Monetarisierung: Paradox führt DLC-Abo in Crusader Kings 2 ein
Paradox-Spiele erhalten traditionell unzählige DLCs. In Crusader Kings 2 können sie ab sofort mit einem Abo gemietet werden. Paradox möchte neuen Spielern auf diese Weise mit einem weniger abschreckenden Preisschild Zugriff auf die Zusatzinhalte geben.
Warum diese Überlegung Sinn ergibt, verrät ein Blick auf Steam. 30 kostenpflichtige DLCs listet die Shopseite dort derzeit, die zum regulären Preis in Summe knapp 310 Euro kosten. Auch wenn sich der Blick auf den „regulären“, also Vollpreis bei alten Titeln schnell als Milchmädchenrechnung entpuppt, handelt es sich doch um einen abschreckenden Betrag für neu Dazugestoßene.
Neue Kundenkreise erschließen
Insofern erscheint die Annahme logisch, dass diese Gruppe von Spielern beim Kauf von Erweiterungen zögerlich agiert, was eine Zielgruppe für ein Abo schafft. Denn das gewährt für rund fünf Euro im Monat bei automatischer Verlängerung nach 30 Tagen Zugriff auf 13 große Erweiterungen, Einheiten-, Musik- und Portrait-Packs sowie weitere Extras. Nach dem Auslaufen des Abos bleibt zudem der Zugriff auf das kostenlose Hauptprogramm erhalten.
Für die Monetarisierungsstrategie von Paradox Interactive, die auf komplexe Spiele mit Tiefgang, hoher Wiederspielbarkeit und langer Spielzeit zur Lebenszeitverlängerung zahlreiche DLCs setzt, ergibt diese Variante Sinn. Die geringe Gebühr wird ebenso wie der Reiz eines „Komplettpakets“, das allerdings auch eine klassische „Complete Edition“ ersetzt, neue Käuferkreise erschließen, dazu kommen weitere Gewinne durch die Abostruktur, etwa in Form von Kunden, die vergessen zu kündigen. Für Spieler kann sich der Zugang aber auch lohnen, denn gezahlt wird nur für die tatsächliche Spieldauer. Wird das Spiel nach ein paar Monaten beiseite gelegt, lässt sich Geld sparen.
Neues Modell wird Schule machen
Dementsprechend führt Paradox das neue Abomodell nur als Alternative zum Kauf ein. Eine Umstellung auf ein Abomodell sei nicht geplant. Dass dieses Beispiel beim Publisher Schule machen wird, davon ist auszugehen. Für weitere Spiele wird die Umsetzung geprüft, getestet wurde sie zudem schon im Januar 2020 in Europa Universalis IV, einem weiteren 4X-Strategiespiel des Unternehmens.