Max-Q verschwunden: Nvidia schiebt Herstellern den schwarzen Peter zu
Nvidia hat Stellung zu Medienberichten genommen, wonach bei den Notebook-GPUs der RTX-3000-Serie das Unterscheidungsmerkmal Max-Q zur Leistungsangabe entfalle. Nvidia sagt zwar, dass das Branding bleibt, doch zu sehen ist davon nichts.
Hersteller geben Max-Q nicht mehr an
Welche Leistung die Grafikkarte im Notebook liefert, diese Frage wird immer schwerer zu beantworten, denn hinter demselben GPU-Namen kann je nach Konfiguration des Notebooks eine sehr unterschiedliche Leistung stecken. Wie Recherchen unter anderem von Notebookcheck ergaben, werden die im Jahr 2017 von Nvidia eingeführten Unterscheidungsmerkmale Max-P (Normalleistung) und Max-Q (verringerte Leistung für geringeren Stromverbrauch) zumindest bei der Vermarktung der neuen Notebooks mit GeForce RTX 3000 augenscheinlich abgeschafft. Somit wird es für Kunden schwerer zu erkennen, welches Leistungsniveau etwa ein Notebook mit GeForce RTX 3080 erreicht.
Nvidia überlässt es den Herstellern
Jetzt hat sich ein Nvidia-Sprecher auf Nachfrage der Website Hot Hardware zu dem Thema geäußert. Versichert wurde zunächst, dass das „Max-Q Branding nicht verschwindet“. Doch spricht der aktuelle Blick in den Handel und auf die Webseiten der Notebook-Hersteller eine andere Sprache, denn dort ist es kaum noch zu finden.
Max-Q branding is not going away.
When we originally introduced Max-Q back in 2017, the brand was initially used in GPU naming since Max-Q referred to the GPU TGP only.
Today, 3rd Generation Max-Q is broader, and is a holistic set of platform technologies and design approach to building powerful and thin laptops.
In addition, to be more transparent about a laptop’s exact capabilities, RTX 30 Series laptops now show more information than ever, listing exact TGP, clocks and features supported. You will find this in the control panel which now reports maximum power (TGP+Boost), and support for key features including Dynamic Boost 2, WhisperMode 2, Advanced Optimus, and others, all of which fall under the Max-Q umbrella.
We strongly encourage OEMs to list clocks and other technologies a laptop supports, including Advanced Optimus, Dynamic Boost 2, and more. Ultimately, like all laptop features and specs, it is up to the OEM to market what their particular laptop configuration supports.
Nvidia gegenüber Hot Hardware
Indirekt wird dann aber doch bestätigt, dass jetzt anders verfahren wird. Denn im Statement wird erklärt, dass „Max-Q“ früher in der GPU-Bezeichnung verwendet wurde, um allein auf die angepasste Total Graphics Power (TGP) hinzuweisen. In der neuen Generation stehe „Max-Q“ aber für eine ganze Reihe verschiedener technischer Ansätze. So wirklich klärend sind die Aussagen aber nicht.
Nvidia verweist zudem darauf, dass nun über das Control-Panel weitaus mehr Informationen abseits der TGP abrufbar seien und nennt beispielsweise Features wie Dynamic Boost 2, WhisperMode 2 und Advanced Optimus. Damit will der Hersteller eine große Transparenz über die eingesetzte GPU-Technik und deren Leistungsfähigkeit unterstreichen.
Doch nützt dies natürlich erst nach dem Kauf des Notebooks beim Blick in die entsprechende Software. Aktuell können Käufer nicht erkennen, ob hinter der GeForce RTX 3080 Mobile ein gedrosseltes Max-Q-Design steht.
Nvidia sieht Hersteller in der Pflicht
Nvidia hält nach eigenen Angaben die Hersteller (OEM) der Notebooks zwar dazu an, Taktraten und weitere Informationen zur GPU anzugeben, doch ist davon bisher nichts zu sehen. Letztlich erhalten unabhängige Testberichte damit noch mehr Relevanz, denn für viele wird erst dort erkennbar sein, ob im Notebook die volle Leistung oder ein zugunsten der geringeren Leistungsaufnahme gedrosseltes Max-Q-Modell eingesetzt wird.
Vereinzelt ist Max-Q doch noch zu sehen
Es gibt aber auch noch Ausnahmen, bei denen noch mit Max-Q beworben wird. Zum Beispiel ist dies beim neuen XMG Pro 15 von Schenker der Fall.