Philips: OLED- und Mini-LED-Fernseher mit Ambilight und HDMI 2.1
Der CES ferngeblieben, hat TP Vision mit Philips heute neue Fernseher mit den Technologien OLED und Mini-LED vorgestellt. Für die OLED-Fernseher der Mittelklasse gibt es nun ebenso die Anti-Burn-in-Technologie. HDMI 2.1 bietet Philips mit vollen 48 Gbit/s und zahlreichen Gaming-Features. HDR10+ Adaptive ist ebenfalls neu.
Bei den OLED-Fernseher sind die Baureihen OLED 806 und OLED 856 neu und sollen jeweils ab dem zweiten Quartal erhältlich sein. Den OLED 806 bietet Philips in 48, 55, 65 und 77 Zoll an, der OLED 856 kommt in 55 und 65 Zoll. Die Fernseher haben die 5. Generation der P5-Engine getauften Bildverarbeitung gemein, die KI-gestützt eine automatische Szenenerkennung durchführt und das Bild mittels der Parameter Quelle, Farbe, Kontrast, Bewegung und Schärfe analysiert und anpasst. Ziel der Bild-für-Bild-Analyse in Echtzeit ist die Wiedergabe eines realistischeren, natürlichen Bildes.
Bei der automatischen Filmerkennung fügt Philips die zusätzliche Kategorie „Film“ hinzu, die auf die bisherigen Modi Landschaft/Natur, Gesicht/Hautfarbe, Bewegung/Sport, Dunkel/Kontrast und Sonstige folgt. Mit dem neuen Modus kann der Nutzer bei Filminhalten wählen, welche Bildvoreinstellung bevorzugt wird, sei es der Home Cinema Mode, der Pure Cinema Mode oder der Film Maker Mode (FMM).
Anti-Burn-in-Technologie erkennt Logos
Zu den Fähigkeiten des Bildprozessor zählt auch, statische Elemente wie Logos im Bild zu erkennen und an diesen Stellen die Helligkeit zu reduzieren, um Burn-in im OLED-Panel vorzubeugen, ohne die Bildwiedergabe in den anderen Bildzonen zu beeinträchtigen. Diese Technologie könnte potenziell auch beim Einsatz als PC-Monitor hilfreich sein, da Betriebssysteme häufig an der immer selben Stelle statische Elemente anzeigen, etwa die Taskleiste oder Fensterrahmen. Mit jetzt auch 48 Zoll macht Philips dem LG 48CX (Test) Konkurrenz.
Philips ist neben Panasonic einer der wenigen TV-Anbieter, der die drei großen HDR-Standards der Filmbranche unterstützt: Dolby Vision, HDR10 und HLG. Für das dynamische HDR10+ ist mit der neuen OLED-Generation HDR10+ Adaptive hinzugekommen, das den Inhalt über einen Umgebungslichtsensor regeln kann. Dolby Vision IQ, das dasselbe aufseiten von Dolby Vision kann, ist allerdings nicht mit dabei.
HDMI 2.1 mit vollen 48 Gbit/s
FreeSync Premium und VRR (Variable Refresh Rate) beherrschen die Geräte von 40 bis 120 Hz. Bei Bildsignalen von PC oder Spielkonsole können die Fernseher automatisch den Auto Low Latency Modus (ALLM) aktivieren. Die neue HDMI-2.1-Schnittstelle bietet volle 48 Gbit/s verteilt auf vier Lanes à 12 Gbit/s, sodass ohne Farbunterabtastung (4:4:4) bei 12 Bit Farbtiefe 4K mit 120 Hz möglich ist, sofern der Zuspieler das Signal ausgeben kann.
Ambilight leuchtet an vier Seiten
In puncto Design nutzt der OLED 806 zwei sogenannte Stabfüße aus zweifarbigem Metall, während beim OLED 856 ein zentraler Standfuß in dunklem Chrom verbaut wird, der schwenkbar ist und mit seiner T-Form und dem V-förmigen Winkel einen stärkeren optischen Akzent setzen soll. Die Fernseher nutzen einen Materialmix aus Leder, Metall und Stoff und sind mit einem rundherum verlaufenden Ambilight ausgestattet.
Fernseher mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung
Alle Eigenschaften rund um den Bildprozessor, HDR und HDMI 2.1 treffen auch auf die neuen Mini-LED-Fernseher Ambilight 9000 zu, genauer gesagt macht den Anfang der Philips 9636 in 65 und 75 Zoll. Nach Herstellern wie LG oder Samsung bietet damit auch Philips Fernseher mit in vielen Zonen lokal dimmbarem Backlight auf Basis der kleineren Mini-LED-Technologie an. Wie viele LEDs und Zonen bei Philips zum Einsatz kommen, bleibt wie bei Samsung unter Verschluss, der Hersteller spricht lediglich von tiefem Schwarz selbst innerhalb kleinerer Bildbereiche und einer Spitzenhelligkeit von 2.000 cd/m². Das VA-Panel soll den DCI-P3-Farbraum zu 95 Prozent abdecken und weite Blickwinkel bieten. Das Bild wird auch hier von vierseitigem Ambilight untermalt.
Sound kommt von Bowers & Wilkins
Guten Ton soll ein Soundsystem von Bowers & Wilkins beisteuern, das mit nach oben gerichteten Elevation-Lautsprechern für Dolby Atmos mit separat und erhöht platzierten Hochtönern mit klarer Wiedergabe von Dialogen und einer großen Soundbühne überzeugen soll. Das unten montierte Lautsprechersystem dient auch als Tischfuß, wobei beim 65-Zoll-Modell nur eine schlanke Verbindung zwischen TV und Soundsystem notwendig ist. Bei der 75-Zoll-Variante sind es aus Stabilitätsgründen zwei. Alternativ kann der Fernseher mit dem Lautsprecher an der Wand befestigt werden.
Fernseher laufen mit Android TV
Beide neuen TV-Baureihen sollen im Laufe des zweiten Quartals 2021 auf den Markt kommen, mit Preisen ist mit Näherrücken des Marktstarts zu rechnen. Als Betriebssystem kommt in beiden Fällen Android TV 10 zum Einsatz, das einen integrierten Google Assistant bietet, aber auch eine „Works-with-Alexa“ Kompatibilität etwa für das Smart Home aufweist.
Darüber hinaus hat Philips mit dem 9506 einen vermutlich günstigeren, ab Sommer 2021 verfügbaren Mini-LED-Fernseher in 65 und 75 Zoll vorgestellt, der mit maximal 1.500 cd/m² arbeitet und ohne Bowers & Wilkins Soundsystem daherkommt. Das Portfolio erweitern zudem der Philips 9206 und 8506 als Direct-LED-TVs in einmal 55 und 65 Zoll sowie 43, 50, 58, 65, 70 und 75 Zoll für letzteres Modell.