Viper 8KHz: Die erste verfügbare 8.000-Hertz-Maus kommt von Razer
Vor einigen Monaten stellte Razer einen Maus-Prototypen mit einer USB-Abfragerate von 8.000 Hertz vor. Nun erreicht mit der Viper 8KHz ein erstes Eingabegerät mit der HyperPolling genannten Technik den Handel. Im Grunde genommen handelt sich sich um eine Mischung aus klassischer Viper (Test) mit Viper Ultimate (Test).
Alles für maximal minimale Latenz
Die grundlegenden Bestandteile der Viper 8KHz sind bekannt und weitestgehend erprobt: Als Sensor kommt mit dem PMW-3399 PixArts derzeitige Speerspitze zum Einsatz, während die kabelgebundene Viper noch über einen PMW-3389 verfügte. Gleiches gilt für die PTFE-Gleitfüße, wohingegen die optomechanischen Primärtaster und das flexibel umwickelte Kabel Standard-Charakteristika der aktuellen Viper-Generation sind. Neu ist nun eine überarbeitete interne Datenverarbeitung, die per USB 2.0 im Hi-Speed-Standard Abfrageraten von bis zu 8.000 Hertz unterstützt. Mit dem Sinn, der Umsetzung und ersten Erfahrungen zum Spielen mit hoher USB-Abfragerate beschäftigt sich bereits der Bericht zum Avalon-Prototypen ausführlich.
Kurzum: Erst durch die hohe Framerate des besseren Sensors, die geringe Latenz der optischen Signalgebung der Schalter sowie einen leistungsfähigeren Mikrocontroller wird eine Polling-Rate von 8.000 Hertz sinnvoll nutzbar. Auf dem Papier beträgt die Zeitersparnis in Relation zu den bisher herkömmlichen 1.000 Hertz nicht einmal eine Millisekunde, im Falle des Vergleichs der Viper 8KHz zu anderen Vipern kommen aber weitere Zeitersparnisse durch eine angepasste Datenverarbeitung hinzu. Letztlich erwies sich der Unterschied vor dem Hintergrund eines High-End-Setups mit ohnehin schon geringer Latenz und bestenfalls einem Bildschirm mit hoher Bildwiederholrate als durchaus spürbar.
Konkrete Systemanforderungen gibt es nicht, doch zumindest Testern empfiehlt Razer mindestens einen AMD Ryzen R5 3600 respektive einen Intel Core i5-8600K sowie eine AMD Radeon RX 5700 respektive eine Nvidia GeForce GTX 1080 in Kombination mit einem Bildschirm mit 144 Hertz oder mehr. Grund für die Spezifikationen ist dabei nicht nur, dass die Vorteile der geringen Maus-Latenz erst bei entsprechend leistungsfähiger Hardware relevant werden, sondern auch, dass Polling-Raten von 8.000 Hertz deutlich mehr CPU-Rechenleistung beanspruchen als 1.000 Hertz.
Das Kabel als einziger Nachteil
Der einzig verbleibende Nachteil zur Viper Ultimate findet sich folglich bei den Gleiteigenschaften. Zwar ist die Viper 8KHz trotz einer Gewichtssteigerung von 2 Gramm immer noch leichter als die kabellose Viper, das Kabel wurde aber auch dicker und damit zwangsläufig unflexibler. Und eben jenes Kabel ist bei 8.000 Hertz – zumindest mittelfristig – unumgänglich, wie Razer gegenüber ComputerBase zu verstehen gab: Kabellos umsetzen lässt sich die HyperPolling-Technik derzeit nicht.
Preislich orientiert sich die Viper 8KHz jedoch nicht an der Ultimate-Version, sondern bleibt bei der unverbindlichen Preisempfehlung des Quasi-Vorgängers: Die Maus ist ab sofort für rund 90 Euro über Razers Website erhältlich, weitere Händler sollen in den nächsten Tagen folgen. Die klassische Viper ist indes ab rund 65 Euro im Preisvergleich gelistet. Pauschal schlechter muss diese dabei nicht sein, gemeinhin zielt die Viper 8KHz in erster Linie auf E-Sports-Akteure und kompetitive Profi-Gamer ab.
Derzeit außer Konkurrenz
8.000-Hertz-Mäuse anderer Hersteller sind derzeit nur in einem Fall absehbar: Das amerikanische Startup AtomPalm bereitet derzeit den Marktstart der Hydrogen vor, die ebenfalls „echte 8.000 Hertz“ bieten soll. Nahezu ausnahmslos alle bisher vorgestellten Mäuse mit einer Polling-Rate jenseits der 1.000 Hertz bedienen sich derweil lediglich eines Tricks, um mit mehreren USB-Verbindungen eine niedrigere Latenz zu suggerieren – Razer hat dementsprechend vorerst ein Monopol auf geringere Latenz.
Razer Viper Mini | Razer Viper | Razer Viper 8KHz | Razer Viper Ultimate | |
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Ergonomie: | Symmetrisch (Rechtshändig) | Symmetrisch (Beidhändig) | ||
Sensor: | PixArt PMW-3359 Optisch |
PixArt PMW-3389 Optisch |
PixArt PAW-3399 Optisch Lift-Off-Distance: 1,0–3,0 mm |
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Auflösung: | 100–8.500 CPI 5 Stufen |
100–16.000 CPI 5 Stufen |
100–20.000 CPI 5 Stufen |
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Geschwindigkeit: | 7,6 m/s | 11,4 m/s | 16,5 m/s | |
Beschleunigung: | 343 m/s² | 490 m/s² | ||
USB-Abfragerate: | 1.000 Hz | 8.000 Hz | 1.000 Hz | |
Primärtaster: | Razer Optical, 50 mio. Klicks | Razer Optical, 70 mio. Klicks | ||
Anzahl Tasten: | 6 Oberseite: 4 Linksseitig: 2 |
8 Oberseite: 3 Unterseite: 1 Linksseitig: 2 Rechtsseitig: 2 |
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Sondertasten: | Mausrad cpi-Umschalter |
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Software: | 5 Profile vollständig programmierbar, Sekundärbelegung Makroaufnahme Interner Speicher: 1 Profil |
5 Profile vollständig programmierbar, Sekundärbelegung Makroaufnahme Interner Speicher: 5 Profile |
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Beleuchtung: | Farbe: RGB, 2 adressierbare Zonen Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife Reaktiv, Spiele-Integration |
Farbe: RGB, 1 adressierbare Zone Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife Reaktiv, Spiele-Integration cpi-Indikator |
Farbe: RGB, 1 adressierbare Zone Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife Reaktiv, Spiele-Integration Profil-Indikator |
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Gehäuse: | 118 × 61 × 38 mm Hartplastik, Beschichtung Glanzelemente Gleitfüße: PTFE (rein) |
127 × 67 × 38 mm Hartplastik, Beschichtung Glanzelemente, Gummielemente |
127 × 67 × 38 mm Hartplastik, Beschichtung Glanzelemente, Gummielemente Gleitfüße: PTFE (rein) |
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Gewicht: | 61 Gramm (o. Kabel) | 69 Gramm (o. Kabel) | 71 Gramm (o. Kabel) | 74 Gramm (o. Kabel) Variante 76 Gramm (o. Kabel) |
Anschluss: | USB-A-Kabel, 2,10 m, umwickelt | USB-A-Kabel, 1,80 m, umwickelt | USB-A auf Micro-USB-Kabel, 1,80 m, umwickelt Funk: 2,4 GHz proprietärer Akku, 70 Stdn. Laufzeit Laden: Kabel, Ladestation |
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Preis: | ab 55 € | 90 € | ab 65 € | 150 € / 180 € |
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Razer unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.