Nach Kapitol-Ausschreitungen: Twitter und Facebook sperren Trumps Konten

Update 2 Andreas Frischholz
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Nach Kapitol-Ausschreitungen: Twitter und Facebook sperren Trumps Konten
Bild: whitehouse.gov

Sowohl Twitter als auch Facebook haben US-Präsident Trumps Konten vorübergehend blockiert. Ausschlaggebend war ein Video, in dem Trump trotz der Ausschreitungen in Washington erneut die Falschbehauptung aufstellte, der Wahlsieg sei ihm „gestohlen“ worden.

Twitter hat daher das Konto von Donald Trump für mindestens zwölf Stunden gesperrt. Um die Sperrung aufzuheben, müssen zunächst drei Tweets von Trump entfernt werden. Sofern das nicht geschieht, bleibt das Konto gesperrt. Auf Twitter sind sowohl das Video als auch zwei weitere Beiträge nicht mehr verfügbar. Auch YouTube hat das entsprechende Video von der Plattform genommen.

In der Nacht hat zudem Facebook reagiert. Das nach den Ausschreitungen veröffentlichte Video wurde auf der Plattform ebenfalls entfernt und Trumps Konto vorübergehend gesperrt. Für 24 Stunden kann er keine Beiträge schreiben.

Mit Snapchat hat eine weitere Plattform das Konto von Donald Trump gesperrt. Das Unternehmen will die Situation weiter beobachten, bevor die Entscheidung neu evaluiert werden soll, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber TechCrunch sagte.

Twitter verschärft den Umgang mit dem Präsidenten

Der Kongress sollte gestern Joe Bidens Wahlsieg zertifizieren – eigentlich ein formaler Akt. Nach einer Kundgebung von Trump eskalierte die Lage, Trump-Anhänger stürmten das Kapitol. Beobachter sprachen von staatsstreichartigen Szenen. US-Medien berichten von vier Toten und zahlreichen Verhaftungen infolge der Ausschreitungen.

Bereits in den letzten Monaten hatte Twitter den Umgang mit Trumps Konto verschärft. Gesperrt wurde sein Konto nicht. Allerdings wurden einige seiner Beiträge mit Hinweisen markiert und die Verbreitung eingeschränkt.

Bislang profitierte Trump zudem von einer Ausnahmeregelung für Staatsoberhäupter. Mit dem Ende seiner Amtszeit am 20. Januar fällt diese weg.

Update

Facebook hat die Sperre auf unbestimmte Zeit, mindestens aber bis zum 20. Januar 2021, dem Tag der Vereidigung des nächsten US-Präsidenten, verlängert. Das gilt auch für Instagram. Wie CEO Zuckerberg erklärt, habe man das Risiko, Trump könnte die friedliche Machtübergabe über die eigene Plattform andernfalls erneut gefährden, als zu hoch eingestuft. Nach den Geschehnissen am Mittwoch sei es an der Zeit zusammenzukommen. Auf Twitter wird der Account in Kürze wieder nutzbar sein, nachdem die drei monierten Tweets gelöscht wurden.

Update

Twitter hat sich dazu entschieden, das Twitter-Konto @realDonaldTrump des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump permanent zu sperren. Dem Entschluss waren zwei Tweets von Trump vorausgegangen, in denen Twitter im Kontext der aktuellen Geschehnisse das Risiko weiterer Anstiftung zu Gewalt sieht.