Synology HAT5300 im Test: Die Leistung im Desktop-PC
3/4Synology empfiehlt, die HAT5300 nur in hauseigenen NAS-Systemen einzusetzen. Die Laufwerke lassen sich jedoch problemlos auch in einem Desktop-PC nutzen. Um die Leistung abseits der DS720+ zu messen und zu bewerten, wurde die HAT5300-8T deshalb auch im Desktop-PC getestet. Das Prozedere entspricht dabei dem Ablauf von SSD-Tests.
Testsystem
Die nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem System mit AMD Ryzen 7 3800X (Test) durchgeführt. Für Belüftung sorgt der 140-mm-Lüfter in der Front des Gehäuses Phanteks Eclipse P400S. Windows 10 Version 1909 mit allen aktuellen Updates ist installiert. Als Vergleich zur Synology HAT5300-8T mit 8 TB dienen bei diesem Test die Seagate Exos X18 mit 18 TB, eine WD Black mit 6 TB (WD6001FZWX, 7.200 U/min, max. 218 MB/s) und eine Seagate IronWolf mit 4 TB.
Benchmarks der HAT5300-8T im PC
CrystalDiskMark
Der CrystalDiskMark am PC ist vor allem deshalb interessant, weil er anders als im LAN-limitierten NAS am PC die maximale Datenübertragungsrate der Laufwerke ermitteln kann. Dabei bestätigen sich die von den Herstellern angegebenen maximalen Übertragungsraten und werden leicht übertroffen. Synology hält das Versprechen von rund 240 MB/s mit der HAT5300-8T. Die Seagate Exos X18 ist etwas schneller, soll laut Hersteller aber auch 270 MB/s erreichen. Diese Transferrate verspricht Synology mit der HAT5300-16T (16 TB) ebenfalls, die für den Test aber nicht vorlag und erst später in den Handel kommen wird. Die Seagate IronWolf mit 4 TB erreicht mit 180 MB/s zwar ebenfalls die vom Hersteller versprochenen Leistungswerte, ist inzwischen aber etwas abgeschlagen.
Die wahlfreien Zugriffe offenbaren die Schwäche langer Zugriffszeiten von HDDs im Vergleich zu SSDs. Synology HAT5300-8T und Seagate Exos X18 profitieren immerhin noch von 7.200 U/min, während die WD Red WD60EFRX nur mit 5.400 und die Seagate IronWolf ST4000VN008 mit 5.900 U/min drehen.
Praxis: Steam-Ordner transferieren
Wichtiger als synthetische Benchmarks, die theoretische Bestwerte unter Idealbedingungen liefern, sind Messwerte im echten Praxiseinsatz. Beim Schreiben einer größeren Steam-Spielesammlung auf den Datenträger trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Der 390 GB große Ordner wird dabei von den HDDs auf eine NVMe-SSD gelesen und in Abstufungen von 38, 185 und 390 GB von der NVMe-SSD auf die HDDs geschrieben.
Beim Schreiben des Steam-Ordners liegt die Exos X18 an der Spitze. Dahinter kann sich die Synology HAT5300-8T nur bis zum Test mit 38 GB vor der WD Black halten, rutscht bei 185 und 390 GB aber knapp hinter diese. Die maximal mit rund 180 MB/s übertragende IronWolf landet deutlich hinter den anderen Modellen.
Beim Lesen des 390 GB großen Ordners von den HDDs im Testfeld gibt es eine klare Rangfolge entsprechend den maximalen Transferraten: Die Seagate Exos X18 liegt vor der Synology HAT5300-8T, die wiederum vor der WD Black 6 TB und der Seagate IronWolf 4 TB landet.
Leistung im PCMark 10
Der Storage-Test des PCMark 10 zeigt die nach Transferrate und Zugriffszeiten gestaffelte Reihung der Testkandidaten, wobei sich die Synology HAT5300-8T auch in diesem Test keinen Patzer leistet.
Leistungsverlauf
Beim sequentiellen Lesen und Schreiben im fünfminütigen Verlauf zeigt auch die Synology HAT5300-8T ein zu den anderen Modellen ähnliches, unauffälliges Bild.
Temperaturverlauf
Gleiches gilt für den Temperaturverlauf, wobei die Synology HAT5300-8T etwas kühler bleibt als die Seagate Exos X18 und die WD Black 6 TB – für ein mit HDDs vollgestopftes NAS eine gute Eigenschaft. In der Synology DS720+ lagen die Temperaturen der beiden HAT5300-8T mit 31 °C etwa 1 °C unter denen der Seagate IronWolf 4 TB.