Corsair Katar Pro XT im Test: Sensorik, Software und Verarbeitung
2/3Die Katar Pro XT verfügt über einen ARM-Prozessor und einen internen Speicher für ein partielles Software-Profil. Die Latenzen des Eingabegerätes betragen bei der ab Werk konfigurierten USB-Abfragerate von 1.000 Hertz eine Millisekunde. Es werden zudem Polling-Raten von 500, 250 oder 125 Hertz unterstützt, wobei die Latenzen entsprechend reziprok proportional steigen – und folglich gilt es wie immer, der höchstmöglichen Frequenz Vorzug zu gewähren.
Bewährte Sensorik von PixArt
Auch im Jahr 2021 setzt Corsair weiterhin auf den von PixArt stammenden PMW-3391. Das Derivat des weiter verbreiteten PMW-3389 setzte das Unternehmen erstmals im Januar 2019 bei M65 RGB Elite und Ironclaw RGB ein, seitdem ist das Modell bei Corsair-Mäusen allgegenwärtig. Zumindest auf dem Papier ist der PMW-3391 der Konkurrenz in Form des genannten PMW-3389 oder auch dem beispielsweise in kabelgebundenen Glorious-Modellen oder der LIX Plus arbeitenden und gemeinhin bekannten PMW-3360 überlegen.
PixArt PMW-3331 | PixArt PMW-3360 | PixArt PMW-3391 | PixArt PMW-3399 | Logitech Hero 25K | |
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Sensorik | Optisch | ||||
Auflösung | 100–8.500 cpi | 200–12.000 cpi | 100–18.000 cpi | 100–20.000 cpi | 100–25.400 cpi |
Geschwindigkeit | 7,6 m/s | 6,3 m/s | 10,2 m/s | 16,5 m/s | 10,2 m/s |
Beschleunigung | 343 m/s² | 490 m/s² | > 392 m/s² | ||
Lift-off-Distance | ~ 2,8 mm | ~ 1,5 mm | ~ 1,2 mm | ~ 1 mm |
Bei tatsächlicher Verwendung zeigen sich zwischen allen aufgeführten Sensoren jedoch keine im Rahmen menschlicher Wahrnehmung feststellbaren Unterschiede. Alle Modelle arbeiten präzise und verzichten im relevanten Auflösungsbereich auf Glättung oder sonstige Nachbearbeitung. Die Tatsache, dass die maximale Auflösung des PMW-3391 mit 18.000 Punkten pro Zoll die des PMW-3360 um 50 Prozent übersteigt, ist dabei irrelevant: Einen praktischen Nutzen haben höhere vierstellige oder gar fünfstellige Sensorauflösungen nicht. Nach wie vor sind für Shooter Empfindlichkeiten im Intervall von 400 bis maximal 6.400 cpi empfehlenswert.
Im Vergleich zu Razers Focus+ alias PixArt PMW-3399 oder aber Logitechs Hero-Sensor lassen sich zwar indes Unterschiede messen, doch abermals sind diese nicht konkret spürbar – und die entsprechenden Mäuse spielen ohnehin in einer anderen Preisklasse. An der sensorischen Leistung der Katar Pro XT lässt sich folglich nichts bemängeln. Das inkludiert auch die Lift-off-Distance, die mit rund 1,2 mm wünschenswert niedrig ausfällt.
Corsairs iCUE-Software
Auch wenn Nutzer für Katar Pro XT keine zusätzliche Software benötigen, kann es sich lohnen, Corsair iCUE zu installieren. Das Programm erlaubt es Anwendern, die Maus nach eigenem Belieben zu konfigurieren.
Die Software bietet neben der obligatorischen Möglichkeit, Auflösung, Abtastrate und Tastenbelegung der Maus nach eigenen Wünschen anzupassen, auch die Option, individuelle Makro-Abfolgen aufzunehmen. Dank einer optionalen Zweitbelegung jeder Taste lässt sich die Anzahl der möglichen Makros in der Theorie erneut steigern. Dabei wird allerdings auf eine Umschaltfunktion, wie sie beispielsweise Logitech, Razer und Roccat bieten, verzichtet: Beim Klick auf die entsprechende Taste wird die erste zugewiesene Aktion ausgeführt, beim Loslassen derselben die zweite Aktion. Die praktische Anwendbarkeit der Zweitbelegung ist demnach stark eingeschränkt.
Äußerst umfassend fallen die Möglichkeiten zur individuellen Beleuchtung des Eingabegerätes aus: Anwender können aus einer Vielzahl an vordefinierten Modi wählen, darunter „Statisch“, „Atmend“, „Regenbogen“, „Regenbogenwelle“, „Spiralregenbogen“, „Regen“ und „Reaktiv“. Darüber hinaus lässt sich die Temperatur von Prozessor, Mainboard oder Grafikkarte farblich visualisieren. Den ausgewählten Effekten werden anschließend Zonen zugewiesen, des Weiteren lässt sich ihre Priorität in einer Liste festlegen. Darüber hinaus erlaubt iCUE eine Kalibrierung der Maus für das eigene Mauspad – im Fall drei getesteter Mikrofaser-Exemplare ergaben sich dabei aber keine relevanten Unterschiede.
Standardmäßig lädt iCUE im Zuge des Windows-Starts und wird beim Schließen in die Taskleiste minimiert, was sich allerdings beides deaktivieren lässt. Ohne im Hintergrund laufende Software sinkt die Funktionalität der Maus jedoch deutlich: Auf dem ohnehin nur ein Profil fassenden internen Speicher lassen sich lediglich die Sensorikparameter und die Beleuchtungseinstellungen sichern.
Verarbeitung ohne Beanstandungen
Mit einem bloßen, überwiegend matten Hartplastik-Chassis ohne gummierte Elemente ist die Katar Pro XT in der Theorie widerstandsfähig. Und auch in der Praxis hinterlässt die Maus einen positiven Ersteindruck: Die Spaltmaße sind akkurat, das Gehäuse lässt sich an keiner Stelle auch nur temporär eindellen und beim Schütteln des Nagers ist abseits des Mausrads kein Klappern zu vernehmen.
Ein Vorteil der Katar Pro XT ist derweil, dass sie ihr recht geringes Gewicht ohne gelochte Oberflächenelemnte erreicht, womit sie Pluspunkte gegenüber einer ganzen Reihe leichtgewichtiger Shooter-Mäuse sammelt – darunter abermals Glorious-Modelle und die LIX Plus. Zwar sind solche Löcher in der Regel kein akutes Problem und führen auch nicht zwangsläufig zu Defekten durch Verunreinigen, wohl lässt sich eine geschlossene Maus aber leichter sauber halten.