Gnome 40 Alpha: Neue Shell UX für Linux kann ausprobiert werden
Auf Gnome 3.36 („Gresik“) und das aktuelle Gnome 3.38 („Orbis“), welches auch beim kommenden Ubuntu 21.04 („Hirsute Hippo“) zum Einsatz kommt, folgt mit Gnome 40 eine neue Shell UX, die ab jetzt von jedermann ausprobiert werden kann. Nach den ersten vier Monaten der Entwicklung steht ab sofort die erste öffentliche Alpha bereit.
Redesign der Shell UX
Bereits Mitte Dezember des vergangenen Jahres informierte das Gnome-Projekt in seinem Gnome Development Blog über die für das geplante Redesign der Shell UX von Gnome 40 gesteckten Ziele. Die neue „User Experience“ soll vor allem eine bessere räumliche Organisation und Übersicht sowie eine optimierte Bedienung mittels Touchpad bieten. Außerdem sollen sich Apps noch schneller Durchsuchen und Starten lassen.
Mit der nächsten „Evolutionsstufe“ geht die freie Desktop-Umgebung für Linux-, Unix- und BSD-Betriebssysteme noch stärker zu einer horizontalen Ausrichtung und Bedienung über, in deren Zentrum eine neue räumliche Anordnung der diversen Arbeitsflächen sowie eine erneute Neuausrichtung des anpassbaren Anwendungsrasters („App-Grid“) stehen.
Mutter und Gnome Shell erhalten Anpassungen
Unterhalb der Benutzeroberfläche wurde in erster Linie an der Gnome Shell und dem Fenstermanager Mutter gearbeitet, der sehr tief in die Shell integriert ist und vergleichbar mit KWin als Compositor für das Display-Server-Protokoll Wayland in Gnome fungiert.
Im neuen UX-Design der Aktivitätsübersicht sortieren sich die vier virtuellen Desktops in Gnome 40 ebenfalls horizontal ein und beerben damit die vertikale Auflistung am rechten Bildschirmrand, wie sie Anwender bislang von Gnome gewohnt waren. Alle Fenster verfügen über Icons und zeigen mittels Rollover den kompletten Fenstertitel an.
Optimiert für Multi-Display und Touch
Die neue Shell UX soll sich laut der FAQ zu Gnome 40 sowohl für Multi-Display-Setups an produktiven Systemen als auch für die horizontale Touch-Bedienung an mobilen Geräten eignen. Die aktiven Ecken der Desktops bleiben in Gnome 40 erhalten.
Werden Anwendungen per Drag'n'Drop von der einen auf die andere virtuelle Arbeitsfläche verschoben, zoomt die neue UX aus der Aktivitätsübersicht heraus und zeigt alle Desktops an, um den Überblick zu verbessern.
Die Gnome 40 Alpha kommt zudem mit Verbesserungen an Gnome Web – vorher Epiphany –, dem hauseigenen Browser der Desktop-Umgebung, sowie Gnome Maps, das jetzt noch besser mit OpenStreetMap und Einträgen aus Wikipedia umgehen kann.
Gnome 40 erscheint Ende März
Die Gnome 40 Alpha (TAR.XZ) steht ab sofort zum Download bereit und kann von jedermann ausprobiert werden. Die finale Version der runderneuerten Desktop-Umgebung soll voraussichtlich am 24. März 2021 erscheinen.
Die Redaktion dankt Community-Mitglied „kim88“ der wiederholt auf das Thema Gnome 40 hingewiesen hatte und damit den Anstoß für diese Meldung gegeben hat.