HyperX Cloud II Wireless im Test: Mikrofon, Software und Fazit
2/2Mikrofon
HyperX hat beim Cloud II Wireless bei zwei Dingen anscheinend dazugelernt: Zum einen wird die Mikrofonqualität nicht mehr wie noch beim Cloud Stinger Core Wireless mit dem Frequenzgang angegeben, den das Mikrofon zu leisten vermag, sondern mit dem, was auch wirklich am Quellgerät ankommt. Zum anderen verfügt das Mikrofon nun auch über einen Popschutz aus Schaumstoff. Das System besitzt zudem eine Monitorfunktion, mit der die eigene Stimme auch auf den Kopfhörer geleitet werden kann. Diese ist jedoch nur hinzuschaltbar, in der Intensität justieren lässt sie sich nicht.
Bekannte Begrenzungen
Es wird darüber hinaus auch in diesem Fall schnell deutlich, dass auch das vorliegende Headset mit den bei Funkübertragungen einhergehenden Limitierungen in der Bandbreite zu kämpfen hat – wie die meisten Hersteller. So kommt der Frequenzgang des Mikrofons nicht über die angegebenen 6.800 Hz hinaus, womit selbst viele Mobiltelefone eine bessere Sprachqualität bieten dürften. Es bleibt fraglich, warum HyperX, vor allem den hohen Verkaufspreis geschuldet, dem Headset nicht eine zweite Funkverbindung spendiert. So könnte die eine Bandbreite komplett für den (dann vielleicht besseren) Klang genutzt werden und auch das Mikrofon würde auf einen vollen Durchsatz zurückgreifen. So hat das 170 Euro teure Headset in Sachen Mikrofonqualität nicht den Hauch einer Chance gegen günstige kabelgebundene Vertreter wie das LX55 von Lioncast (Test) – von höherpreisigen Vertretern wie dem Custom Game von beyerdynamic (Test) einmal ganz abgesehen. Auch das Cloud II Wireless bleibt am Ende austauschbar.
Der mitgelieferte Popschutz schafft es zwar, gerade Wind- und Plosivgeräusche hörbar zu mindern, klanglich viel retten kann aber auch er am Ende nicht.
HyperX Cloud II Wireless
HyperX Cloud Stinger Core Wireless
HyperX Cloud Flight S
HyperX Cloud Stinger Core
Turtle Beach Stealth 600 Gen 2
Cooler Master MH670
SteelSeries Arctis 1 Wireless
HyperX Cloud Flight
Creative SXFI Air C
Logitech G935
beyerdynamic Custom Game
Lioncast LX55
Lioncast LX55 USB
Software
HyperX bietet mit NGenuity eine Komponenten-übergreifende Software an, mit der sich bei Produkten des Herstellers Funktionen und Beleuchtung konfigurieren lassen. Da es beim Cloud II Wireless jedoch kaum etwas einzustellen gibt, versammelt das Tool hier mit der Lautstärke für die Wiedergabe und Aufnahme sowie dem Aktivieren des Raumklanges und der Monitorfunktion nur die Features, die entweder auch direkt am Headset selbst oder über das System eingestellt werden können. Einziger wirklicher Mehrwert im vorliegenden Fall bietet die Füllanzeige des Akkus und dass über die Software eventuelle Firmware-Updates eingespielt werden können. Die benötigten Klangeinstellungen bringt die Anwendung dagegen nicht mit.
Fazit
Auch das HyperX Cloud II Wireless ist am Ende kein kabelloses Headset, das Spielern mit Ansprüchen an Klang- und Mikrofonqualität zum Preis von 170 Euro eine zufriedenstellende Alternative zur Kombination eines guten Kopfhörers mit einem guten Mikrofon bietet.
Schon bei den kabelgebundenen Headsets muss mittlerweile gesucht werden, bis auf ein Headset gestoßen wird, das sowohl bei der Klang- wie auch bei der Mikrofonqualität überzeugen kann. Dass es solche Modelle gibt, haben Headset-Tests auf ComputerBase gezeigt. Doch entweder laufen entsprechende Produkte etwas unter dem Radar, oder sie gehören dem höherpreisigen Segment an und in den meisten Fällen stellen ein normaler Kopfhörer und ein bereits günstiges Ansteckmikrofon die bessere Lösung dar. Das ist auch der immer wieder gleiche Tonus, der in den Kommentaren im Forum zu entsprechenden Tests auf ComputerBase wiedergegeben wird.
Der Preis alleine ist wie so oft noch kein Garant für eine gute Qualität, das zeigt auch das Cloud II Wireless eindrucksvoll. Klanglich hat es wenig zu bieten, was ein Headset mit Kabel nicht ebenso offerieren würde, zumal die Höhen zu dominant und die tiefen Töne zu unscheinbar sind – was höchstens bei leisen Shootern einen Vorteil bietet. Das wäre nicht weiter schlimm, würde HyperX in seiner eigenen Software Möglichkeiten mitliefern, dass der Nutzer den Klang an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Das passiert aber nicht.
Gleiches gilt für das Mikrofon, das höchstens Telefonniveau erreicht. Dem Kunden in dieser Preisklasse eine solche Qualität anzubieten, grenzt im Grunde an eine Frechheit. Wenn schon auf Funktechnologie gesetzt wird, dann müssen hier eben zwei Einheiten verbaut werden – alles andere wird dem Preis nicht gerecht.
Das Einzige, was bei dem Headset stimmt, ist die Verarbeitung. Diese und die Materialwahl zeigt sich auf einem hohen Niveau, lediglich bei den Polstern der Ohrmuscheln hätte es doch besser ein Stoff- statt eines Kunstlederüberzugs sein sollen.
Man kann das Fazit auch auf einen Satz kürzen: Das HyperX Cloud II Wireless bietet einen mittelmäßigen Klang, ein lausiges Mikrofon und eine gute Verarbeitung zum hohen Preis.
- gute Verarbeitung
- lange Akkulaufzeit
- mittelmäßiger Klang
- schlechte Mikrofonqualität durch limitierte Bandbreite
- für das Gebotene ein zu hoher Preis
ComputerBase wurde das Cloud II Wireless leihweise von HyperX für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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