Lenovo Tab P11 im Test: Multimedia-Tablet mit Android 10 für 249 Euro
Das Tab P11 von Lenovo ist ein gutes Familien-Tablet für verschiedenste Nutzungsszenarien, dessen Display mit Stifteingabe und Laufzeiten im Test zu überzeugen wissen. Diesen und weiteren positiven Aspekten steht jedoch das veraltete Android 10 gegenüber.
Design und Verarbeitung
Das Tab P11 von Lenovo kommt recht elegant daher, reicht in seinem Erscheinungsbild jedoch nicht an den großen Bruder P11 Pro heran. Für einen UVP ab 249 Euro ist die Verarbeitung ordentlich, auch wenn die Ränder bei manch teurerem Vertreter etwas schmaler ausfallen.
Das 11 Zoll große Display, das in der anvisierten Preisklasse nicht alltäglich ist, sorgt für Abmessungen von 258,4 × 163,0 mm. Damit hält das P11 auch mit der teureren Konkurrenz mit. Das Galaxy Tab S7 zum Beispiel besitzt zwar eine geringere Breite, ist aber wiederum etwas höher – womit beide Tablets in der Fläche sehr nahe beieinanderliegen.
Die Dicke des Aluminiumgehäuses fällt beim P11 mit 7,5 mm dagegen höher aus. Das muss nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, lassen sich dünnere Tablets doch oftmals deutlich schlechter halten. Die 490 Gramm, die das P11 auf die Waage bringt, stellen dagegen die Norm dar.
Lenovo Tab P11 | Lenovo Tab P11 Pro | Apple iPad (2020) | Amazon Fire HD 10 (2019) | Samsung Galaxy Tab A 10.1 (2019) | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 10.0 | iPadOS 14 | Fire OS 7.3 | Android 9.0 | |
Display: | 11,00 Zoll, 1.200 × 2.000 212 ppi IPS |
11,50 Zoll, 1.600 × 2.560 263 ppi AMOLED, HDR |
10,20 Zoll, 1.620 × 2.160 265 ppi IPS |
10,10 Zoll, 1.200 × 1.920 224 ppi, 60 Hz IPS |
10,10 Zoll, 1.200 × 1.920 224 ppi IPS |
Bedienung: | Touch, Stylus, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor | Touch | |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 662 4 × Cortex-A73, 2,00 GHz 4 × Cortex-A53, 1,80 GHz 11 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 730G 2 × Kryo 470 Gold, 2,20 GHz 6 × Kryo 470 Silver, 1,80 GHz 8 nm, 64-Bit |
Apple A12 Bionic 2 × Vortex, 2,49 GHz 4 × Tempest 7 nm, 64-Bit |
MediaTek MT8183 4 × Cortex-A73, 2,00 GHz 4 × Cortex-A53, 2,00 GHz 12/12 nm, 64-Bit |
Samsung Exynos 7904 2 × Cortex-A73, 1,80 GHz 6 × Cortex-A53, 1,60 GHz 14 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 610 950 MHz |
Adreno 618 | Apple Quad-Core | Mali-G72 MP3 | Mali-G71 MP2 |
RAM: | 4.096 MB LPDDR4 Variante 6.144 MB LPDDR4 |
4.096 MB LPDDR4X Variante 6.144 MB LPDDR4X |
3.072 MB LPDDR4X |
2.048 MB | 2.048 MB LPDDR4 |
Speicher: | 64 / 128 GB (erweiterbar) | 128 GB (erweiterbar) | 32 / 128 GB | 32 / 64 GB (erweiterbar) | 32 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 13,0 MP LED, AF |
13,0 MP, 1080p LED, AF |
8,0 MP, 1080p f/2,40, AF |
2,0 MP, 720p | 8,0 MP, 1080p AF |
2. Kamera: | Nein | 5,0 MP | Nein | ||
3. Kamera: | Nein | ||||
4. Kamera: | Nein | ||||
5. Kamera: | Nein | ||||
1. Frontkamera: | 8,0 MP | 8,0 MP, 1080p AF |
1,2 MP, 720p Display-Blitz, f/2,40 |
2,0 MP, 720p | 5,0 MP |
2. Frontkamera: | Nein | 8,0 MP | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | Nein Variante GPRS + EDGE |
Nein Variante GPRS + EDGE |
Nein | Nein Variante GPRS + EDGE |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
Nein Variante Ja ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
Nein Variante DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
Nein | Nein Variante HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
LTE: | Ja ↓390 ↑150 Mbit/s |
Nein Variante Ja ↓800 ↑150 Mbit/s |
Nein Variante Advanced Pro |
Nein | Nein Variante Advanced ↓600 ↑150 Mbit/s |
5G: | Nein | ||||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n/ac | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct |
|
Bluetooth: | 5.1 | 5.0 | 4.2 | 5.0 LE | |
Ortung: | A-GPS, BeiDou, NavIC | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | Nein Variante A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS |
Nein | GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo Variante A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo |
Weitere Standards: | USB-C 2.0, Tastatur-Dock | USB-C 3.1 | Lightning, 3,5-mm-Klinke, Smart Connector | USB-C 2.0, 3,5-mm-Klinke | USB-C 2.0 |
SIM-Karte: | Nano-SIM | – Variante Nano-SIM |
– Variante Nano-SIM |
– | – Variante Nano-SIM |
Akku: | 7.500 mAh fest verbaut |
8.600 mAh fest verbaut |
? (32,40 Wh) fest verbaut |
6.300 mAh fest verbaut |
6.150 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 258,4 × 163,0 × 7,50 mm | 264,2 × 171,4 × 5,80 mm | 174,1 × 250,6 × 7,50 mm | 262,0 × 159,0 × 9,80 mm | 149,0 × 245,0 × 7,50 mm |
Schutzart: | ? | – | |||
Gewicht: | 490 g | 485 g | 490 / 495 g | 500 g | 460 g |
Preis: | 249 € / – / 299 € | 599 € / – / 649 € | ab 250 € / 466,90 € / 505,90 € / ab 481 € | 149,99 € / – / 199,99 € | 209 € / 269 € |
Dem Preis entsprechend gute Verarbeitung
An den Übergängen von der Vorderseite zu den Seitenteilen wird der niedrige Preis deutlicher: Die Spaltmaße lassen zwar keinen Grund zur Klage, aber bei teureren Tablets ist an diesen Stellen eine deutlich hochwertigere Verarbeitung zu beobachten. An diesen Seiten befinden sich sowohl links wie auch rechts jeweils zwei mit Dolby Atmos zertifizierte Lautsprecher, auf die im Verlauf des Tests noch genauer eingegangen wird.
Der an der linken Seite oben angebrachte Taster zum Einschalten des Tablets sowie die an oberer Seite links angebrachten Lautstärkeregler sitzen fest im Gehäuse und besitzen gute Druckpunkte. Die Ausrichtung der Regler passt sich jedoch nicht der jeweiligen Ausrichtung des Tablets an, was in der Praxis für einige Verwirrung sorgen kann, wenn die Lautstärke erhöht statt reduziert wird. Die Oberseite beherbergt zudem zwei Mikrofone und den SD-Kartenslot.
Nur USB-C 2.0, kein Kopfhöreranschluss
Rechts befindet sich der USB-C-Port, der das Verbinden mit einer Vielzahl von Zubehör ermöglicht, Daten jedoch nur nach Standard 2.0 überträgt. Der Anschluss eines externen Monitors ist ebenso wenig möglich. Unten finden sich darüber hinaus Anschlüsse für weiteres Zubehör wie eine Dockingstation oder Tastatur. Über einen separaten Kopfhörerausgang verfügt das Tablet dagegen nicht.
Auf der Rückseite besitzt das Tablet oben einen gummierten Bereich, der rund ein Drittel der Gehäuserückseite ausmacht. Darunter setzt Lenovo wieder auf Aluminium, was wiederum beim Halten für kühle Finger sorgt. Das mag im Sommer angenehm sein, bei den aktuell kühleren Temperaturen könnte sich für manchen Nutzer Kunststoff jedoch als angenehmer erweisen.
Die oben rechts angebrachte Kamera ragt ein paar Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Das Tablet kann nichtsdestoweniger auf dem Tisch ohne zu wackeln abgelegt werden.
Das beiliegende Netzteil liefert bis zu 20 Watt. Neben dem entsprechenden USB-Kabel findet sich kein weiteres Zubehör in der Verpackung. Für den benötigten Kopfhöreradapter am USB-C-Anschluss muss der Käufer also selbst sorgen. Für ein Tablet, das auch als Multimedia-Gerät beworben wird, ist das inakzeptabel.
Als nachteilig erweist sich – wie bei vielen anderen Mitbewerbern – erneut die Position des USB-Anschlusses vor allem in Bezug auf Kopfhörer: Hochkant gehalten kann das Tablet nicht mehr abgestellt werden, beim Schauen von Videos im Querformat ist der Adapter wiederum beim Halten im Weg. Es stellt sich somit erneut die Frage, ob die Entwickler solcher Tablets das Gerät auch in solchen Szenarien testen – dem Anschein nach nicht. Amazon hat dies beim Fire HD 10 (Test) deutlich besser gelöst, indem der USB-Stecker oben und seitlich angebracht ist, sodass dieser auch im Querformat nicht stört (ganz davon abgesehen, dass dieses Tablet einen separaten Kopfhöreranschluss besitzt). Darüber hinaus kann das P11 ohne entsprechenden Adapter bei Nutzung eines kabelgebundenen Kopfhörers nicht geladen werden.
Neben dem Touchscreen kann das Tab P11 über den optional erhältlichen Precision Pen 2 genutzt werden, der dem Testpaket jedoch nicht beilag.
Hochauflösendes Display
Das Tab P11 besitzt ein IPS-Panel mit einer Größe von 11 Zoll. Die Auflösung fällt mit 2.000 × 1.200 Pixeln etwas geringer als beim teureren P11 Pro aus, das zugleich ein AMOLED-Panel mit einer Größe von 11,5 Zoll mit sich bringt.
Die Farbdarstellung ist knackig, auch wenn sie nicht ganz an die Brillanz des OLED-Displays heranreicht. Laut Hersteller soll das Panel 70 Prozent des NTSC-Farbraums abdecken. Sollten die Darstellung und die Farbtemperatur von rund 7.300 Kelvin nicht zusagen, kann dies in den Display-Einstellungen an die eigenen Wünsche angepasst werden. Auf eine HDR-Darstellung muss dagegen verzichtet werden – nicht ungewöhnlich in dieser Preisregion.
Ausreichende, aber ungleichmäßig verteilte Helligkeit
Mit einer Helligkeit von maximal 408 cd/m² schlägt sich das P11 gut, landet im Vergleich aber nur im Mittelfeld. Dennoch dürfte das Tablet damit für die meisten Lebenslagen ausreichend ausgestattet sein, lediglich bei der Verwendung in direkter Sonneneinstrahlung wird es knapp. Die Ausleuchtung selbst fällt jedoch unterschiedlich aus und reicht von 355 bis hin zu 447 cd/m². Der Kontrast von 1.511:1 sichert dem Tab P11 wiederum eine Platzierung in den oberen Rängen der Nicht-OLED-Geräte.
Die Blickwinkelabhängigkeit geht in Ordnung, obwohl nach unten gesehen die Darstellung schnell dunkler wird. Dass Texte scharf dargestellt werden, sollte bei der Auflösung mit 212 ppi Pixeldichte nicht extra betont werden müssen.