US-Sanktionen: Huawei soll Baureihen P und Mate verkaufen
Nach Honor soll der Ausverkauf bei Huawei mit den Smartphone-Serien P und Mate fortgeführt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ein von der Lokalregierung in Shanghai geführtes Konsortium soll die beiden Marken aufkaufen und damit den US-Restriktionen entziehen. Huawei dementierte die Gerüchte umgehend.
Die Sanktionen der US-Regierung erschweren das Geschäft für Huawei zunehmend und haben direkten Einfluss auf die Entwicklung neuer Geräte. Wo zu Beginn nur Googles Dienste fehlten, wodurch vor allem das Geschäft ein Europa beeinflusst wurde, da im Heimatland China ohnehin schon auf die eigene App Gallery gesetzt wurde, sind mittlerweile erhebliche Einschränkungen bei zahlreichen Zulieferern hinzugekommen. Insbesondere kann Huaweis Chip-Sparte HiSilicon nicht mehr bei TSMC fertigen lassen.
Honor holt alte Zulieferer zurück
Bei der Marke Honor haben die Sanktionen letztlich dazu geführt, dass Huawei den Konzern am 17. November 2020 an die Shenzhen Zhixin New Information Technology Co., Ltd. verkauft hat, wo er als Honor Device Co. wieder uneingeschränkt Smartphones entwickeln kann. Erst vor wenigen Tage wurde mit dem View 40 das erste Smartphone unter neuer Schirmherrschaft vorgestellt. Verträge mit AMD, Intel, MediaTek, Micron Technology, Microsoft, Qualcomm, Samsung, SK Hynix und Sony zeigen, dass die alten Zulieferer schon nach kurzer Übergangsphase wieder zurück an Bord sind.
Gleiches soll künftig mit den beiden Premium-Baureihen P und Mate erfolgen, berichtet Reuters unter Verweis auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Überlegungen über den Verkauf liefen intern bereits seit September des letzten Jahres, heißt es, wobei nicht bekannt sei, zu welchem Preis die Marken abgestoßen werden sollen. Letzten Jahreszahlen der Marktforscher von IDC zufolge haben Huawei P und Mate zwischen Q3 2019 und Q3 2020 für einen Umsatz von knapp 40 Milliarden US-Dollar bei Huawei gesorgt.
Huawei dementiert Gerüchte
Huawei schmetterte die Gerüchte umgehend ab, sie würden jedweder Grundlage entbehren. „Huawei hat keinen solchen Plan“, sagte ein Sprecher gegenüber Reuters. Auch die Lokalregierung von Shanghai sagte, sie wisse nichts über ein solches Vorhaben und lehnte weitere Kommentare ab. Auch Reuters berichtet, dass Huawei noch keine finale Entscheidung in der Sache getroffen habe. Komme es aber zu einem Verkauf, soll das Management der beiden Baureihen übernommen werden.