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Im Test vor 15 Jahren: ATis All-in-Wonder-Radeons mit TV-Tuner

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: ATis All-in-Wonder-Radeons mit TV-Tuner

Die All-in-Wonder (AIW) Radeon X1900 (Test) war eine der letzten Grafikkarten von ATi, die spezifisch für Multimedia-Anwendungen optimiert war. Abseits ihrer Multimedia-Fähigkeiten dank digitalem und analogem TV-Tuner konnte sie im Test mit hoher Spieleleistung und einer leisen Kühlung überzeugen.

Radio, Fernsehen und eine Fernbedienung

Die AIW Radeon X1900 basierte auf der R580-GPU, die auch in den High-End-Modellen Radeon X1900 XT und XTX zu finden war. Gegenüber diesen waren sowohl ihr GPU- als auch ihr Speichertakt bedeutend geringer. Im Vergleich zu den vorherigen AIW-Modellen war die Rechenleistung der AIW Radeon X1900 dennoch beeindruckend hoch.

All-In-Wonder X1900 All-In-Wonder 2006 PCIe All-In-Wonder X800 XT All-In-Wonder X800 GT/XL Radeon X1900 XTX
Chip R580 RV515 R420 R430
R423/R480
R580
Transistoren 384 Mio. 105 Mio. 160 Mio. 160 Mio. 384 Mio.
Fertigung 90 nm 130 nm 110 nm
130 nm
90 nm
Chiptakt 500 MHz 450 MHz 500 MHz 400 MHz 650 MHz
Pixel-Pipelines 16 4 16 8 16
Shader-Einheiten
pro Pipeline (MADD)
3 1 3
ROPs 16 4 16 8 16
Pixelfüllrate 8.000 MPix/s 1.800 MPix/s 8.000 MPix/s 3.200 MPix/s 10.400 MPix/s
TMUs je Pixel-Pipeline 1
Texelfüllrate 8.000 MTex/s 1.800 MTex/s 8.000 MTex/s 3.200 MTex/s 10.400 MPix/s
Vertex-Pipelines 8 2 6 8
Dreiecksdurchsatz 1.000 MV/s 225 MV/s 750 MV/s 600 MV/s 1.300 MV/s
Pixel-Shader PS 3.0 PS 2.b PS 3.0
Vertex-Shader VS 3.0 VS 2.0 VS 3.0
Speichermenge 256 MByte GDDR3 128/256 MByte GDDR3 512 MByte GDDR3
Speichertakt 480 MHz 400 MHz 500 MHz 490 MHz 775 MHz
Speicherinterface 256 Bit 128 Bit 256 Bit 128 Bit/256 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 30720 MB/s 12800 MB/s 32000 MB/s 15680/31360 MB/s 49600 MB/s
Interface PCIe AGP PCIe
CF-Unterstützung

Das Highlight der AIW Radeon X1900 waren ihre Multimedia-Fähigkeiten. Neben der R580 waren auf der Grafikkarte ein Theater-200-Baustein und ein Microtune-2121-Tuner verbaut. Das ermöglichte Anwendern, Radio- oder TV-Signale – digital wie analog – zu empfangen.

Zur Steuerung des Computers lag der AIW Radeon X1900 zudem eine Funk-Fernbedienung samt Empfänger bei. Zur Ausstattung der Grafikkarte gehörte des Weiteren eine Multimedia-Software, die es beispielsweise ermöglichte, den Windows-Desktop durch TV-Wiedergabe zu ersetzen oder diese über den Internet Explorer zu legen, sodass während des Arbeitens ferngesehen werden konnte. Über Kabel war es möglich, bis zu 125 Sender zu empfangen – via Antenne bis zu 70. Die Time-Shift-Funktion erlaubte es, die Wiedergabe zu pausieren und danach mit doppelter Geschwindigkeit anzuzeigen, bis die verlorene Zeit aufgeholt war.

Ordentliche Spieleleistung

Die AIW Radeon X1900 konnte sich auch im Spielebetrieb beweisen. In den Benchmarks mit 1.280 × 1.024 Bildpunkten lag sie im Mittel lediglich 16 Prozent hinter der Radeon X1900 XTX, der schnellsten Grafikkarte des Herstellers. Wenn zusätzlich Kantenglättung und anisotrope Filterung aktiviert wurden, wuchs der Rückstand auf 23 Prozent an. Damit reichte die Leistung für quasi jedes damals aktuelle Spiel aus.

Diagramme
1.280 x 1.024
    • Sapphire X1900 XTX
      99,7
    • Sapphire X1900 XT
      97,6
    • HIS X1800 XT
      87,2
    • AIW X1900
      83,7
    • Gigabyte X1800 XL
      76,3
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Besonders positiv fiel die geringe Lautstärke der Grafikkarte sowohl im Leerlauf als auch unter Last auf. In beiden Fällen war die AIW Radeon X1900 die leiseste Grafikkarte im Test und wurde zudem unter Last kaum lauter. Mit einer GPU-Temperatur von 81 °C war die Kühlung auch unter Last nicht überfordert.

Wer vor 15 Jahren den Kauf einer All-in-Wonder Radeon X1900 erwägte, musste mit Kosten von etwa 500 Euro rechnen. Dafür erhielten Kunden eine vergleichsweise leise, schnelle und vor allem sehr gut ausgestattete Grafikkarte. Anwender, die die hohe Grafikleistung nicht benötigten, waren mit einer der anderen AIW-Karten besser beraten. Heute gibt es die Serie schon lange nicht mehr. Die letzte AIW-Grafikkarte sollte zwei Jahre später im Juni 2008 die All-in-Wonder HD auf Basis der Radeon HD 3650 sein.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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