Left 4 Dead 2: Indizierung aufgehoben, Uncut-DLC verfügbar
Elf Jahre nach der Veröffentlichung streicht die BPjM den Koop-Shooter Left 4 Dead 2 vom Index. Die stark geschnittene, deutsche Fassung wird mit der neuen Freigabe „ab 18 Jahren“ obsolet. Ein Uncut-DLC, der die fehlenden Effekte und Animationen zurückbringt, ist bereits offiziell auf Steam verfügbar.
Das Inhaltspaket „Uncensored“ steht Besitzern der geschnittenen Fassung kostenlos zur Verfügung und fügt unter anderem Splattereffekte, Blutspritzer und Ragdoll-Effekte wieder ein. Außerdem bleiben Leichen der Untoten wieder auf dem Boden liegen; in der Schnittfassung fielen sie dem Jugendschutz zum Opfer und lösten sich sofort auf – ein vor allem zu Beginn des Jahrtausends übliches Vorgehen, um die BPjM zufrieden zu stellen.
Eine genaue Auflistung aller Maßnahmen zur Gewaltreduzierung listet Schnittberichte auf. Ihr Umfang zeigt auf, wie sehr der Zombie-Shooter entkernt werden musste: Das Genre lebt vom Splatter, der exzessiven Darstellung von Gewalt in Bezug auf riesige Horden Untoter. Dementsprechend spielt sich die deutsche Version erheblich weniger unterhaltsam. Um die Effekte zu sehen, musste bislang eine Import-Version erworben oder auf inoffizielle Patches zurückgegriffen werden – denn Besitzer der deutschen Version konnten nicht einfach eine internationale Fassung aktivieren, weil sich der Titel nicht doppelt in der Steam-Bibliothek hinterlegen ließ.
Bis heute aktuell
Nicht nur deshalb ist der DLC bedeutsam. Er steht auch im Kontext weiterer De-Indizierungen, wie etwa der von Gears of War, und belegt die weitere Evolution der Spruchpraxis der BPjM. Darüber hinaus zeigt er, dass Left 4 Dead 2 noch immer aktuell ist. Kein anderes Spiel hat asymmetrische, teambasierte Gefechte zwischen einem schwachen, hier untoten und einem starken Team Überlebender so fair, vielseitig und spaßig anzubahnen gewusst. Wie nachhaltig gelungen das Konzept ist, belegen die Spielerzahlen, die Left 4 Dead 2 laut SteamCharts an Platz 50 der meistgespielten Steam-Spiele bringen. Einen Teil dazu trägt eine aktive Community bei, die mit neuen Karten und Mods für weiteren Spielspaß sorgt. Ihre Erzeugnisse werden vereinzelt sogar Teil eines offiziellen Updates wie zuletzt im August, dessen riesiger Umfang aus der Feder von Moddern stammt.