PCIe Resizable BAR im Test: Benchmarks mit AMD SAM in Full HD, WQHD sowie Ultra HD und das Fazit
2/2Das neue Testsystem
Für den Artikel kommt erstmals ein von ComputerBase zum Jahresauftakt erneut aktualisiertes Grafikkarten-Testsystem zum Einsatz. Dieses setzt auf einen AMD Ryzen 9 5950X mit Werkseinstellungen, der auf einem Asus ROG Strix B550-E mit dem B550-Chipsatz und dem BIOS 1801 seinen Dienst verrichtet. Ein 32 GB großer Arbeitsspeicher (4 × 8 GB) mit einer Geschwindigkeit von DDR-3600 (16-16-16-35, optimierte Sekundär-Timings) steht der CPU zur Seite. Windows 10 20H2 mitsamt sämtlichen Updates ist auf einer M.2-NVMe-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Für diesen ersten Artikel dient die Radeon RX 6800 XT mit AMDs Referenzdesign als Grafikkarte, der Adrenalin 21.1.1 als Treiber.
Bei den Spielen kommen alle 17 Titel des neuen Testparcours zum Einsatz – inklusive derselben Testverfahren. Da sich diese teilweise gegenüber dem alten Parcours geändert haben und zudem die eingesetzte Hardware unterschiedlich ist, bittet die Redaktion, keine voreiligen Vergleiche zwischen dem alten und dem neuen Testsytem anzustellen. Auf die genauen Testverfahren inklusive vieler weiterer Benchmarks wird die Redaktion in Kürze in einem separaten Artikel eingehen, der wird dann auch Benchmarks vieler weiterer Grafikkarten, sowohl von AMD als auch von Nvidia, enthalten.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Im ersten Test der Radeon RX 6800 XT mit wenigen Spielen in Ultra HD hatte SAM keine entscheidenden Vorteile gebracht, im neuen Parcours sieht das anders aus. Dafür gibt es verschiedene Gründe. So wurde die Spieleauswahl deutlich ausgeweitet, es wurden auch geringere Auflösungen getestet und Treiber sowie Mainboard-BIOS-Versionen haben Fortschritte gemacht.
Die Auflösung spielt eine Rolle
Die Benchmarks zeigen eindeutig, dass die Auflösung eine wichtige Rolle für SAM spielt. Je niedriger sie ist, desto mehr bringt Resizable BAR – auch wenn die GPU unabhängig der Pixelanzahl vollständig ausgelastet wird („GPU-Limit“).
In 1.920 × 1.080 bringt SAM auf der Radeon RX 6800 XT im Schnitt ein Leistungsplus von 6 Prozent bei den Durchschnitts-FPS und den Perzentil-FPS. Das ist für ein neues Feature bereits ordentlich, richtig interessant ist aber der Blick in die einzelnen Spiele.
- Performancerating
- Performancerating Perzentil-FPS
- Assassin's Creed Valhalla
- Borderlands 3
- Call of Duty Black Ops Cold War
- Control
- Cyberpunk 2077
- Death Stranding
- Dirt 5
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears 5
- Hitman 3
- Horizon Zero Dawn
- Mafia
- Red Dead Redemption 2
- Serious Sam 4
- Star Wars: Squadrons
- Watch Dogs Legion
Dort zeigen sich einige Titel, die entweder überhaupt keine Reaktion auf SAM zeigen, oder in denen die Leistung minimal steigt oder teils sogar fällt. Und dann gibt es Spiele, wo SAM in Full HD einen spürbaren bis großen Geschwindigkeitsschub bringt. Gears 5 legt mit dem Feature um 10 respektive 17 Prozent zu, Cyberpunk 2077 um 15 respektive 20 Prozent, Assassin's Creed Valhalla um 19 respektive 20 Prozent und Call of Duty: Black Ops Cold War gar um 25 respektive 32 Prozent. SAM bringt in den genannten Spielen teils mehr als ein Prozessor- oder Grafikkarten-Upgrade.
1.920 × 1.080 | 2.560 × 1.440 | 3.840 × 2.160 | |
---|---|---|---|
Einen großen Vorteil >=+10 % |
4 | 3 | 0 |
Einen geringen Vorteil >=+3 bis +9 % |
4 | 2 | 5 |
Keinen wirklichen Unterschied -2 % bis + 2 % |
9 | 12 | 11 |
Einen geringen Nachteil >=-3 % bis -9 % |
0 | 0 | 1 |
Einen großen Nachteil >=-10 % |
0 | 0 | 0 |
In WQHD schrumpfen die Abstände zusammen
In 2.560 × 1.440 schrumpfen die Vorteile von SAM zusammen, bleiben aber erhalten. So läuft Gears 5 mit Resizable BAR immer noch um 6 respektive 4 Prozent schneller, Cyberpunk 2077 um 10 respektive 20 Prozent, Assassin's Creed Valhalla um 14 respektive 19 Prozent und Call of Duty: Black Ops Cold War um 17 respektive 13 Prozent. Auch die anderen Spiele behalten ihre Tendenzen, sowohl ins Positive als auch ins Negative – einzig die Abstände fallen kleiner aus.
- Performancerating
- Performancerating Perzentil-FPS
- Assassin's Creed Valhalla
- Borderlands 3
- Call of Duty Black Ops Cold War
- Control
- Cyberpunk 2077
- Death Stranding
- Dirt 5
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears 5
- Hitman 3
- Horizon Zero Dawn
- Mafia
- Red Dead Redemption 2
- Serious Sam 4
- Star Wars: Squadrons
- Watch Dogs Legion
In Ultra HD bleiben die Vorteile, es gibt aber mehr Probleme
In 3.840 × 2.160 schrumpfen die Vorteile nicht nur weiter, es kommen auch Probleme hinzu. Dem Rating merkt man davon noch wenig an. So liegt das Plus bei den Durchschnitts-FPS gerade einmal noch bei 1 Prozent, bei den Perzentil-FPS gibt es einen Gleichstand.
Die bis dato besonders starken Titel bleiben dabei erhalten: Gears 5 legt um 6 respektive 8 Prozent zu, Cyberpunk 2077 um 5 respektive 4 Prozent, Assassin's Creed Valhalla um 7 respektive 8 Prozent und Call of Duty: Black Ops Cold War um 6 respektive 1 Prozent.
- Performancerating
- Performancerating Perzentil-FPS
- Assassin's Creed Valhalla
- Borderlands 3
- Call of Duty Black Ops Cold War
- Control
- Cyberpunk 2077
- Death Stranding
- Dirt 5
- Doom Eternal
- F1 2020
- Gears 5
- Hitman 3
- Horizon Zero Dawn
- Mafia
- Red Dead Redemption 2
- Serious Sam 4
- Star Wars: Squadrons
- Watch Dogs Legion
Darüber hinaus verschluckt sich SAM in Ultra HD aber gelegentlich mehr als in den geringeren Auflösungen. So wird die Radeon RX 6800 XT in Borderlands 3 bei WQHD und aktiviertem SAM laut Messungen kaum langsamer, in Ultra HD sind es immerhin 5 respektive 2 Prozent weniger FPS. Death Stranding verliert 1 respekive 6 Prozent Performance, einige wenige andere Spiele 1 bis 2 Prozent. Es ist nicht so viel, dass die Vorteile von SAM völlig verloren gehen, doch benötigt die hohe Auflösung offenbar noch etwas Treiber-Arbeit von AMD.
1.920 × 1.080 | 2.560 × 1.440 | 3.840 × 2.160 | |
---|---|---|---|
Einen großen Vorteil >=+10 % |
4 | 3 | 0 |
Einen geringen Vorteil >=+3 bis +9 % |
6 | 3 | 4 |
Keinen wirklichen Unterschied -2 % bis + 2 % |
6 | 10 | 10 |
Einen geringen Nachteil >=-3 % bis -9 % |
1 | 1 | 3 |
Einen großen Nachteil >=-10 % |
0 | 0 | 0 |
Fazit
AMD hat mit SAM beziehungsweise Resizable BAR ganz schön Bewegung in den Markt gebracht, neben sämtlichen Mainboard-Herstellern hat auch Nvidia reagiert und eine eigene Umsetzung für die GeForce-RTX-3000-Serie ab März angekündigt. Wie die aktualisierten Benchmarks zeigen, hat dies auch einen Grund: SAM ist zwar keine generelle Wunderpille für die Framerate, einige Spiele laufen aber spürbar schneller, Zuwächse jenseits der 30 Prozent sind möglich.
Von den 17 Titeln im Testparcours zeigen immerhin 4 Games Vorteile von 10 Prozent und mehr – bis zu 32 Prozent mehr Performance haben sich messen lassen. Das ist ein größeres Plus, als ein CPU- oder GPU-Upgrade bringen würde. Das Durchschnittsplus liegt zwar deutlich niedriger, bleibt mit bis zu 6 Prozent aber nicht zu verachten. Da ist es kein Wunder, dass Nvidia schnellstmöglich nachziehen will.
In Ultra HD fehlt noch etwas Feinschliff
Der Test zeigt, dass SAM in niedrigen Auflösungen am meisten bringt, doch auch bei vielen Pixeln wie zum Beispiel Ultra HD immer noch ein Leistungsplus zeigt. Gerade in Ultra HD weisen wenige Spiele zwar eine etwas geringere Leistung auf, jedoch ist das nur selten der Fall. Auch wenn AMD diesbezüglich noch etwas Feinschliff in den Treiber investieren muss, sollte SAM auf jedem kompatiblen System aktiviert werden.
Neben den kleineren Problemen in Ultra HD gibt es für Resizable Bar bei AMD noch eine kleine Baustelle: Es wäre praktisch, wenn man im Treibermenü eine Information dazu bekommen würde, ob SAM aktiviert ist oder nicht. Aktuell ist es immer ein Ratespiel, zumindest solange keine Benchmarks gemacht werden.
Resizable BAR offiziell vermutlich nur für neue Grafikkarten
AMD unterstützt Resizable BAR offiziell nur auf den Radeon-RX-6000-Grafikkarten, Nvidia hat das Feature für die GeForce-RTX-3000-Serie angekündigt (ComputerBase wird bei Verfügbarkeit einen detaillierten Blick darauf werfen), alte Modelle sind – auch wenn eine spezifische Bestätigung fehlt – wohl zumindest außen vor. Im Test der Redaktion war schon der Radeon RX 5700 XT keine Mehrleistung zu entlocken, ComputerBase-Nutzer berichten hingegen von Vorteilen, die teils auch noch auf deutlich älteren Grafikkarten beobachtet werden können. Mit eigenen Messungen bestätigen kann das die Redaktion derzeit nicht.
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