TSMC-Quartalszahlen: Dank 5-nm-Fertigung mit 5 Mrd. USD Quartalsgewinn
Mit 20 Prozent Anteil am Waferumsatz hat die 5-nm-Fertigung von TSMC massiv zum Quartalsgewinn von 5 Milliarden US-Dollar beigetragen. Der Umsatz stieg binnen eines Jahres um 14 Prozent, der Gewinn jedoch um 23 Prozent. Interessant sind deshalb die Details.
Die Kunden stehen Schlange
TSMC hat im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent mehr Wafer ausgeliefert, die besagte 14 Prozent mehr Umsatz generierten, aber zu deutlich mehr Gewinn verhalfen. Dabei half vor allem auch die Kundschaft: Der Absatz nach China ging von zuletzt stets rund 22 Prozent Anteil am Umsatz im vierten Quartal auf nur noch 6 Prozent zurück, während US-Kunden nun 73 Prozent des Umsatzes ausmachen. Der Huawei-Bann zeigt hier erstmals seine direkten Folgen.
Die Folgen sind für TSMC nicht respektive kaum sichtbar, weil die Kundschaft Schlange steht und ihnen die Wafer nahezu vom Band reißt. Sony und Microsoft beschweren sich zuletzt stets, dass sie nicht genug Chips für ihre Konsolen erhalten, und AMD selbst, Verkäufer der Konsolenchips, rennt der Nachfrage für die eigenen Lösungen im CPU- und GPU-Bereich ebenfalls noch immer hinterher – mit diversen neuen Produkten, die in Form von Cezanne, Milan und RDNA2-Grafikkarten bereits in Kürze erscheinen. Erst langsam im neuen Jahr wird sich die Lage beginnen zu entspannen, Lisa Su erklärte zur CES 2021, dass es noch im ganzen ersten Halbjahr zu Engpässen kommen kann, weil die Nachfrage das Angebot weiter deutlich überschreiten wird.
PC-Chips mit höherem Anteil
Dabei hat TSMC durchaus die Produktion in Richtung PC-Chips verschoben, wie sich im Quartalsbericht zeigen. Die Wachstumsrate lag im Gesamtjahr in der Sparte bei 39 Prozent, erst danach folgen IoT-Chips sowie Smartphone-Lösungen. Doch zuletzt ging der PC-Anteil am Umsatz bereits wieder leicht zurück.
Im letzten Quartal 2020 machten Smartphones einmal mehr 51 Prozent des Umsatzes von TSMC aus. Die PC-Sparte kommt auf Rang 2 mit 31 Prozent. Insgesamt stieg der Umsatz auf 361,533 Milliarden New Taiwan Dollar, umgerechnet laut Quartalsbericht 12,676 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg auf 142,824 Mrd. NT-Dollar oder besagte 5,006 Milliarden US-Dollar.
TSMC will im Jahr 2021 27 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Fertigung investieren. Der prognostizierte CAPEX-Anstieg von vormals für das Jahr 2019 geplanten 10 Milliarden (später auf 15 Milliarden USD erhöht) über 17 Milliarden im Jahr 2020 lässt Analysten aufhorchen.
Laut TSMC sollen die Investitionen zu 80 Prozent für den Ausbau der Fertigung in 7, 5 und 3 nm genutzt werden, zehn Prozent gehen in Richtung Advanced Packaging. Mit über 20 Milliarden würden sich theoretisch jährlich ein bis zwei neue große Fabriken bauen lassen. TSMC sieht eine extreme Nachfrage in den kommenden Jahren und rechnet bis 2025 jährlich mit 10 bis 15 Prozent Wachstum.
Ob Intel dabei eine Rolle spielen wird, ließ sich TSMC nicht entlocken. Die erweiterte Kapazität soll primär erst 2022 zur Verfügung stehen, zuletzt sprachen Gerüchte davon, Intel könnte ab 2022 mehr Produkte von TSMC fertigen lassen.