Nvidia GeForce RTX 3060 im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und Übertaktung
4/5Lautstärke & Kühlung
Die zwei getesteten Custom-Designs der GeForce RTX 3060 arbeiten sehr leise. Die Asus GeForce RTX 3060 Strix OC ist mit dem werkseitig aktiven Performance-BIOS noch am „lautesten“, aber bereits diese Konfiguration ist beim Spielen mit 34 Dezibel kaum noch wahrnehmbar.
Ziemlich „silent“ wird es dann spätestens mit dem gleichnamigen BIOS, das die Lüfterdrehzahl von 1.650 Umdrehungen in der Minute auf 1.490 Umdrehungen reduziert. Mit 32 Dezibel ist kaum noch etwas zu hören und die Grafikkarte eignet sich zweifelsohne für einen Silent-PC. Stellt sich nur die Frage, warum Asus werkseitig das Performance-BIOS aktiviert, denn es bringt außer einer leicht reduzierten GPU-Temperatur keine Vorteile.
Die MSI GeForce RTX 3060 Gaming X hat nur ein einziges BIOS, und das ist sehr gut konfiguriert. Unter Last drehen die drei Lüfter nur mit 1.330 Umdrehungen, was einen sehr leisen Betrieb von 31 Dezibel gewährleistet. Damit kann auch die MSI-Grafikkarte bedenkenlos in einem Silent-Rechner eingesetzt werden.
Spulenrasseln stellt kein Problem dar
Egal ob GeForce oder Radeon, alle neuen High-End-Grafikkarten haben mit einem massiven Spulenrasseln zu kämpfen, das ab einer GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 XT zu einem großen Störfaktor werden kann. Dies gilt nicht für die GeForce RTX 3060, denn sowohl die Asus- als auch die MSI-Grafikkarte verhalten sich diesbezüglich vorbildlich. Aus einem geschlossenen Gehäuse sind keinerlei störende Spulengeräusche zu hören. Die geringere Leitungsaufnahme zeigt sich hier indirekt von ihrer positiven Seite.
Temperaturentwicklung
Der TU106 auf der GeForce RTX 3060 stellt nur geringe Ansprüche an die Kühllösung und beide Custom-Designs setzen noch viel Material ein. Die GPU der Asus GeForce RTX 3060 Strix OC wird so selbst mit dem Silent-BIOS gerade einmal 59 Grad Celsius warm, bei der MSI GeForce RTX 3060 Gaming X sind es kaum höhere 63 Grad Celsius. Da gibt es selbst an warmen Sommertagen noch riesige Reserven. ComputerBase testet im geschlossenen Gehäuse nach 30 Minuten Last.
Leistungsaufnahme Leerlauf, YouTube, Spiele
Auch wenn die GeForce RTX 3060 den neuen Einstieg in die Ampere-Welt darstellt, bei der Leistungsaufnahme auf dem Windows-Desktop gibt es keine neuen Bestwerte. Die Asus GeForce RTX 3060 Strix OC benötigt für das „Nichtstun“ 12 Watt, die MSI GeForce RTX 3060 Gaming X 15 Watt. Die GeForce RTX 3080 braucht nur 9 Watt. Platinendesign und RGB-Beleuchtung sind diesbezüglich vermutlich hinderlich.
Die Messwerte beim Dual-Monitor-Betrieb sind dagegen sehr gut, hier erkämpfen sich die zwei Grafikkarten mit 19 Watt (Asus) und 20 Watt (MSI) gar einen Platz ganz vorne. Ampere schneidet in dieser Disziplin generell sehr gut ab und ist mit Ausnahme der Radeon RX Vega 64 (aufgrund des HBM-Speichers) allen anderen 3D-Beschleunigern klar überlegen.
Leistungsaufnahme auf YouTube
Bei der Videowiedergabe eines UHD-Videos auf YouTube benötigt die GeForce RTX 3060 23 Watt (Asus) und 24 Watt (MSI). Damit liegen die zwei Karten zwar knapp vor den anderen Ampere-Modellen, müssen sich den Vorgängern der Turing-Generation aber weiterhin knapp geschlagen geben. Die GeForce RTX 2060 genehmigt sich 20 Watt. Ein HDR-Video kann dagegen mit 36 Watt (Asus) und 27 Watt (MSI) wiedergegeben werden. Damit liegt die kleinste GeForce-RTX-3000-Karte ganz vorne im Testfeld.
Leistungsaufnahme in Spielen
Nvidia gibt für die GeForce RTX 3060 eine maximale Leistungsaufnahme von 170 Watt an. Werden beide Grafikkarten nach Nvidias Standardvorgaben betrieben, misst die Redaktion mit Nvidia PCAT bei der Asus 172 Watt. Das sind 12 Watt mehr als bei der GeForce RTX 2060, aber 28 Watt weniger, als die GeForce RTX 3060 Ti benötigt.
Die MSI GeForce RTX 3060 Gaming X genehmigt sich dagegen mit 176 Watt minimal mehr, was sich aber schon durch die gesamte Messreihe zieht. Mit 195 Watt (Asus) und 197 Watt (MSI) hält sich auch der Maximalverbrauch der Grafikkarten in Grenzen.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Die GeForce RTX 3060 benötigt zwar weniger Energie als die GeForce RTX 3060 Ti, ist aber dafür deutlich langsamer. In Sachen Energieeffizienz kommt der neueste Ableger damit nicht an das hohe Niveau der GeForce RTX 3060 Ti heran – weder in Full HD noch in WQHD. Die GeForce RTX 3060 Ti liefert 12 Prozent mehr FPS pro Watt als die neue GeForce RTX 3060.
Gegenüber der GeForce RTX 2060 steigt das Performance-pro-Watt-Verhältnis um 14 Prozent an, die Differenz zur minimal langsameren GeForce RTX 2060 Super beträgt 7 Prozent zu Gunsten der neuen Grafikkarte. Die GeForce RTX 3060 arbeitet also effizienter als die Vorgängergeneration, der Unterschied ist aber vergleichsweise gering.
Übertakten von GPU und GDDR6
Die Asus GeForce RTX 3060 Strix OC lässt einen um 204 MHz höheren GPU-Takt zu, bevor der Rechner abstürzt. Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Grafikkarte bereits von Haus aus übertaktet ist. In Spielen arbeitet der Chip dann mit maximal 2.150 MHz. Der 12 GB große GDDR6-Speicher erlaubt ein Plus von 753 MHz, was in 8.253 MHz resultiert – das ist nichts Besonderes. Die Spiele-Performance steigt im Schnitt um 5 Prozent, die Leistungsaufnahme um 14 Watt.
Beim Muster der MSI GeForce RTX 3060 Gaming X ist das Potenzial etwas höher – alleine schon deswegen, weil der Chip-Takt von Haus aus leicht geringer ist. In Spielen arbeitet die Grafikkarte am Ende stabil mit 2.167 MHz und damit 17 MHz flotter als das Konkurrenzmodell. Auch der Speicher lässt sich etwas besser übertakten, zusätzliche 1.002 MHz und damit ein Speichertakt von 8.502 MHz sind ohne Probleme zu bewältigen. Die Framerate erhöht sich durch das Übertakten um 8 Prozent, die Leistungsaufnahme interessanterweise nur um 9 Watt.