Smarte Heiztechnik: Vaillant setzt künftig auf Homematic IP
Vaillant und der europäische Home-Control-Marktführer eQ-3, das Unternehmen hinter dem Smart-Home-System Homematic, haben eine langfristige und weitreichende Lizenzvereinbarung getroffen, die auf die Integration des Homematic-IP-Protokolls von eQ-3 in neue Gateway-Generationen und Smart-Home-Produkte von Vaillant zielt.
So soll das IPv6 basierende Homematic-IP-Protokoll sukzessive als drahtlose Kommunikationstechnologie in vernetzten Produkten von Vaillant Einzug halten, nachdem bereits die Einzelraumregelung ambiSENSE von Vaillant auf Homematic IP basierte. Diese Kooperation soll nun deutlich vertieft und ausgeweitet werden, indem die Technik auch in das Vaillant Gateway, die elektronischen Heizkörperthermostate und zukünftige Produkte integriert wird.
Keine wechselseitige Integration der Systeme
Auch wenn die Vaillant-Geräte so zwar untereinander über Homematic IP kommunizieren können, sei eine wechselseitige Integration der Endgeräte in die bestehenden Smart-Home-Systeme von eQ-3 und Vaillant vorerst nicht geplant. Der Fokus bei dieser Kooperation habe in erster Linie darauf gelegen, Vaillant eine zuverlässige, energieeffiziente und reichweitenstarke Funktechnologie zur Verfügung zu stellen, erklärt eQ-3 auf Rückfrage von ComputerBase. Die beiden Anwendungsfelder der Unternehmen – Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik auf der einen und Smart Home auf der anderen Seite – zu vereinen, sei Stand jetzt nicht geplant, für die Zukunft aber nicht ausgeschlossen.
Homematic IP mit besserem Routing und höherem Cloud-Limit
Ende Oktober hatte Homematic IP ein Update des Gesamtsystems vorgenommen, das die Grenze zwischen Funk und Bus aufhebt, da das Advanced Routing den kombinierten Betrieb von Homematic IP Funk- und Wired-Geräten mit der Homematic-IP-Cloud samt App oder mit der Smart-Home-Zentrale CCU3 ermöglicht. Der zeitgleich angekündigte Wegfall der Geräteobergrenze in der Cloud im ersten Quartal 2021 ist zwar noch nicht erfolgt, aber im Dezember hat ein App-Update die maximale Anzahl der Geräte im Cloud-Betrieb durch die Integration zweier Access Points von 80 auf 120 Funk-Geräte erhöht. Das Advanced Routing war hierfür Voraussetzung, da es die Integration von zwei Access Points im System ermöglicht. Künftig sollen sich so bis zu acht Access Points integrieren lassen. Die zusätzlichen Access Points fungieren dabei als Router, erhöhen die Funkreichweite und dienen der Ausfallsicherheit.
Auch für den WLAN Access Point ist zukünftig ein Firmware-Update geplant, das Advanced Routing unterstützt. An einen WLAN Access Point können bis zu 40 Geräte angelernt werden. In einem Homematic-IP-Netz ohne klassischen Access Point werden dann 40 Geräte für den ersten WLAN Access Point und 20 für jeden weiteren WLAN Access Point unterstützt.