. Juli 2006 im Test auf ganzer Linie überzeugen und bot anders als das ebenfalls sehr empfehlenswerte Asus P5W DH Deluxe (Test) mit Intel i975X die Option auf Multi-GPU-Setups via SLI.

Die technischen Daten des Asus P5N32-SLI Deluxe waren im Jahr 2006 über jeden Zweifel erhaben und stellten damit die perfekte Basis für einen leistungsstarken Gaming-PC im gehobenen Preisbereich dar.

Layout Asus P5N32-SLI Deluxe
Features
Asus P5N32-SLI Deluxe
Asus P5N32-SLI Deluxe
Chipsatz Nvidia nForce 4 SLI x16
Ausbaufähigkeit
für Prozessoren
Pentium 4
Celeron
Pentium 4 EE
Pentium D
Pentium XE
Core 2 Duo
Core 2 Extreme
Frontside-Bus
533 MHz
800 MHz
1066 MHz
Speichertakt
DDR2-400
DDR2-533
DDR2-667
DDR2-800
DDR2-1066
Dual Channel Modus
Maximaler RAM-Ausbau 16 GB (4 Slots)
Multi-GPU-Fähigkeit SLI
Onboard-Grafik Nicht vorhanden
Onboard-Sound Realtek ALC850
8 Kanäle

Zu einem Preis von 170 Euro erhielten Spieler ab Juli 2006 „nForce 4 in Höchstform für Core 2“ und die bis dato mit Abstand beste Option für einen Gaming-PC mit zwei Grafikkarten von Nvidia im SLI-Verbund.

Da im SLI-Modus beiden Grafikkarten die volle x16-Bandbreite zur Verfügung gestellt wird, eignet sich das Mainboard vor allem für Spielernaturen.

ComputerBase, am 30. Juli 2006

Doch was wäre ein High-End-Mainboard ohne ein entsprechendes High-End-Speicherkit? Auch im Jahr 2006 konnten Arbeitsspeicher bereits mit Overclocking beschleunigt und die Latenzen deutlich verkürzt werden.

Corsair XMS2 Dominator

Ende 2006 mussten auch die hartnäckigsten Verfechter der DDR1-Technologie langsam aber sicher einsehen, dass die Industrie schlussendlich geschlossen zum inzwischen wesentlich schnelleren DDR2 übergegangen war.

Mit dem Corsair XMS2 Dominator (Test) hatte die Redaktion im Oktober 2006 das neue DDR2-Flaggschiff von Corsair im Test, das mit 2× 1.024 MB DDR2-1111 sowie einer CAS-Latenz von lediglich 4 Taktzyklen sowohl auf hohe Taktraten als auch niedrige Latenzen ausgelegt und optimiert war.

Corsair Dominator
Corsair Dominator

Die Taktraten jenseits der 550 MHz (1.100 MHz effektiv) verursachten gemeinsam mit den scharfen Timings von 4-4-4-12 (CAS, tRCD, tRP, tRAS) und der von 1,8 Volt auf hohe 2,4 Volt angehobenen Speicherspannung (VDIMM) deutlich mehr Wärme als Standardspeicher mit DDR2-667 oder DDR2-800 von der Stange.

Während Corsair die Module mit einem effektiven Takt von bis zu 1.066 MHz und Timings von 5-5-5-15 ohne Zusatzlüfter verkaufte, trafen die Dominator-Speicherriegel vom Typ TWIN2X2048-8888C4DF mit einer aktiven Kühlung in der Redaktion ein.

Dominator Airflow

Vor allem die für Spieler relevanten Speicherlatenzen profitierten stark vom hohen Takt bei gleichzeitig niedrigen Timings, was auch in Quake 3 zu 4 bis 5 Prozent mehr Bildern pro Sekunde führte.

Diagramme
Sandra Latenz
    • 1066 MHz / 4-4-3-12
      61
    • 1112 MHz / 4-4-3-12
      61
    • 1125 MHz / 5-5-5-18
      63
    • 1001 MHz / 4-4-3-12
      65
    • 800 MHz / 3-3-3-9
      99
Einheit: Nanosekunden

Auch wenn der Spielraum für Overclocking mit DDR2-1125 angesichts des ohnehin sehr hohen Speichertakts ab Werk nicht sonderlich hoch ausfiel, waren die Corsair XMS2 Dominator das bis dahin schnellste Speicherkit und die erste Empfehlung für den perfekten Gaming-PC im Jahr 2006.

Zu einem Preis von 580 Euro für 2 GB adressierte Corsair die Speerspitze der Dominator-Serie primär an echte Enthusiasten, die bereits eine entsprechende CPU und Grafikkarte ihr Eigen nannten.

Nvidia GeForce 8800 GTX im SLI

Nachdem Nvidia im November 2006 mit der GeForce 8800 GTX (Test) auf Basis des heute legendären Grafikchips G80 den „neuen König unter den Grafikkarten“ vorgestellt hatte und sowohl die Konkurrenz als auch die eigene Vorgängergeneration förmlich deklassierte, konnte es für Spieler und Enthusiasten nur eine Grafikkarte für den perfekten Gaming-PC 2006 geben.

Leadtek WinFast PX8800 GTX
Leadtek WinFast PX8800 GTX

In Zeiten, in denen entsprechend angepasste SLI-Profile gerade in Mode kamen, lieferte ein GeForce 8800 GTX SLI-Verbund (Test) auch in höchsten Detail- und Qualitätsstufen bislang nicht gekannte FPS-Zahlen und spielte in einer völlig anderen Liga.

Am 10. Dezember 2006 hatte die Redaktion schließlich zwei GeForce 8800 GTX in Form zweier Leadtek WinFast PX8800 GTX im Test, die alle bis dato gesetzten Rekorde pulverisieren und den Core 2 Extreme X6800 komplett auslasten sollten.

GeForce 8800 GTX SLI
GeForce 8800 GTX SLI

Folgende Benchmarks kamen während des Tests im Dezember 2006 zum Einsatz:

  • Synthetische Benchmarks:
    • 3DMark05 Version 1.2.0
    • 3DMark06 Version 1.0.2
  • Spielebenchmarks:
    • Splinter Cell: Chaos Theory
    • Anno 1701
    • Company of Heroes
    • Fear
    • Serious Sam 2
    • Doom 3
    • The Chronicles of Riddick
    • Call of Duty 2
    • Battlefield 2
    • Quake 4
    • Half-Life 2: Lost Coast
    • Oblivion
    • SpellForce 2
    • Tomb Raider: Legend
    • Prey
    • Call of Juarez

Anhand der beeindruckenden Benchmark-Ergebnisse der GeForce 8800 GTX und des SLI-Verbunds konnte es nur eine oder besser zwei Grafikkarten für den perfekten Gaming-PC 2006 geben.

Rating – SLI/CF 1280x1024
    • nVidia GeForce 8800 GTX SLI
      150,5
    • nVidia GeForce 8800 GTX
      100,0
    • nVidia GeForce 7900 GTX SLI
      94,2
    • ATi Radeon X1950 XTX CF
      89,8
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      76,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Rating – SLI/CF 1600x1200
    • nVidia GeForce 8800 GTX SLI
      163,4
    • nVidia GeForce 8800 GTX
      100,0
    • ATi Radeon X1950 XTX CF
      95,9
    • nVidia GeForce 7900 GTX SLI
      94,4
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      74,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Rating – SLI/CF 2560x1600
    • nVidia GeForce 8800 GTX SLI
      177,3
    • ATi Radeon X1950 XTX CF
      103,8
    • nVidia GeForce 8800 GTX
      100,0
    • nVidia GeForce 7900 GTX SLI
      85,7
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      63,8
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Mit einem von 575 auf 620 MHz übertakteten G80-Grafikchip und einem von 900 auf 1.040 MHz beschleunigten GDDR3-Speicher konnte die Leistung zusätzlich noch einmal um 8 bis 13 Prozent gesteigert werden.

Übertaktbarkeit
  • F.E.A.R.:
    • Leadtek 8800 GTX - Übertaktet (620/1040)
      85,0
    • Leadtek 8800 GTX - Standard (575/900)
      75,0
  • Prey:
    • Leadtek 8800 GTX - Übertaktet (620/1040)
      76,7
    • Leadtek 8800 GTX - Standard (575/900)
      70,9
  • Company of Heroes:
    • Leadtek 8800 GTX - Übertaktet (620/1040)
      50,8
    • Leadtek 8800 GTX - Standard (575/900)
      47,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Auch wenn für zwei GeForce 8800 GTX insgesamt 1.160 Euro eingeplant werden mussten, war diese Kombination vor allem für maximale Detail- und Qualitätsstufen in hohen Auflösungen absolut unschlagbar und die erste Wahl für Enthusiasten.

Allein CPU, Mainboard, Arbeitsspeicher und Grafikkarten rissen 2006 ein Loch von rund 3.000 Euro in das Budget für den perfekten Gaming-PC, weshalb inklusive Festplatten im RAID-Verbund, Gehäuse, Netzteil und Kühllösungen rund 4.000 bis 4.500 Euro eingeplant werden mussten.

Doch wie sahen die Gaming-PCs aus der Community im Jahr 2006 aus? Die Redaktion freut sich darauf, in den Kommentaren zu diesem Artikel von den Konfigurationen der ComputerBase-Leser zu erfahren.

C:\B_retro\Feedback\

Feedback ist jederzeit willkommen

Die Redaktion freut sich über konstruktive Kritik, Lob, aber auch Vorschläge, um die Serie zukünftig noch stärker an den Wünschen der Leserschaft ausrichten zu können. Mit diesem Lesestoff im Gepäck wünscht die Redaktion einen erholsamen Sonntag und einen schönen 4. Advent sowie erholsame Weihnachtsfeiertage.

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